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Südkoreanischer Rock im Bad Bonn

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Was meinen Eltern wohl als Erstes durch den Kopf geschossen ist, als ich ihnen erzählt habe, dass ich mir ein koreanisches Konzert anschauen werde? Natürlich wurde ich von ihnen sofort auf Herz und Nieren geprüft. Aber wann hat man im Senseland denn schon die Chance, Post-Rock mit traditionellen koreanischen Instrumenten zu hören? Eben.

Ihren Anfang nahm die spannende Kombination 2009: Die drei Gründungsmitglieder von Jambinai – so der Bandname der koreanischen Rockkapelle – lernten einander an einer Musikhochschule kennen, wo sie allesamt klassische, rituelle und Volksmusik studierten. Nach ihrem Abschluss gründeten sie die Band Jambinai. Gitarrist Lee Il-Woo spielt nebst der Gitarre eine koreanische Flöte, genannt Piri, sowie das sogenannte Taepyeongso, welches an eine Oboe erinnert. Kim Bo-mi beherrscht das Haegeum, eine asiatische zweisaitige Fidel. Sim Eun-yong spielt auf dem Geomungo, das so in etwa die koreanische Version des uns bekannten Hackbretts darstellt.

Doch die drei wollten es nicht bei traditioneller Musik belassen, denn zu ihren Vorbildern gehören die Post-Rock-Grössen Mogwai und Explosions in the Sky, aber auch Metallica und Black Sabbath. Und so passierte es: Die Koreaner mischten die musikalischen Traditionen ihrer Heimat mit westlichen Rock-Einflüssen. Betörende Flöten treffen auf verzerrte Gitarren, das Haegum wird mit hallenden Effektpedalen überladen und ein Schlagzeug brettert schwere Rhythmen, zu denen jeder Kopf mitwippt.

 

Etwas nach 21 Uhr beginnt das Konzert im Bad Bonn. Auf der Bühne finden sich allerlei Instrumente, viele Effektgeräte und fünf hockende Koreaner. Jambinai malen melancholische Soundlandschaften ohne jegliche Songtexte, vertonen Träume und lassen diese zu heimsuchenden Albträumen anschwellen. Jambinai lässt ein organisiertes Metal-Gewitter auf das Publikum hinunterprasseln. Gitarre und Haegeum flehen echoartig, man wird in Staunen und Faszination versetzt. Die Lieder vielseitig und komplex, nach tosendem Sturm findet sich immer wieder tief betrübte schöne Ruhe. Gitarrist Lee Il-Woo bedankt sich für die Stille und Konzentration des Publikums während des Konzerts und erklärt: «We’re a strange band from a strange country.» Prompt gehen beim nächsten Stück mehrere Flaschen und Gläser zu Bruch. Aus Versehen, bleibt zu hoffen. Wie lange das Konzert dauerte? Keine Ahnung. Die Zeit scheint stillzustehen und die erzählende Musik nie aufzuhören.

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