Untertitel: Die Wandzeitung in der UdSSR
Es gab dafür ganz pragmatische Gründe: Zum einen konnte man so in Zeiten grossen Papiermangels an der Zeitungsauflage sparen; zum andern wurden für die vielen Analphabeten auf dem Land gemeinsame Lesestunden ab der Wandzeitung veranstaltet.
Wie in anderen Redaktionen auch
Ganz früher waren die Wandzeitungen noch mit Tinte geschrieben, später mit Schreibmaschine. Punkto Gestaltung und Illustration überboten sie zum Teil die eigentlichen Zeitungen, galt es doch, Aufmerksamkeit zu erheischen. Redaktionen waren nach denselben Prinzipien aufgebaut wie bei anderen Zeitungen; ebenso planmässig wurde gearbeitet.
Einige Wandzeitungen erschienen gar als Tageszeitung. Da Kritik ein wichtiges Merkmal der Tageszeitungen war, verloren sie zur Zeit der stalinistischen Verfolgungen etwas an Bedeutung. Dies aber nur vorübergehend: Die Gewerkschaftszeitung «Trud» schätzte 1973 die Zahl der Betriebs- und Wandzeitungen in der Sowjetunion auf rund eine Million.