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Straftaten im Internet haben sich verdoppelt

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Pierre Schuwey, der Kommandant der Freiburger Kantonspolizei, bezeichnete bei der gestrigen Präsentation der Kriminalstatistik 2015 als gutes Jahr. Bei den Straftaten nach Strafgesetzbuch liege der Kanton Freiburg unter dem schweizerischen Durchschnitt, die Aufklärungsrate sei um 3,4 Prozentpunkte auf 42,6 Prozent angestiegen, und bei den meisten Kategorien, insbesondere bei den Delikten gegen das Vermögen, seien die Zahlen rückläufig.

Sorgen bereitet dem Kanton Freiburg dagegen die Cyberkriminalität. Die Zahl der Internetstraftaten ist 2015 gegenüber dem Vorjahr von 372 auf 854 Fälle angestiegen. Dies entspricht einer Zunahme um 130 Prozent. Nebst Delikten wie Verleumdung, Bedrohung, Erpressung oder sexuelle Handlungen mit Kindern ist insbesondere die Zahl der Betrugsfälle über Internet explodiert. Diese Zahl ist von 118 im Jahr 2014 auf 447 im letzten Jahr angestiegen. Gemäss Schuwey befinde sich das Bewusstsein, dass jede und jeder Opfer von Internetkriminalität werden kann, erst im Anfangsstadium. Florian Walser, Chef der Kriminalpolizei, sagte, dass eine Hauptaufgabe der Polizei in der Aufklärungsarbeit bestehe. Die Polizei werde als Ehrengast an der Freiburger Messe das Thema einem breiten Publikum vorstellen.

 Die Polizei will aber auch in der internen Organisation verstärkt auf die Internetkriminalität eingehen. So wird sie eine Zelle «Cyber-Ermittlungen» gründen und die Kompetenz im Bereich der digitalen Spurensuche verstärken. Dazu versucht die Polizei, bei Abgängen von zivilem Personal diese Posten mit IT-Analysten und Finanzspezialisten zu ersetzen. Eine solche Stelle zu schaffen koste inklusive der technischen Ausrüstung rund 100 000 Franken.

Man wolle innerhalb von zwei bis drei Jahren den angestrebten Personalbestand erreichen, so Schuwey. Walser ergänzt, dass nebst der Sicherung von Fingerabdrücken und der DNA jeder Polizist nun auch den Reflex haben muss, digitale Spuren zu sichern.

Wie bei der Häufung von Internetkriminalität folgt Freiburg auch in anderen Bereichen den nationalen Trends.

Kaum Schusswaffen

Die Delikte nach Strafgesetzbuch haben zum dritten Mal in Folge abgenommen und sind am zweitniedrigsten im Fünfjahresvergleich, so Walser. Die Einbruchdiebstähle sind um 28 Prozent auf 1102 Fälle zurückgegangen, Entreissdiebstähle erlebten einen Rückgang von 23 auf 17 Fälle und Raub von 65 auf 34 Fälle. Walser präzisierte, dass nur zwei Fälle von Raub mit Schusswaffen registriert wurden. Zugenommen haben Betäubungsmitteldelikte; gemäss Walser sind diese auf vermehrte Untersuchungen und Kontrollen zurückzuführen.

Gewaltstatistik: Überraschender Spitzenplatz für Freiburg

I m nationalen Bericht zur Kriminalstatistik hat das Bundesamt für Statistik erstmals die Anzahl gewisser Straftaten auf 1000 Einwohner berechnet. Bei den Gewaltstraftaten haben folgende Städte die höchsten Werte (Taten pro tausend Einwohner): Freiburg 18,2, Basel 13,2, Biel 13,2, La Chaux-de-Fonds 12,9, Neuenburg 12,4.

Pierre Schuwey, Kommandant der Freiburger Kantonspolizei, sagte gestern zu dieser Statistik: «Wir sind überrascht und haben keine stichhaltige Erklärung dafür.» Schuwey ging an der gestrigen Medienkonferenz auf die Frage ein, ob die Stadt Freiburg nun gefährlich sei. «Das ist nicht der Fall», sagte er. «Diese Statistik entspricht nicht unserem Gefühl, unseren Beobachtungen und Erfahrungen.» Auch Rückmeldungen von Partnern wie Spital, Schulen, Politik oder auch aus den Medien würden die Statistik nicht erhärten. Schuwey sagte, die Polizei werde die Zahlen noch analysieren. Er vermutete aber, sie hingen damit zusammen, dass in Freiburg bei häuslicher Gewalt und Drohungen gegen Beamte eine Null-Toleranz-Politik eingeführt wurde und jeder Fall zur Anzeige komme. uh

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