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Sternwarte Uecht: Der Blick ins All ist ein ästhetisches Erlebnis

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das grösste Teleskop der Schweiz steht nun in Uecht. Damit nimmt im September das Raumfahrtzentrum Space Eye im Gantrischgebiet den Betrieb auf – und will auch beim Nachwuchs für Begeisterung sorgen. 

Das neue Teleskop wurde Mitte August im Zentrum Space Eye montiert. Das Ereignis zog auch Zaungäste an. Der vierjährige Knirps rennt zu seiner Grossmutter Christiane Adamina: «Grossmami, ein Helikopter!» Gemeinsam begeben sich die beiden hinauf zur Baustelle von Space Eye bei der Sternwarte Uecht. Dort erhält der Kleine von den Arbeitern einen Helm. Dieser dient ihm als Sichtblende und schützt ihn vor der Sonne, wenn er hinüber zum Botta-Turm schaut, erklärt die Grossmutter.

Christiane Adamina wohnt unweit des neuen Weltraumzentrums. Sie ist begeistert von Space Eye: «Die modernen Geräte und die Idee, die Sicht in den Nachthimmel für die Öffentlichkeit zu öffnen, wird Leute nach Uecht bringen.»

 

Die Verantwortlichen des Zentrums informierten die Anwohner im Vorfeld über die Entwicklung des Projekts und die Planung der Anfahrt für die Besucher. Christianes Mann wird beim Observatorium als freiwilliger Space-Guide aktiv sein.

Eine fliegende Untertasse

Um zu gucken, wie ein Helikopter das Teleskop auf den von Stararchitekt Mario Botta kreierten Turm setzt, ist Ian White mit seinem zwölfjährigen Sohn angereist. Sohn Laurence Paddison ist vom Zentrum beeindruckt. Er konnte bereits einen Blick in die unterirdischen Räume des Gebäudes werfen. Er weiss, was es mit dem neuen Observatorium auf sich hat «Es enthält ein Modell der ISS-Station, ein Planetarium und ein Museum.» Das Teleskop werde ihm erlauben, Galaxien, die verschiedenen Weltraumnebel und Kluster im All zu sehen.

Ein Superpuma bestückte das Botta-Observatorium mit dem neuen Teleskop.
Foto Raphaël Rück
Der Helikopter kommt immer wieder zum Einsatz.
Foto Raphaël Rück

Der neben dem Observatorium parkierte Superpuma-Hubschrauber hebt geräuschvoll ab. Er fliegt hinunter zur Käserei in Niedermuhlern. Dort holt er so etwas wie eine fliegende Untertasse. Es handelt sich um die Kuppel. Die beiden Deckel sind offen und werden erst später geschlossen. Der Helikopter setzt das massive Stück vorsichtig auf der Plattform des zylinderförmigen Observatorium-Turms ab. Arbeiter achten darauf, dass die Kuppel richtig positioniert wird.

Philosophische Aspekte

Thomas Schildknecht schaut gebannt zur Turmspitze hinauf. Er ist Vize-Präsident der Stiftung Sternwarte Uecht. Er erklärt: «Wir setzen heute das Kernstück, ein Ein-Meter-Teleskop, auf den Turm. Viele Jahre Vorbereitung kommen nun zum Abschluss.» Der Heli fliegt wieder heran und bringt nun den ersten Teil des Teleskops.

«Der Blick in den Himmel ist etwas ganz Besonderes. Diesen können wir unseren Besucherinnen und Besuchern bieten», fährt Schildknecht fort.

Mit dem All verbinden sich Fragen, die sich die Menschen stellen: Was gibt es da oben? Gibt es dort Leben? Woher kommt der Mensch?

Thomas Schildknecht
Vize-Präsident der Stiftung Sternwarte Uecht

Der Helikopter hebt wieder ab.

 Frauen begeistern 

Vor Ort ist auch Stiftungsrätin Kathrin Altwegg. Die emeritierte Berner Astrophysikerin verbindet weitere Hoffnungen mit dem neuen Weltraumzentrum. Sie half mit, Geld für das Projekt zu sammeln, und stand der Planung beratend bei. Das neue Zentrum im Gantrisch soll nicht nur eine Attraktion für das Publikum sein, sondern auch der Forschung angeschlossener Universitäten dienen, sagt Altwegg.

Im Untergrund werden die Besucherinnen und Besucher empfangen.
Foto Raphaël Rück
Bis zum 23. September müssen die unterirdischen Räume fertiggestellt werden.
Foto Raphaël Rück

Einen ganz speziellen Wunsch hat die Weltallforscherin auch: «Ich hoffe, dass Space Eye das Interesse für die MINT-Berufe fördern wird, insbesondere bei Frauen.» Gemeint sind Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft sowie Technik.

Und sie fährt fort:

Astronomie ist Ästhetik. Das All ist einfach schön. Dieser Aspekt ist für Frauen interessant.

Kathrin Altwegg
Emeritierte Astrophysikerin

Die Physikerin beschreibt die nächtliche Pracht am Himmel mit den Worten: «Die Sterne sind nicht einfach Punkte und Gebilde. Das All ist voll von Formen, Farben, Nebeln und Galaxien.» Der Blick ins All wecke ganz eigene Gefühle. «Beim Anblick dieser Grösse wird der Mensch kleiner. Er erkennt sich aber als Teil eines wunderschönen Ganzen.»

Idealer Standort

Die Astrophysikerin erklärt, warum der Standort Uecht unweit vom Ballungszentrum Bern für das Teleskop geeignet sei. «Der Längenberg schützt den Ort vor dem Streulicht der Stadt Bern. Auf dem Gornergrat im Wallis gibt es auch ein Teleskop. Dieses ist aber dem Streulicht von Mailand ausgesetzt.»

Als letztes Stück setzt der Helikopter dem Observatorium den zweiten Teil des Teleskops auf. Der Durchmesser des grossen Spiegels beträgt einen Meter. Somit verfügt Uecht über das grösste Teleskop der Schweiz.

Das Kernstück von Space Eye: Das 1-Meter-Teleskop über der geöffneten Observatorium-Kuppel.
Foto Raphaël Rück

Wer davon ausgeht, der Helikopter transportiere ein traditionelles Teleskop-Rohr, liegt falsch. Moderne Fernrohre haben keinen Zylinder. Vielmehr verbindet eine Gitterstruktur den Hauptspiegel mit dem Sekundärspiegel. Die Konstruktion ist höchste Präzisionsarbeit, erklärt Schildknecht: «Die Lichtstruktur des neuen Teleskops auf Uecht ist von einer ausgezeichneten Stabilität. Früher konnte man so etwas nicht bauen. Die Struktur muss Bruchteile von Mikrometern stabil bleiben.»

Space Eye wird auch mit einem Instrument ausgerüstet, mit dem die Sonne beobachtet werden kann. Die Himmelsbeobachtung wird darum auch am Tag möglich sein. Das Weltraumzentrum im Gantrisch nimmt seinen Betrieb am 23. September auf.

 

Geschichte

Berner Pionierleistung

1951 errichtete der Berner Fabrikant und Ingenieur Willy Schaerer auf der Uecht eine private astronomische Beobachtungsstation. In den darauffolgenden 50 Jahren wurde die Station zu einer Stiftung. Diese Pionierleistung des Berners findet nun im Space Eye seine Fortsetzung. Gezielt spricht das Zentrum als Besucher Schulen, Jugendliche, Firmen und Touristen an. ges

 

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