Untertitel: «Ocean’s Twelve» jetzt in den Kinos
Autor: Von IMELDA RUFFIEUX
Kein Wunder, dass schon kurz darauf laut über eine Fortsetzung nachgedacht wurde. Die wichtigste Voraussetzung war erfüllt: Sämtliche Mitglieder der prominenten Diebesbande konnten es terminlich vereinbaren, noch einmal zusammen vor die Kameras zu treten.
Weil aber die Geschichte beim ersten Mal so wunderbar funktioniert hatte, suchte man für die Fortsetzung nicht gross nach Innovationen. Der zweite Teil knüpft deshalb gleich an den ersten an: Die Mitglieder der Bande leben verstreut und geniessen mit ihrem Anteil am Erbeuteten das Leben. Aber der geprellte Casinobesitzer ist auf Rache aus und will die 160 Millionen Dollar samt Zinsen zurück – und zwar innerhalb von knapp zwei Wochen. Weil die Bande in Amerika zu bekannt ist, wird der Einsatzort für die neuen Coups nach Europa (Amsterdam, Rom) verlegt. Schon bald müssen die Edelganoven aber feststellen, dass hinter dem Ganzen mehr steckt, als es auf den ersten Blick aussah, und dass es auch in Europa gewiefte Diebe gibt.
Weil es im zweiten Teil von Andeutungen und Querverweisen auf den ersten Teil wimmelt, ist es empfehlenswert, wenn der Kinobesucher «Ocean’s Eleven» kennt, bevor er sich die Fortsetzung anschaut.
Abgesehen davon erhält der Zuschauer in «Ocean’s Twelve» wiederum auf unterhaltsame Art Einblick in clever inszenierte Einbrüche, in aufwändige Ablenkungsmanöver, in Missgeschicke und Pannen, deren Ursachen allesamt in den menschlichen Schwächen der Gruppenmitglieder zu finden sind. Und der Kinobesucher wird – wie beim ersten Teil – an der Nase herumgeführt, weil am Schluss alles ganz anders kommt.
Ein paar witzige Szenen werten den Film auf: etwa Julia Roberts, die als Gattin von Danny Ocean für ein Ablenkungsmanöver in die Haut eines Filmstars schlüpft oder das Geplänkel zwischen Rusty Ryan (Brad Pitt) und Isabel Lahiri (Catherine Zeta-Jones), welche die Räuber-und-Gendarm-Rollen auf eigene Art interpretieren.
Und noch ein Pluspunkt: Dem Film merkt man an, dass die Schauspieler allesamt viel Spass am Drehen gehabt und sich selbst nicht gar so ernst genommen haben. Dieser klar spürbare Teamgeist und der grosse Spassfaktor wird durch die Filmmusik unterstrichen.