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Steven Zuber: «Wenn ich im Training gut bin, dann habe ich den Anspruch, an der EM zu spielen»

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Steven Zuber spielt für AEK Athen in Griechenland. In der Nati ist er ein alter Hase, der jetzt mit 32 Jahren nochmals neu eingeschult wird. Wie stehen seine Chancen, mit der Schweiz nach Deutschland zu fahren? 

Es gibt Entwarnung bei Xherdan Shaqiri – die Probleme mit der Wadenmuskulatur sind geringer Natur. In Bälde schliesst sich der Kreativspieler dem Nati-Tross in St.Gallen an. Planmässig ins Vorbereitungscamp eingerückt sind derweil die angeschlagenen Denis Zakaria und Breel Embolo. Es werde ein Wettlauf gegen die Zeit, heisst es. Spätestens am 7. Juni, wenn das Kader für die EM der Uefa gemeldet werden muss, hat man Klarheit.

Einen anderen Wettlauf hat Steven Zuber. Nach monatelanger Absenz in der Nati gehört der 32-Jährige zum erweiterten EM-Aufgebot von Trainer Murat Yakin. Für den 52-fachen Internationalen ist es eine Rückkehr mit Ambitionen, nachdem er auch für die WM in Katar wegen körperlicher Probleme nicht zur Verfügung gestanden hat. Denn Zuber ist nicht irgendwer. Sondern eine Hausnummer, welche dem Land schon schöne Momente beschert hat. Zum Beispiel an der WM 2018 mit dem Kopfball zum 1:1 gegen Brasilien; nicht umsonst nennt er sich auf Instagram «stevenzauber». Das Tor bringt Ruhm und macht ihn gleichwohl verlegen.

Vor allem ist Zuber Teil des Nationalteams, das 2021 den historischen EM-Viertelfinal erreicht. Den Achtelfinalsieg gegen Frankreich nennt er eine Bestätigung für eine Schweiz, die auch fussballverrückt sein könne. Zuber hat alles noch in bester Erinnerung. Wie Yann Sommer den letzten Elfmeter von Mbappé hält und es danach kein Halten mehr gibt auf dem Rasen. «Vieles im Fussball ist vergänglich, auch Geld. Aber diese Emotionen bleiben für immer, man kann sie nicht kaufen.» Doch nun gelte es, ein neues Buch anzufangen.

Im alten EM-Buch steht auch noch, dass Zuber im entscheidenden letzten Gruppenspiel gegen die Türkei sagenhafte drei Assists zum 3:1-Erfolg gibt – und deshalb mit Rui Costa und Michael Laudrup in einem Atemzug genannt wird. Fussballgrössen, denen einst dasselbe rekordbehaftete Kunststück gelang.

In Athen das Glück gefunden

Seit zwei Jahren spielt Zuber in Griechenland für AEK Athen. Bei der Frankfurter Eintracht hat er sich davor als Reservist nicht mehr wohl gefühlt und trotz Vertrag eine neue Herausforderung gesucht. Nach der starken EM gab es Optionen. «Aber nichts, das mich wirklich gereizt hat. Es hat immer mal eine Kleinigkeit gefehlt», sagt er an diesem Dienstagmorgen. Ehe ihn die Chefs von AEK Athen von einem Engagement überzeugten.

Zuber ist ein Gefühlsmensch. Etwas sensibel. Um gut zu sein, muss er sich wohlfühlen. Wie bei AEK. Hier wird er in der ersten Saison gleich Meister und verpasst jüngst in der zweiten den Titel um Haaresbreite. Trotz bester Ausgangslage. Traurig und enttäuschend nennt er das und blickt trotzdem zufrieden auf diese Saison mit 42 Pflichtspieleinsätzen und acht Toren.

Der Zürcher findet in Athen ein Leben vor, das ihm gefällt. Der Klub sei schön, sehr emotional, familiär. Das neu erbaute Stadion (Finalstätte der Conference League) ein Hexenkessel. Zuber mag es ruhig und gemütlich, lebt in einer Wohnung und geht manchmal ans Meer. Die heissblütigen Fans stören nicht, für kurzweilige Gespräche reicht sein Griechisch.

Steven Zuber im verlorenen EM-Viertelfinal 2021 gegen Spanien.
Bild: Anton Vaganov / Pool / EPA

Yakin, so hört man, hält viel von Zuber. Einmal im April hat ihn der Coach in Griechenland besucht. Dumm nur, dass Zuber in jener Partie nicht aufläuft. Und was haben die Beiden miteinander geredet? Zuber will das für sich behalten, sagt nur: «Schön, war er da, er müsste das ja nicht tun.»

Es kommt ihm vor wie bei der Einschulung

Derzeit kämpfen 23 Akteure im Pre-Camp um die EM-Teilnahme. Es kommt Zuber vor wie bei einer Einschulung, weil so viele Gesichter neu sind. Ein Nichtaufgebot würde er als Sportsmann akzeptieren, gleichwohl gebe er Gas und wolle etwas erreichen. «Ich bin stets positiv und guter Dinge. Ich glaube an meine Fähigkeiten, so war das schon immer.» Und vielleicht ist es ja von Vorteil, dass Zuber damals in der EM-Qualifikation nicht dabei war und die Unruhen nicht voll mitbekam.

Einzig in Andorra spielte er, mit dem 2:1 war die Welt zu jener Zeit in Ordnung. Zuber sagt: «Schon klar, wir haben uns entwickelt, deshalb gibt es nun höhere Erwartungen. Auch, dass man als Schweizer Nati alles locker meistern müsse. Aber alle Gegner werden besser, alle Gegenspieler sind nun Profis und nicht mehr Klempner, die dann am Abend noch rasch Fussball spielen.»

Zuber könnte davon profitieren, dass Yakin auf die Dreierkette setzt und ihm im linken Korridor jede Position behagt, ebenfalls jene als Zehner. Und falls Embolo ausfallen würde, Stossstürmer hat er bei AEK schon gespielt. «Aber ich muss bereits im Training gut sein. Wenn ich dort scheisse bin, muss Murat mich nicht mitnehmen. Aber wenn ich gut trainiere, dann habe ich den Anspruch, an der EM auf dem Platz zu stehen.»

Unterschätzt? Er will als guter Mensch wahrgenommen werden

Zuber war schon Meister in Russland mit ZSKA Moskau, hat 129 Bundesligaspiele in den Beinen (VfB Stuttgart, Frankfurt, Hoffenheim), spielte schon Champions League und wurde mit GC Cupsieger. Bei den Stadtzürchern war er noch jung und galt als Spitzbube, im positiven Sinn. Mit den Jahren wurde er dann ein stiller Leisetreter, einer, der auf dem Platz mehr sprach als daneben. Wird der «Zauberer» gar unterschätzt?

2010 war Steven Zuber (rechts) noch ein Spitzbube bei GC.
Bild: Alessandro Della Bella / KEYSTONE

Noch sei die Karriere nicht zu Ende, sagt Zuber. Es sollen weitere Trophäen dazukommen. «Aber ich schaue nicht darauf, was andere über mich sagen. Mir ist wichtig, dass ich letztlich als Mensch gesehen werden. Als guter Mensch.» Und wie er sich so reflektiert, spürt man auch eine Verwandlung.

Vielleicht darf er bleiben bei der Nati, die Chancen sind intakt. Bei und mit Zuber, so hat man das Gefühl, geht noch was.

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