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Strukturen erlauben rasches Handeln

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Strukturen erlauben rasches Handeln
In den letzten 25 Jahren sind im Rahmen des Projekts Integrale Berglandsanierung (IBS) 55 Millionen Franken investiert worden, in den Bau von Alp- und Forstwegen, Bachverbauungen und Hangsanierungen. Der heutige IBS-Präsident Oskar Lötscher blickt auf die wichtigsten Bauvorhaben zurück.
Imelda Ruffieux

Vor über 25 Jahren haben die Sensler Gemeinden zusammen mit den drei benachbarten Greyerzer Gemeinden Cerniat, Jaun und Charmey dem Projekt Integrale Berlandsanierung zugestimmt. Dieses sah vor, dass alle anfallenden Arbeiten im Berggebiet des Sense Oberlandes in den Bereichen Hangsanierungen, Bachverbauungen, Alp- und Forstwege sowie Schutzwald integral, also umfassend angepackt und umgesetzt werden. Seither sind im Rahmen des Integralen Berglandprojektes (IBS) im rund 120 Quadratkilometer umfassenden Gebiet sehr viele Projekte realisiert worden, wie Oskar Lötscher, seit 2007 IBS-Präsident im Gespräch ausführt.
Der erste Kostenverteiler

«Zuerst sind Erschliessungsstrassen gebaut worden.» Eine der ersten Strassen führte auf den Schwyberg. «In diesem Gebiet war damals fast nichts erschlossen, deshalb erhielt dieses Vorhaben Priorität.» Trägerschaft für dieses Projekt mit etwa 20 betroffenen Anstössern war die Mehrzweckgenossenschaft Schwyberg-Ättenberg. «Es war nicht leicht, den Kostenverteiler auszuarbeiten, weil dieses Projekt eines der ersten war, das im Rahmen des IBS-Projekts umgesetzt worden ist», erklärt er. Zudem war die Mehrzweckgenossenschaft erst kurz vorher gegründet worden.

Eine vom Staatsrat ernannte Schätzungskommission hatte die Aufgabe, einen Schlüssel zu finden, wie man die Kosten gerecht aufteilen kann. Der Anteil der Alpwirtschaft wurde schliesslich nach der Besatzung festgelegt, Hütten mit Wohnungen zählten speziell und beim Wald wurde nach Fläche berechnet. Auch die Distanzen zur Strasse spielten eine Rolle. «So entstand eine Formel, die von allen akzeptiert worden ist.»

Restkosten von einer Million

Die Strasse ist zwischen 1982 bis 1986 gebaut worden und hat insgesamt 3,8 Millionen Franken gekostet. Nach dem Abzug von Subventionen von Bund und Kanton verblieben für die Eigentümer Restkosten von 1,018 Millionen Franken, die nach diesem Kostenschlüssel aufgeteilt worden sind. «Dadurch, dass in der IBS-Kommission alle beteiligten kantonalen Ämter eingebunden waren, war es kein Problem, die Bewilligung und die Subventionen zu erhalten», sagt Oskar Lötscher.
Im Laufe der Jahre sind viele weitere solcher Strassen gebaut worden, so zum Beispiel zwischen 1987 bis 1990 die Buntschena-Strasse und vor drei fünf Jahren die Strasse Brüggera-Filistorfena im Plasselbschlund verwirklicht worden, die Kosten betrugen 2,5 Millionen Franken. Ob ein Projekt verwirklicht werden konnte, sei vor allem von der Einsicht der Eigentümer abhängig gewesen. «Sie mussten bereit, die trotz der Subventionen manchmal nicht geringen Restkosten zu übernehmen.»

