Unerwartet hohe Zustimmung zu den bilateralen Verträgen
Für die sieben sektoriellen Verträge mit der EU stimmten 1497192 (67,2 Prozent), dagegen 730854 (32,8 Prozent). Das Ständemehr war nicht verlangt. Auch diese Hürde hätte die Vorlage locker genommen. Nur der Kanton Tessin und ganz knapp Schwyz haben dagegen gestimmt.
Überdurchschnittlich hoch fiel die Zustimmung in der Westschweiz aus. Die Waadtländer Stimmberechtigten sagten mit 80,4 Prozent Ja, gefolgt von jenen aus Neuenburg (79,4 Prozent), Genf (78,8 Prozent), Jura (77,3 Prozent), und Freiburg (74,7 Prozent).
Gewisse Zurückhaltung
in der Inner- und Ostschweiz
Es folgen die Basel-Stadt mit 72,4 und Basel-Land mit 71 Prozent. Die drei Kantone Zürich (70 Prozent), Zug (69,3) und Bern (68,5) stimmten ebenfalls deutlich zu. Am grössten war die Europaskepsis in der Innerschweiz und in ländlichen Kantonen der Ostschweiz. In Appenzell Innerrhoden fiel die Zustimmung mit 51,9 Prozent knapp aus, etwas komfortabler in Uri (52,3), Obwalden (55,6) und Nidwalden (55,9).
«Heute hat die Schweiz einen wichtigen Schritt ins 21. Jahrhundert getan», sagte Aussenminister Joseph Deiss. Der Bundesrat sehe im Ja zu den Bilateralen «keinen weiteren integrationspolitischen Auftrag». EU-Kommissionspräsident Romano Prodi sprach von einem «Meilenstein auf unserem gemeinsamen Weg zu Wohlstand und Stabilität in Europa».
Das Ergebnis wird von den Bundesratsparteien unterschiedlich gewertet. Ein EU-Beitritt ist zurzeit nur für die SP ein Thema.