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Stadt organisiert keinen Pedibus

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Stadt organisiert keinen Pedibus

Autor: Nicole Jegerlehner

Letzten Dezember hat der Freiburger Generalrat 15 000 Franken gesprochen: Damit sollte der Gemeinderat eine Stelle schaffen, um Pedibusse zu fördern. Die Absicht: Kindergärtler und Erstklässler sollen auf dem Schulweg von Erwachsenen begleitet werden, damit sie sicher in die Schule kommen und den Weg zu Fuss absolvieren – statt von ihren Eltern im Auto chauffiert zu werden. Der Gemeinderat hat dagegen Rekurs eingelegt; dieser ist noch hängig.

«Nicht gegen den Pedibus»

«Wir sind nicht gegen den Pedibus», sagt Gemeinderätin Marie-Thérèse Maradan Ledergerber den FN. «Wir bestreiten jedoch, dass der Generalrat dem Gemeinderat sagen kann, dass er Stellen schaffen muss – erst noch in diesen finanziell sehr schwierigen Zeiten.» Maradan findet zudem, dass die Organisation eines Pedibusses bei den Eltern liegt: «Das ist keine Aufgabe der Stadt.» Sie weist daraufhin, dass die Freiburger Stadtpolizei und die Kommission für Schulwegsicherung bereits heute bei der Promotion neuer Linien und bei der Kennzeichnung der Wege helfe.

Nebst der Polizei ist auch die Freiburger Sektion des Verkehrsclubs Schweiz (VCS) eine Anlaufstelle für Fragen rund um Pedibusse. Nadya Rohrbach bedauert, dass in Freiburg Pedibusse ausschliesslich auf Privatinitiative zustande kommen. Sie betont, dass bei Unfällen nicht die Gemeinde belangt würde: Die Beratungsstelle für Unfallverhütung bietet den Eltern eine kostenlose Versicherung an.

Sabine Felder Michaud koordiniert zusammen mit ihrem Mann die Pedibus-Linie vom Guintzet-Quartier zum Schulhaus Vignettaz. Anfang Schuljahr verteilt sie via Klassenlehrkräfte Flugblätter zum Pedibus, damit interessierte Eltern sich und ihre Kinder einschreiben können, und organisiert danach den Einsatzplan samt Stellvertretungen.

Der Pedibus ist Sabine Felder wichtig: «Die Kinder lernen unter der Anleitung von Erwachsenen, sich auf dem Schulweg richtig zu verhalten und sichere Wege zu benutzen.» Zudem behielten die Kinder auch später die Angewohnheit bei, mit den Nachbarskindern zusammen den Weg unter die Füsse zu nehmen. «Dank dem Pedibus hat es auch weniger Autos vor dem Schulhaus, weil weniger Eltern ihre Kinder chauffieren», sagt Felder. Dies bedeute mehr Verkehrssicherheit.

Erfahrungen aus Genf

Aus der ganzen Schweiz schauen Pedibus-Organisatoren neidisch nach Genf: Dort gibt es seit vier Jahren die Koordinationsstelle Pedibus. Die 30-Prozent-Stelle wird durch Stadt und Kanton Genf subventioniert; angestellt ist die Koordinatorin Françoise Lanci-Montant aber von der Genfer Sektion des VCS. Sie findet es richtig, dass ihre Stelle nicht der Verwaltung angegliedert ist – sondern einem Verein, der sich allgemein dem Thema der Mobilität widmet. Auch in Genf obliegt die Organisation der Pedibusse den Eltern. Dazu arbeitet Lanci mit Elternorganisationen zusammen. Im neuen Schuljahr gibt es in der ganzen Westschweiz und im Tessin 260 regelmässige Pedibus-Linien, die zu 200 Schulen in 130 Gemeinden führen.

Flop in der Deutschschweiz

In der Deutschschweiz gibt es viel weniger offizielle Pedibusse; genaue Zahlen sind nicht erurierbar. «Wir haben mehrere Anläufe genommen, die Pedibusse in der Deutschschweiz zu lancieren», sagt Stefan Füglister vom VCS. «Aber es gibt einen kleinen kulturellen Unterschied zur Romandie.» In der Westschweiz machten sich Eltern mehr Sorgen um Entführungen der Kinder auf dem Schulweg, da dies ein grosses Thema in Frankreich sei. «Wir werden nächstes Jahr wohl wieder versuchen, Pedibusse in der Deutschschweiz zu lancieren», sagt Füglister: «Es ist ja wirklich eine gute Idee.»

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