15 wilde Bäche

Ein anderes Kapitel im IBS-Aufgabenbereich sind die Bachverbauungen. «In unserem Einzugsgebiet gibt es 15 grössere Wildbäche», führt Oskar Lötscher aus. Der Schaferabach, der Steinbach, der Hohbergbach, der Riggisalpbach und der Höllbach im Plasselbschlund sind einige dieser Gewässer, die bei Gewitter zu reissenden Bächen werden können. Der Steinbach war einer der ersten Bäche, die verbaut wurden. «Die Ufer waren vom Wasser ausgefressen, so dass die Gefahr bestand, dass die steilen Seitenhänge ins Rutschen gerieten.»
Der Steinbach war bereits früher verbaut worden. «Diese Bauwerke mussten erneuert werden. Man muss bedenken, dass die Leute vor 50 bis 80 Jahren nicht das gleiche Material zur Verfügung hatten wie wir heute. Auch wurden damals sämtliche Arbeiten von Hand ausgeführt.»

Wasser drosseln

Zwischen 1999 und 2006 sind die Verbauungen im Riggisalpbach erneuert worden. Dies vor allem auch deshalb, weil man verhindern wollte, dass bei einer Überschwemmung die Kantonsstrasse gefährdet wird. «Eigentlich ging es immer um das Gleiche: Das Wasser reisst Material mit sich, so dass die Gefahr droht, dass Durchlässe verstopft werden. Die Verbauungen sorgen dafür, dass die Geschwindigkeit des Wassers in diesen Bächen mit einem grossen Gefälle gedämpft wird», führt Oskar Lötscher aus.
Aktuell gibt es ein Projekt für das Rohrmoos. Dort soll der Zufluss zur Sense saniert werden. Der Burstera-Bach ist noch vor zwei Wochen bei einem starken Gewitter über die Ufer getreten. Wie Oskar Lötscher ausführt, ist dieser Bach noch wenig verbaut. «Es ist vorgesehen, dem ablaufenden Wasser mehr Platz zu gehen, bevor der Bach ins Quartier kommt.»
Einer der sanierten Bachläufe ist der Rotenbach. Im Rahmen dieser Arbeiten hat die Eidgenössische Forschungsanstalt für das forstliche Versuchswesen eine Messstation eingerichtet. Anhand der wöchentlich abgelesenen Werte gewinnen die Wissenschafter Erkenntnisse über die Veränderungen in den Fliessgeschwindigkeiten und vor allem darüber, wie viele Niederschläge in einer gewissen Zeit in diesem Gebiet niedergehen.

Grosseinsatz am Hohberg

Eine der grössten Bachverbauungen ist zwischen 1999 und 2006 im Hohberggebiet realisiert worden worden. Bei diesem 3,6 Millionen-Franken-Projekt ging es aber nicht allein um die Sanierung des Baches, sondern auch um die Stabilisierung des Hangs. Früher sei das Wasser in diesen steilen Berghängen mit offenen Gräben abgeführt worden, erklärt Oskar Lötscher. Als die Alpen weniger bewirtschaftet wurden, seien diese Arbeiten liegen geblieben. «In diesem Gebiet geht der Kalkstein in Flysch über. Wenn das Wasser versickert und zwischen diese Schichten gerät, kommt es zu Hangverschiebungen.»

Da die Rutschung immer weiter ging und teilweise bis zu vier Meter pro Jahr ausmachte, wurde ein breit angelegtes Stabilisierungsprojekt in dem 35 Hektaren grossen Gebiet ausgearbeitet. «Zu gross war die Gefahr, dass die unter dem Hang angesiedelten Chalets verschüttet werden.» Eines der Ferienhäuschen musste bereits abgerissen werden.

