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Stabübergabe im Jazzbetrieb: Gerry Lopez folgt auf Max Jendly

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Mit einem Galakonzert am Freitag im Kollegium Gambach vollzieht die MJBB Max Jendly Jazz Big Band einen Generationenwechsel. Max Jendly übergibt den Dirigentenstock an Gerry Lopez. Die FN haben mit Lopez über die Bedeutung des Orchesters und seine Pläne gesprochen.

Das jüngste Baby der Freiburger Jazzlegende Max Jendly, die MJBB Max Jendly Jazz Big Band, ist in den letzten fünf Jahren so weit gediehen, dass es unbesorgt in andere Hände übergeben werden kann. Am kommenden Freitag ist es so weit: An einem Galakonzert wird Max Jendly die Leitung des professionellen Orchesters an den Saxofonisten und Dirigenten Gerry Lopez abgeben. 

Der Jazzpianist, Arrangeur, Komponist und ehemalige Konsilehrer Jendly hat die Big Band rund um seine dreiteilige Komposition «Triptychon 2002» nach und nach aufgebaut. Rund 20 Musikerinnen aus der Region und anderen Teilen der Schweiz bilden die Standardformation, je nach Stück stiessen jeweils weitere Musikschaffende dazu. 

Übergang und Konsolidierung

Die Aufgabe des neuen Leiters wird es nun sein, das Orchester zu konsolidieren. «Bisher probten wir nur im Hinblick auf ein konkretes Projekt. Künftig würde ich gerne regelmässig proben», sagt Lopez. Mindestens einmal pro Monat.

Das Ziel sei es, ein veritables Konzertprogramm für Freiburg zu etablieren. So wird die Big Band im Mai im Equilibre gemeinsam mit dem Freiburger Chor St. Michael die geistlichen Konzerte von Duke Ellington aufführen. Für den Welttag des Jazz am 30. April möchte Lopez eine Eigenkreation auf die Bühne bringen. Weiter ist ein Konzert mit dem US-amerikanischen Jazz-Tenorsaxofonisten Scott Hamilton geplant.

Obwohl die Basis der Big Band in Freiburg sei, sei es aber auch in Zukunft die Idee, von hier aus in die Welt hinauszuströmen, wie Lopez sagt.

Zur Person

Der freiburgischste aller mexikanischen Saxofonisten

Gerry Lopez ist 1986 in Mexiko geboren und dort aufgewachsen. Er studierte am Konservatorium in Paris Saxofon, später Musikpädagogik an der Hochschule der Künste Bern. Lopez ist Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe und gilt als einer der wichtigsten Musiker seiner Generation. Er gründete das National Jazz Orchestra of Mexico, das er zwischen 2014 und 2016 auch leitete. Er komponierte mehrere Stücke für Symphonieorchester, Big Bands, Streicher und Saxofon-Quartette. Lopez lebt seit fast zehn Jahren in Freiburg und wird auch «der freiburgischste aller mexikanischen Saxofonisten» genannt. Er unterrichtet am Konservatorium Freiburg Saxofon. 2018 gründete er das «Orchestre des Jeunes Jazzistes de Fribourg» mit dem Ziel, eine Jazzformation für Nachwuchstalente aus der Region aufzubauen. rsa

Starke Verbundenheit

Mit «Triptychon» hat sich das Orchester nach Einschätzung von Lopez in der Schweiz bereits einen Namen gemacht. «Es ist schon heute eine der wichtigsten Jazzformationen der Schweiz.» Es spiele eine wichtige Rolle im Jazzbetrieb. Denn während es bis in die 1980er-Jahre starke Strukturen gegebenen habe, deren Projekte von Radio und Fernsehen unterstützt worden seien, seien diese danach fast verschwunden. Ein Orchester wie die Max Jendly Jazz Big Band biete daher nicht nur dem Publikum neue Optionen, sondern auch Musikerinnen und Musikern neue berufliche und wirtschaftliche Perspektiven. 

Für diese sei die Big Band denn auch mehr als nur ein Projekt.

Die Stimmung ist familiär und freundschaftlich, vor allem aber besteht eine starke Freundschaft zu Max Jendly.

