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Staat als Motor für Nachhaltigkeit

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: URS HAENNI

Die nächste Mahnung zum Ausfüllen der Steuererklärung mag den Betroffenen etwas anders erscheinen als gewohnt. Sie wird neu auf Recyclingpapier gedruckt und in ein Couvert aus Recyclingpapier gesteckt. Gedruckt wird die Mahnung mit einem Toner aus rezyklierter Druckerschwärze. Und sie wird geschrieben sein von einem Staatsangestellten, der am Morgen mit dem Bus zur Arbeit gefahren ist, neben einem wärmeisolierten Fenster sitzt und seine Znünireste und die Verpackung in die beiden getrennten Abteile des Abfallkorbes wirft.

Es sind dies kleine, aber bedeutende Schritte bei der Einführung eines Programms zur nachhaltigen Entwicklung in der Freiburger Kantonsverwaltung. Der Staatsrat hat gestern an einer Pressekonferenz das Programm vorgestellt, wie die nachhaltige Entwicklung etappenweise in den kommenden fünf Jahren eingeführt werden soll.

Die nachhaltige Entwicklung ist als Staatsziel in der Kantonsverfassung verankert und als solches Bestandteil des Regierungsprogramms und des Finanzplans 2007–2011. Der Aktionsplan und die Instrumente sollen noch diesen Herbst dem Grossen Rat unterbreitet werden.

Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft

Nachhaltige Entwicklung berücksichtigt die drei Bereiche Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Gemäss Staatsrat Georges Godel soll sie in die Kernbereiche des Staats integriert werden. Er sprach an der Pressekonferenz auch von einem nachhaltigen Kanton Freiburg: «In vielen Bereichen entdecken wir die nachhaltige Entwicklung nicht erst heute. Aber da wollen wir sie noch verstärken.»

Der Kanton soll eine Vorreiterrolle spielen, so Godel. Man wolle der Bevölkerung und Privatunternehmen als Vorbild dienen und später auch mit den Gemeinden auf dieser Ebene zusammenarbeiten.

Zur Ausarbeitung des Programms wurden alle Direktionen und Hierarchien der Kantonsverwaltung einbezogen. Ein Steuerungsausschuss und eine Konsultativkommission regeln die Koordination. Der Kanton hat in der Person von Manon Delisle auch eine Verantwortliche für nachhaltige Entwicklung eingestellt.

Der Aktionsplan beruht auf 21 Massnahmen (siehe Kasten) und sieben Modellprojekten. Nachfolgend die Projekte:

• Mobilitätsmanagement beim Staat: Staatsangestellte sollen vermehrt auf den öffentlichen Verkehr sowie den Langsamverkehr setzen. Die Direktion Godel geht mit bestem Beispiel voran: Sie hat ein Elektrovelo angeschafft.

• Verbesserung des staatlichen Umweltmanagements: Einführung von rezyklierbarem Büromaterial, Reduktion und Trennung der Büroabfallmenge, ferngesteuertes Abschalten von Bürocomputern am Abend und an Wochenenden, Druckereinstellung auf standardisiertes beidseitiges Drucken.

• Gesundheitsfolgenabschätzung: die Folgen ermitteln, welche die grossen Projekte des Staates auf die körperliche, geistige und soziale Gesundheit der Bevölkerung haben.

• Gesamtheitliche Gewässerbewirtschaftung: regionale Einzugsgebiete einführen, kantonale Sachpläne erstellen, Schutz der Wasservorkommen verbessern, Wasserressourcen sparsamer nutzen.

• Einsatz von Holz bei öffentlichen Bauten: Richtlinien anpassen und Holzfachpersonen bei Architekturwettbewerben einsetzen. Gemäss Godel soll ein geplantes Polizeigebäude aus Holz gebaut werden.

• Nachhaltige Entwicklung in der Schule: Die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung sollen in Lehrpläne integriert werden.

• Zertifizierung: In den Bereichen Unternehmen, Tourismus und Landwirtschaft solle es Zertifikate und Labels für Nachhaltigkeit geben.

Alle Massnahmen und Projekte sollen zur Umsetzung in den nächsten fünf Jahren 7,7 Millionen Franken kosten. Dazu Georges Godel: «Es sind relativ moderate Mittel, aber wir wollen die Mentalität ändern. Das bringt am meisten.»

Bessere Abfalltrennung und Verwendung von Recyclingpapier: ein einfacher, aber wirksamer Schritt zu mehr Nachhaltigkeit in der Freiburger Kantonsverwaltung.Bild Alain Wicht/a

Massnahmen:Klimaschutz und Strassenränder

Die 21 geplanten Massnahmen des Staatsrates im Überblick:

1. Intergenerationelles Mentoring; 2. Migration – Gemeinsam in der Gemeinde; 3. Zertifizierung (Firmen, Tourismus, Landwirtschaft); 4. Leitfaden KMU und nachhaltige Entwicklung (NE); 5. Plattform Erziehung, Bildung und Forschung; 6. Ausbildung Sozialer Betrieb; 7. Ausbildung Betreuungsleistungen auf dem Bauernhof; 8. Erfahrungsjahr NE; 9. Integration NE in obligatorischer Schule; 10. Weiterbildung in NE; 11. Gesundheitsfolgenabschätzung; 12. Einsatz von Holz bei öffentlichen Bauten; 13. Optimierung und Sensibilisierung (Material, Abfälle, Informatik); 14. Ökologische Vernetzung; 15. Gesamtheitliche Gewässerbewirtschaftung; 16. Revitalisierung Fliessgewässer; 17. Mitwirkung Bevölkerung am Klimaschutz; 18. Sanierung Staatsgebäude; 19. Nachhaltige Beschaffung; 20. Mobilitätsmanagement; 21. Unterhalt Strassenrand.uh

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