55 km offene Gräben

Bei den acht Jahren der Sanierung wurden unter anderem die Bachränder von Bäumen befreit, damit das Risiko verkleinert wird, dass sie ins Bachbett fallen und dort für Verstopfungen sorgen. Der Rutsch wurde mit offenen Gräben oder mittels sogenannter untiefen Drainagen saniert: in bis zu vier Metern Tiefe wurden Rohre eingelegt. Die Gräben, in denen die Rohre lagen, sind mit Holz verstärkten Enka-Drain-Platten ausgelegt worden, um das Abfliessen des Wassers zu begünstigen. Insgesamt entstanden 55 Kilometer offene Gräben und 4,5 Kilometer Drainageleitungen.
Heute wird das Hohberg-Gebiet mit GPS-Messungen überwacht. Die regelmässigen Kontrollen ergeben, dass der Hang immer noch leicht am Rutschen ist. Jedoch ist dies heute im Zentimeter- oder gar Milimeterbereich, also vertretbar. Die Messungen sind zugleich eine Garantie, dass neu auftretende Rutschungen frühzeitig erfasst werden können. «Es hängt immer von den Niederschlägen ab», sagt Oskar Lötscher. «Wir werden die Rutschung nie auf 0 bringen können, sondern müssen sie stets im Auge behalten.»

Strassen ausbessern

Erst seit wenigen Jahren ist eine neue Art von Projekten zum IBS-Aufgabengebiet gekommen: die sogenannten Periodischen Wiederinstandstellungen. Es sind Aufbesserungsarbeiten an Bauten, die einige Jahre oder Jahrzehnte zuvor ausgeführt wurden. Bei befestigen Strassen ist durchschnittlich alle 20 Jahre eine Oberflächenbehandlung notwendig. Bei Kieswegen müssen die sogenannten Querabschläge, also die Abwasserrinnen, die quer über die Strasse führen, öfters erneuert werden. Früher baute man diese aus Holz, heute werden sie wie Leitplanken in Beton gegossen und vorproduziert.

Zu dieser Art von Arbeiten gehört auch, dass die Einläufe der Bäche regelmässig gereinigt werden, damit das Wasser nicht unter der Röhre hindurch fliesst. Neben vielen geplanten Projekten habe man auch immer auf aktuelle Ereignisse reagieren müssen, sagt Oskar Lötscher.

Derzeit ist gerade der letzte Teil eines dreiteiligen Sammelprojekts in der Realisierungsphase. Nach der Kommet-Strasse, der Strasse zum Murenvorschiss wird derzeit die Zufahrt zur Alemania erneuert. Das ist ein Projekt, das 125 000 Franken kostet. Der Bund übernimmt rund 35 000 Franken, der Kanton etwa 31 000 Franken. Der Rest wird über den Unterhaltsfond der Mehrzweckgenossenschaft finanziert.

Die vier Mehrweckgenossenschaften im IBS-Gebiet handhaben den Ablauf ihrer Projekte sehr ähnlich. Es gibt jedoch kleine Unterschiede, was die Äufnung des Unterhaltsfonds betrifft. Mal geschieht dies in einer Kombination von Fläche und Wegerschliessung, mal über einen Grundbetrag.

Bilanz: «Eine gute Sache»
Oskar Lötscher ist überzeugt, dass viele Erschliessungen heute nicht bestehen würden, hätte man vor 25 Jahren nicht das Projekt Integrale Berglandsanierung gestatert. «Es ist eine gute Sache.» Vor allem die Verbindung zu den kantonalen Ämtern würde sehr mühsam, müssten die Grundeigentümer für jedes Projekt einzeln vorstellig werden. «Es wäre administrativ kaum machbar», ist er überzeugt. Die kantonalen Stellen begrüssten eine klar definierte Trägerschaft, also die Mehrzweckgenossenschaften. Gerade bei unvorgesehenen Ereignissen, zum Beispiel Schäden nach einem Unwetter, sei es durch die IBS-Strukturen möglich, bereits am Morgen des Tages nach dem Unwetter die erste Sitzung über die nötigen Sanierungsmassnahmen abzuhalten.
Rund 55 der 80 Millionen Franken, die beim Start des IBS-Projekts vor 25 Jahren projektiert worden waren, sind mittlerweile investiert. «Das ist viel Geld, das in der Region geblieben ist.» im

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