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Spezielles Windsegel soll die Seeschifffahrt grüner machen

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Das Forschungszentrum Michelin in Givisiez arbeitet an nachhaltigen Lösungen in der Mobilität. Das neuste Projekt ist ein Segel für grosse Frachtschiffe.

Zwischen Grossbritannien und Spanien verkehrt aktuell zweimal wöchentlich das Containerschiff MN Pélican von Maritime Nantaise. Das Besondere: Ein aufblasbares Riesensegel nutzt den Wind als Antrieb und senkt so den Kraftstoffverbrauch des mehrere Tausend Tonnen schweren Frachters. Auf den Testfahrten soll eine Technologie untersucht werden, die für solche Schiffe eine Reduktion des Kohlendioxid-Ausstosses um 10 bis 20 Prozent verspricht.

Und wer hat das Segel, das dem berühmten Michelin-Männchen nicht unähnlich sieht, erfunden? «Zwei Schweizer Enthusiasten», antwortet Christophe Penot, Direktor des Forschungszentrums von Michelin in Givisiez. «Ein Mitarbeiter in unserem Team ist Segelbootfan und hat die Erfindung auf dem Genfersee entdeckt. Wir haben dann das Patent gekauft und weiterentwickelt.»

Tests laufen

Das war vor drei Jahren. Unterdessen wurde das Segel erfolgreich mit einem Freizeitsegelboot des Seglers Michel Desjoyeaux auf dem Neuenburgersee getestet. Jetzt läuft der Test eben auf dem Atlantik. Sind die Ergebnisse ebenfalls positiv, will das Team ein noch grösseres Segel bauen. «Aktuell sind wir in Givisiez daran, das grössere Segel zu designen.» Während das jetzige Segel 110 Quadratmeter Fläche und eine Höhe von 17 Metern aufweist, wird das neue Segel 800 Quadratmeter gross sein, 70 Meter hoch und 80 Tonnen schwer. «Je grösser das Schiff ist, umso grösser muss das Segel sein, um überhaupt einen Einfluss auf den CO2-Ausstoss zu haben», erklärt Penot. Das bedeute, dass dieses Segel noch viel widerstandsfähiger sein müsse.

Christophe Penot, Leiter des Michelin-Forschungszentrums in Givisiez, sagt: «Wir arbeiten, um glücklich zu sein, für den Profit und den Planeten.»
Bild Marc Reidy

Mehr, als bloss warme Luft

Am Projekt mit dem Namen Wisamo arbeiten in Givisiez rund ein Dutzend Material-, Maschinen- und Elektromechaniker. Gegenüber Projekten anderer Unternehmen, die dasselbe Ziel verfolgen, habe das Segel von Michelin den Vorteil, dass es einen einziehbaren Teleskopmast habe und so in den Häfen nicht störe, sagt Penot.

2026/27 soll das Segel auf den Markt kommen. «Dann hoffen wir, erst einmal drei bis vier Frachtschiffe mit unseren Segeln ausstatten zu können.» Klar, das sei ein bescheidener Beitrag, um den Seeschifffahrtverkehr zu dekarbonisieren. Doch Penot stellt klar:

Es gibt im Moment keine bessere Alternative auf dem Markt. Es gibt Firmen, die bereit sind, für das Segel zu bezahlen, also machen wir den ersten Schritt, zumal wir über die nötigen Kompetenzen verfügen.

Autoreifen und Schiffssegel

Aber was hat ein Schiffssegel mit einem Reifenhersteller zu tun? Nicht viel – abgesehen von der Tatsache, dass sowohl ein Pneu als auch das Wisamo-Segel eine aufblasbare Struktur besitzen. So kann das Know-how zur Herstellung von Autoreifen auch beim neusten Forschungsprojekt von Michelin genutzt werden.

Das Segel passt durchaus in die Unternehmensstrategie. Michelin will bis 2030 bis zu einem Drittel des Umsatzes ausserhalb des Reifengeschäfts machen, wobei Nachhaltigkeit grossgeschrieben wird.

Wie Penot betont, ist Nachhaltigkeit aber schon lange ein Thema bei Michelin. Schon 1996, als das Forschungszentrum in Givisiez eröffnet worden sei, habe man sich gesagt, dass die Autos viel effizienter werden müssten. Dies könne durch massive Gewichtsreduktion und Elektrifizierung erreicht werden. «Das war damals sehr revolutionär.» 

Forschung rund um den Reifen

In Givisiez wird also nicht nur am Pneu selbst, sondern an Mobilitätsfragen über den Pneu hinaus geforscht. Das erste Projekt, um Autos platzsparend konzipieren zu können, bestand in der Entwicklung eines Radnaben-Elektromotors mit voll integrierter Aufhängung und Federung. «Der Prototyp hat funktioniert, ist aber leider nie in Serienproduktion gegangen», erinnert sich Penot. Eine andere Lösung, die die Forscher in Givisiez verfolgen, besteht in der Entwicklung von Pneus ohne Luft, um künftig auf den Ersatzreifen im Auto verzichten zu können. Rad und Reifen sind mittels flexibler Speichen miteinander verbunden. Dieses Produkt wird aktuell an DHL- und Postlieferautos in Singapur und Frankreich getestet.

Schliesslich wird am Forschungszentrum in Givisiez bereits seit 2002 an der Wasserstoff-Brennstoffzelle laboriert. Seine Forschung floss in die Herstellung von Brennstoffzellen des französischen Unternehmens Symbio ein, das Michelin 2019 vollständig übernommen hat. Heute hat Symbio in Givisiez sein eigenes Forschungszentrum, direkt neben dem Forschungszentrum von Michelin.

Arbeit, die Sinn macht

Christophe Penot arbeitet seit 30 Jahren für Michelin. Der Chemiker ist stolz, die Geschicke des Forschungszentrums Givisiez leiten zu dürfen. «Wir stellen uns jeden Tag neuen technischen Herausforderungen, um Lösungen für den Planeten zu finden.» Projekte wie Wisamo begeisterten die Mitglieder des ganzen Teams. «Das gibt ihrer Arbeit Sinn.»

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