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Swiss fliegt auf operativer Ebene zurück in Gewinnzone

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Die Swiss hat in der ersten Jahreshälfte ihre Erholung von den Corona-Einbrüchen fortgesetzt. So ist die Fluggesellschaft in die operative Gewinnzone zurückgekehrt. Dank einer starken Nachfrage konnte sie höhere Kerosinpreise teilweise mit höheren Preisen ausgleichen.

Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich auf 67,0 Millionen Franken, wie die Swiss am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 398,2 Millionen Franken zu Buche gestanden.

Er sehe einen sehr grossen Nachholbedarf fürs Reisen, sagte Swiss-Finanzchef Markus Binkert im Interview mit AWP Video. Die Nachfrage hat zuletzt wieder deutlich angezogen: Die Swiss setzte zwischen Januar und Juni 1,8 Milliarden Franken um, gegenüber 659,3 Millionen im Vorjahr. Die 2,6 Milliarden aus dem Vorkrisenjahr 2019 sind allerdings immer noch ein gutes Stück entfernt.

Passagierzahlen verfünffacht

Das spiegelt sich auch in den Passagierzahlen: Waren im ersten Semester des Vor-Corona-Jahres 2019 noch knapp 8,8 Millionen Passagiere mit der Swiss geflogen, so waren es jetzt 5,3 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es allerdings fünfmal mehr. Zudem waren auch die angebotenen Flüge deutlich stärker ausgelastet.

Insgesamt hat die Fluggesellschaft im ersten Semester 62 Prozent der Kapazität im Vor-Coronajahr 2019 angeboten, während es im Gesamtjahr 2021 rund ein Viertel gewesen war. Die Airline habe von einer starken Buchungsnachfrage und der Restrukturierung profitiert, heisst es in der Mitteilung. Aber auch das Frachtgeschäft habe einen guten Beitrag geleistet, so Binkert.

Im Rahmen des Abbaus im Sommer 2021 hat die Swiss ihre Flotte um rund 15 Prozent reduziert und bis Ende 2021 rund 1700 Vollzeitstellen abgebaut. Inzwischen leidet die Fluggesellschaft deshalb jedoch unter Personalmangel. In der Folge musste die Swiss diesen Sommer hunderte Flüge streichen.

Höhere Ticketpreise halfen

Überhaupt gestaltete sich die Erholung der europäischen Flugindustrie nicht ganz ohne Schwierigkeiten: Personelle Engpässe, Streiks und Pannen sorgten für Turbulenzen. So kostete auch eine Panne bei der Flugsicherung Skyguide die Airline «mehrere Millionen Franken», wie Swiss-Chef Dieter Vranckx Ende Juni in einem Interview gesagt hatte.

Dazu kam der Anstieg der Treibstoffkosten, die üblicherweise der grösste Kostenblock einer Fluggesellschaft sind. Die höheren Kerosinkosten habe man aufgrund der stark zunehmenden Reisetätigkeit allerdings mit höheren Ticketpreisen teilweise kompensieren können, so die Airline.

Profitables Gesamtjahr erwartet

Die Swiss bekräftigte in der Mitteilung ihr Ziel, im Gesamtjahr schwarze Zahlen zu schreiben. Auch für den Restsommer sehe die Buchungslage gut aus. Dennoch sei weiterhin mit sehr hohen Kerosinpreisen zu rechnen und von einer Konjunkturabkühlung auszugehen. Zudem stellten auch die Ressourcenengpässe die Luftfahrt vor grosse Herausforderungen. Die solide Struktur und Kostenbasis ermöglichten es der Swiss jedoch, positiv auf das zweite Halbjahr zu blicken.

Bereits Anfang Juni hatte Swiss den Milliardenkredit zurückgegeben, mit dem Bund und Banken ihr in der Coronakrise unter die Arme gegriffen hatten. Künftig will die Lufthansa-Gruppe die Finanzierung wieder über den Kapitalmarkt sicherstellen.

Neue Mitarbeiter gesucht

Die verbesserte finanzielle Situation soll nun auch den Mitarbeitenden und Kunden zugutekommen. So sollen die mit dem Personal vereinbarten Krisenmassnahmen in der Schweiz früher als geplant abgebaut werden. Die finanzielle Stabilität erlaube es der Swiss, «wieder in unser Produkt, die Verbesserung des Kundenservices sowie in unser eigenes Personal zu investieren», liess sich Swiss-Chef Vranckx in der Mitteilung zitieren.

Alleine beim Kabinenpersonal will die Swiss im Laufe des Jahre neue Crewmitglieder in dreistelliger Zahl einstellen, wie ein Sprecher auf Anfrage von AWP sagte. Bis Mitte 2023 sollen rund 800 Kabinenbesatzungsmitglieder rekrutiert werden.

