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Studie: Jugendliche wollen mitreden und brauchen Zugang zur Politik

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In der Schweiz beteiligen sich vor allem Jugendliche und junge Erwachsene politisch, die sich gehört und ernst genommen fühlen. Eine Studie, für die Jugendliche befragt wurden, zeigt, dass eigentlich mehr Jugendliche mitreden und mitmachen wollen, viele sich aber durch äussere Faktoren daran gehindert sehen.

Gemäss einer am Dienstag in Bern vorgestellten Studie im Auftrag der Eidgenössischen Kommission für Kinder und Jugendfragen (EKKJ) spielen zudem die Bildung und das Geschlecht eine Rolle: Jugendliche in höheren Bildungsstufen beteiligen sich überdurchschnittlich oft, Mädchen und junge Frauen eher als ihre männlichen Altersgenossen.

Den Angaben zufolge ist die politische Partizipation unter Jugendlichen mit Schweizer Pass zudem höher als jene junger Menschen ohne Schweizer Staatsangehörigkeit.

Wissenslücken als Hürde

Hand in Hand gehe die politische Beteiligung mit politischer Bildung, schrieben die Studienautorinnen und -autoren. Jugendliche und junge Erwachsene fühlten sich oft überfordert, weil ihnen ein Grundverständnis für politische Prozesse und die politische Sprache fehle. Dieses geringe Selbstvertrauen könne zu Zurückhaltung führen.

Die Ergebnisse deuteten auf ein erhebliches Optimierungspotenzial etwa an den Schulen hin, was die politische Bildung angehe, hiess es. Es gelte zudem, den Zugang zu Angeboten zu erleichtern und eine ernsthafte, wirkungsvolle Beteiligung zu ermöglichen. Denn Schein-Partizipation ohne echte Einflussmöglichkeiten werde von den Betroffenen als stark demotivierend wahrgenommen.

Als weitere Faktoren für politische Beteiligung identifiziert die Erhebung die eigene Betroffenheit und die Präsenz von Themen in den Medien. Verwiesen wird dabei etwa auf das Engagement junger Menschen für das Klima und die Gleichstellung sowie gegen Rassismus und Homophobie.

Von rund 800 online befragten Jugendlichen könnten sich 74 Prozent vorstellen, sich stärker zu beteiligen, sagte die Studienmitautorin Susanne Nef von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft (ZHAW). Viele sähen als Veränderungspotenzial die Beseitigung von «Zugangsbarrieren». Und hier sei die gesamte Gesellschaft angesprochen.

Kritik an «Schein-Partizipation»

Die EKKJ gibt deshalb mehrere Empfehlungen ab: Neben dem leichteren Zugang zu Angeboten zum Mitreden und Mitmachen sei die Förderung der politischen Bildung in der Schule wichtig, damit das Interesse der jungen Menschen an der Politik geweckt werde. Eine ernsthafte und wirkungsvolle Partizipation soll ermöglicht werden.

«Junge Menschen wollen mitwirken und spüren, dass ihre Anliegen ernst genommen werden», sagte Mirjam Rotzler, Vizepräsidentin der EKKJ. Die Haltung der älteren Erwachsenen sei entscheidend dafür, dass sich in dieser Hinsicht etwas ändere. «Schein-Partizipation» sei in der Studie von Jugendlichen kritisiert worden, sagte Nef.

Das Stimmrechtsalter 16 und das Stimm- und Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer gehören nicht zu den zur Studie abgegebenen Empfehlungen der EKKJ. Sie seien einzelne Instrumente, sagte Rotzler. Für sich allein bewirkten sie jedoch nicht zwingend mehr Beteiligung.

Breiter Begriff von Partizipation

Die Studie wurde von der ZHAW und dem Forschungsunternehmen Econcept in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) Wallis und der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) durchgeführt.

Angewandt wurden dabei einerseits qualitative sozialwissenschaftliche Methoden. 102 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 27 Jahren nahmen dafür an thematisch offenen Workshops, sogenannten Barcamps, teil. 59 Befragte beteiligten sich an insgesamt zehn Diskussionen in Fokusgruppen. Rund 800 Jugendliche füllten zum anderen eine Online-Befragung aus.

Was politische Beteiligung ist, wurde dabei breit gefasst: Dazu gezählt wurden nebst dem Wählen und Abstimmen etwa auch die Teilnahme an Klassenräten oder Demonstrationen, aber auch Diskussionen im Freundeskreis oder der bewusste Kauf oder Nicht-Kauf von Produkten.

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