Gerry Lopez
Musiker

Er sei bisher das eigentliche Gravitationszentrum gewesen, bestätigt Lopez. Etwas anders fühle es sich an, wenn für ein Stück auf Gastmusikerinnen und -musiker zurückgegriffen werden müsse. «Dann funktioniert das Orchester eher auf einer professionellen Ebene, jeder macht seinen Job.»

Gerry Lopez am Dirigentenpult in seinem Element.
zvg

Grosse Verantwortung

Lopez empfindet die Übernahme der Orchesterleitung als grosse Verantwortung, nicht zuletzt, weil sich der Jazz im Wandel befinde. «Ich lebe seit fast zehn Jahren in Freiburg und stelle eine grosse Entwicklung fest.» Es sei eine neue Generation guter junger Musikerinnen und Musiker herangewachsen, wie beispielsweise Manon und Lucien Mullener, Daniel Hernandez, Léonard Cordier und viele andere. «Sie sind die Zukunft.» Klar habe es schon vorher bemerkenswerte Jazzmusiker wie Stefan Aeby und Florian Favre gegeben, aber jetzt träten neue Persönlichkeiten hervor, denen die Big Band ein Ort sein könne, um sich zu verwirklichen. «Das ist superspannend, aber es bedeutet eben auch Verantwortung.»

Jazz im Umbruch

Lopez möchte als Orchesterchef mit allen Akteuren des Jazz zusammenarbeiten – dem Konsi, der Spirale und anderen Einrichtungen. «Ich möchte dem Jazz zu neuer Stärke verhelfen», sagt der 36-Jährige. Dabei spielt ihm nicht zuletzt die Globalisierung in die Hände. «Dank ihr haben die Menschen heute Zugang zu allen möglichen Musikrichtungen.» So erfahre etwa auch der Jazz der 1940er-Jahre ein Revival. Die Jugendlichen kämen zudem über den HipHop und den Rap zum Jazz, weil sich die beiden Musikstile vermischten.

Der US-amerikanische Jazzpianist Robert Glasper hat in seinen jüngsten Produktionen Hip-Hop und Jazz zusammengebracht, und es ist unglaublich, wie sehr diese Musik die junge Generation berührt.

Gerry Lopez
Musiker

Auch brasilianische und kubanische Einflüsse hätten dem Jazz zu neuer Popularität verholfen. «Heute gibt es mehr Jazz-Fans als zu jener Zeit, als er entstanden ist.»

Neuer Klang

Aus diesem Grund sei es auch wichtig, den Klang der Max Jendly Jazz Big Band weiterzuentwickeln, sagt Lopez. «Sonst werden wir für das Publikum uninteressant.» Denn Jazz sei mehr als Frank Sinatra und Glenn Miller. «Funk und lateinamerikanische Musik beispielsweise sind beim Publikum sehr beliebt. Das ist die Kultur meiner Herkunft, die ich gerne einfliessen lassen möchte.» Lopez möchte zudem neue Arrangements und Kompositionen ins Repertoire aufnehmen. All dies, ohne die Balance zwischen Tradition und Neuem aus den Augen zu verlieren.

Galakonzert

Zu Gast: Jazz-Star Pepe Lienhard 

Im Rahmen eines Tribute-Konzerts diesen Freitag mit dem Titel «Max & Friends» wird der Freiburger Jazzmusiker Max Jendly den Taktstock an seinen Nachfolger, den Saxofonisten Gerry Lopez, weitergeben. Zu diesem Konzert sind mehrere Künstler eingeladen, die mit Max Jendly zusammenarbeiteten und in seiner Karriere eine wichtige Rolle spielten, darunter auch der Schweizer Varieté- und Jazz-Star, der Saxofonist und Orchesterleiter Pepe Lienhard. Auf dem Programm des Konzerts, das abwechselnd von Max Jendly, Mathieu Kyriakidis, Gerry Lopez und Pepe Lienhard geleitet wird, stehen Werke von Komponisten und Arrangeuren aus der Zeit der Swing- und Bop-Ära der 1940er- bis 1980er-Jahre. Ausserdem wird das Quintett «Doctor B» des Pianisten Markus Baumer die Jazz-Funk-Trends der jüngeren Jahre zum Besten geben. rsa

Aula Kollegium Gambach, Freiburg. Fr., 20. Januar, 20 Uhr.

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