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Stabilitas Loci

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Manche Ordensgemeinschaften wie jene der benediktinischen Tradition verpflichten sich auf einen bestimmten Ort. An ihm wollen Nonnen und Mönche verweilen, den Rest ihres Lebens. Prinzipiell möchten sie ihm «treu» bleiben. Das meint «Stabilitas Loci» – ein wenig Latein muss immer sein. Jenes Motto erscheint in einem Zeitalter der Mobilität sehr ungewöhnlich, ja sogar befremdend oder anstössig. Nicht nur an unseren Universitäten sind Mobilitätsprogramme ein Zeichen der Qualität, des erwünschten Austausches und der ersehnten Horizonterweiterung.

Man hat in letzter Zeit viel darüber diskutiert, weil Mobilität unweigerlich auch etwas Zerstörerisches an sich hat, nicht nur unserer Mitwelt gegenüber, sondern auch im Zwischenmenschlichen, im Sozialen und Politischen. Wo engagiert sich der Kosmopolit? Kann man sich eigentlich «global» einbringen? Dazu sind unsere menschlichen Fähigkeiten wohl zu beschränkt oder es ist, wenn schon, dann das Privileg einiger weniger. Örtliche Unruhe hat seinen Preis, neuerdings auch in der digitalen Welt!

Die Weisheit der altehrwürdigen Ordensregel des Hl. Benedikt knüpft wohl bei diesen Überlegungen an. Solche Normen wurden sehr unterschiedlich ausgelegt. Der Abt von Muri-Gries Dominikus Löpfe (1916–1996) etwa schreibt am Allerseelentag 1978 zum Postulat der Stabilitas Loci: «Die Stabilität betrifft vor allen den Geist: die feste Begründung in Jesus Christus, der im Abt, im Mitbruder, in den Gästen, in den Schülern, in allen Menschen, aber ebenso im Gebet, in der Arbeit, in den irdischen Wirklichkeiten uns entgegentritt.» Obwohl der Abt hier traditionelle Momente aufgreift, weitet er die «Stabilität» doch enorm aus, er vergeistigt sie; sie ist ubiquitär. Der Satz ist in einer Zukunftsvision der Klostergemeinschaft niedergelegt und vom Geiste des Zweiten Vatikanums inspiriert.

Nun leben die allermeisten von uns nicht in einer Klostergemeinschaft. Viele von uns haben aber Mobilitätserfahrungen, gute oder weniger gute. Wo haben wir unsere stabilen Orte? Wo sind unsere Fixpunkte? Sind es unsere Haltungen oder sind es Orte, sind es beide? Eine Konfrontation mit dem benediktinischen Postulat lohnt, dazu eine Reduktion von Mobilität sowie eine neue Achtsamkeit Orten gegenüber. Manchmal bedeutet weniger ein Mehr. Unsere Schwestern in der Magerau hier in Freiburg etwa leben diese lokale Verankerung eindrücklich vor. Ein Besuch in der Stille, inmitten der Osterzeit, lohnt!

zvg

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