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Tempo 30 für zu laute Strassen

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Rund zwanzig Stras­sen in der Stadt Freiburg sind zu lärmig. Die Gemeinde hat bereits versucht, den Lärm mit einem sogenannten Flüster­belag zu bekämpfen. Das hat etwas gebracht – aber nicht genug. Die Grenzwerte werden immer noch überschritten. Und weitere Möglichkeiten gibt es auf den besagten zwanzig Strassen und Strassen­abschnitten nicht mehr: «Auf diesen Strassen können wir keine weiteren Lärmsanierungsmassnahmen mehr ergreifen», sagt Stadtingenieur ­Fabien Noël.

Je nach Strasse sei es nicht möglich, beispielsweise eine Lärmwand zu installieren. «Und auch den Verkehr können wir nicht auf jeder Stras­se begrenzen.» Genau für solche Strassen planen Stadt und Kanton Freiburg nun die neuen Tempolimiten: Tempo 30 statt der Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern. Betroffen sind sehr unterschiedliche Strassen: unter anderem die Alte Brunnengasse, die General-Guisan-Strasse, die Beau­regard-Allee und die Murtenstrasse.

Das letzte Mittel

Tempo 30 ist nun quasi das letzte Mittel, das die Stadt ergreifen kann, um den Lärm zu vermindern. Danach hat sie alle Mittel ausgeschöpft. «Aber auch damit werden nicht alle Strassen genügend lärmsaniert sein», sagt Noël. «Das wissen wir bereits jetzt.» Denn auf einigen Strassen betrage das Durchschnittstempo schon heute weniger als 30 Stundenkilometer, auch wenn die Autos schneller fahren dürften.

«Wir können den Verkehr auch nicht auf jeder Strasse begrenzen.»

Fabien Nöel

Stadtingenieur

 

Dies, weil die Strasse beispielsweise eng oder kurvig ist. Und auf anderen Strassen wird der Lärm zwar abnehmen, aber nicht unter den Grenzwert fallen. Dies hat die Stadt in einer Studie festgehalten. Trotzdem muss sie Tempo 30 einführen: Erst wenn sie alle zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft hat, kann sie laut der eidgenössischen Lärmschutz-Verordnung eine sogenannte Erleichterung beantragen – um so den Lärmgrenzwert offiziell überschreiten zu dürfen.

Genau das haben Stadt und Kanton vor: In einer öffentlichen Auflage werden sie für die zwanzig Strassen Erleichterungen beantragen. Dazu braucht es aber zuerst Tempo 30.

Generalrat

Bürgerliche wollen nicht überall Tempo 30

Alle Strassen in der Stadt Freiburg sollen Begegnungszonen werden, oder es soll Tempo 30 gelten: Das schlagen die Generalratsmitglieder Christoph Allenspach, Marc Vonlanthen (beide SP), Caroline Chopard und Francesco Ragusa (beide Grüne) vor. Ihr Postulat gab am Montagabend im Generalrat viel zu reden, obwohl es erst darum ging, ob es an den Gemeinderat überwiesen werden soll. «Wir möchten damit den Verkehr beruhigen, die Verkehrssicherheit erhöhen und den Lärm vermindern», sagt Christoph Allenspach den FN. Bisher dauere das Prozedere, bis der Kanton Tempo 30 oder eine Begegnungszone genehmigt habe, viel zu lange. «Wir wollen, dass es schneller vorwärtsgeht.»

Die Bürgerlichen wehrten sich im Rat gegen das Postulat. «In den Quartierstrassen sollte Tempo 30 gelten», sagte Christophe Giller (SVP); Jean-Frédéric Python (CVP) ergänzte: «Aber Tempo 30 auf allen Strassen – das geht zu weit.» Jean-Noël Gex (FDP) sagte: «Tempo 30 macht den Verkehr nicht leiser und nicht sicherer, ist aber teuer.»

28 Generalratsmitglieder stimmten für die Überweisung des Postulats, 28 dagegen, 6  enthielten sich der Stimme. Der Stichentscheid fiel dem grünen Ratspräsidenten ­Julien Vuilleumier zu: Er stimmte dafür. Nun muss sich der Gemeinderat mit dem Anliegen auseinandersetzen.

njb

Fakten

Lärm kann krank machen

Rund 1,45 Millionen Menschen sind schweizweit Belastungen durch Strassenlärm ausgesetzt, die über den Immissionsgrenz­werten liegen. Die Gemeinden sind verpflichtet, den Lärm einzudämmen. Lärm ist ein biologischer Stressfaktor und kann auf lange Sicht gesundheitsschädlich sein. Epidemiologen haben dies in langjährigen Studien mit grossen Gruppen nachgewiesen. Der Stress ist eine normale Reaktion des Körpers: Ein Geräusch deutet auf eine äussere Bedrohung hin, also setzt der Körper einen biologischen Prozess in Gang. Der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller, Hormone werden ausgeschüttet. Dies kann Bluthochdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen hervorrufen – bis hin zum Herzanfall.

njb

 

Mehr Informationen: www.laerm.ch

 

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