Die Swiss war sowohl bei den Gewerkschaften als auch den Reiseveranstaltern in die Kritik geraten. So lehnten zuletzt die Piloten einen neuen Gesamtarbeitsvertrag ab. Und aus der Reisebranche wurden Forderungen laut, wonach die Swiss für die durch instabile Flugpläne verursachte Zusatzarbeit aufkommen müsse.

Reisen

Swiss will Reisebüros für Mehraufwand nicht entschädigen

Der Streit zwischen der Swiss und den Reisebüros spitzt sich zu. Die Fluggesellschaft erteilt Forderungen nach einer Vergütung des Mehraufwands der Reisebüros, der durch die Flugstreichungen entsteht, eine Absage. Für Walter Kunz, Geschäftsführer des Schweizerischen Reiseverbands (SRV), hat die Swiss den Bogen überspannt. Er will nun weitere Schritte prüfen.

In einem Interview mit den CH-Media-Zeitungen hatte Kuoni-Chef Dieter Zümpel die Forderung nach einer Entschädigung lanciert: Die durch instabile Flugpläne verursachte Zusatzarbeit bleibe an den Reisebüros hängen. «Denn ein nicht wie angekündigt durchgeführter Flug bedeutet für uns: Umbuchung, neues Hotelzimmer, anderer Transport, und so weiter.»

Zusammen mit dem Schweizer Reiseverband verlange er deshalb nun eine Entschädigung von der Swiss für die Branche. Diese soll 30 Euro pro annulliertem Flug und Passagier betragen.

Kunde trägt die Gebühren

Die Swiss erteilt einer solchen Entschädigung eine Absage: «Eine weitere Vergütung für Mehraufwand bei Reisebüropartnern durch Swiss ist nicht vorgesehen», heisst es in einer Stellungnahme von Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour. Man sehe dies durch die frei wählbaren Service-Gebühren der Reisebüros gegenüber den Kunden und Kundinnen abgegolten.

Mit dieser Aussage habe er den Bogen nun definitiv überspannt, schreibt SRV-Geschäftsführer Walter Kunz in einem offenen Brief an Goudarzi Pour, der zuerst auf der Branchenplattform Travelnews.ch publiziert wurde. «Nun sollen sich die Reisebüros die zusätzlichen Gebühren vom Kunden holen? Für den Mehraufwand, den ihr durch die Annullation eines Fluges verursacht habt?»

Genau solche Aussagen bestätigten, weshalb Swiss und die Lufthansa Gruppe von der Branche als arrogant wahrgenommen und bezeichnet würden. Der SRV halte weiterhin an der Forderung fest. «Wir werden diesbezüglich weitere Schritte prüfen, falls von eurer Seite keine Lösung präsentiert wird.»

2 Prozent der Flüge gestrichen

Die Swiss hat bislang etwa 2 Prozent ihres Flugprogramms gestrichen. Für die Flugstreichungen entschuldigte sich die Swiss, wie Goudarzi Pour in seiner Stellungnahme festhielt: «Jeder gestrichene Flug ist einer zu viel.» Er wirbt aber auch für Verständnis: Es sei wichtig zu verstehen, dass das Hochfahren des Flugverkehrs in einer pandemischen Lage für alle Systempartner generell komplizierter und anspruchsvoller sei als das Herunterfahren.

Die Swiss habe grosses Verständnis dafür, dass die Unregelmässigkeiten im Flugbetrieb Mehraufwand für die Reisebüropartner bedeuteten. «Daher sind wir mit ihnen sowie mit dem Schweizerischen Reisebüroverband SRV in regelmässigem und konstruktiven Austausch und suchen laufend nach Lösungen, um die Zusammenarbeit weiter zu verbessern.»

Eine der Massnahmen sei etwa eine flexiblere Personalplanung beim Kundendienst, um bei hohem telefonischen Anfragevolumen eine gute Erreichbarkeit sicherzustellen. Zudem habe die Swiss kürzlich eine gebührenfreie Rufnummer für Reisebüros eingeführt. Die aktuelle Erreichbarkeit für Reisebüros betrag in neun von zehn Anrufen nur wenige Minuten und die Wartezeit soll weiter verkürzt werden.

Auf diese Nummer hatte Zümpel bereits im Interview Bezug genommen. «Immerhin», meinte er, verwies aber auch darauf, dass dieser Schritt erst kürzlich erfolgt sei, obwohl die Umbuchungen schon lange ein grosses Thema seien. «Ich kann aber nicht verbergen, dass die Zusammenarbeit mit der Swiss seit Pandemiebeginn oftmals schwierig ist», sagte er. «Da hat sich einiges aufgestaut.» sda

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