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Terrorismus und Islam

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Terrorismus und Islam

Religionsforum: Publizist und Islamkenner Arnold Hottinger als Gastreferent

Auf was Selbstmordanschläge zurückzuführen sind und warum der angebliche «Krieg gegen den Terrorismus» à la Bush eine Dummheit ist: Der 79-jährige Publizist und Nahostspezialist Arnold Hottinger hat am Dienstag an der Uni Freiburg über «Terrorismus und Islam» referiert.

Von IRMGARD LEHMANN

«Minderheiten, die nicht resignieren wollen, müssen sich immer blutigeren Aktionen verschreiben. Um weiter Geld und Nachwuchs zu erhalten, müssen sie politisch präsent bleiben», sagte Arnold Hottinger am Dienstag in seinem Referat, das dem Thema «Terrorismus und Islam» galt. Da die Minderheiten meist aber nicht in der Lage waren, einen Guerrillakrieg zu entfesseln, hätte es für sie nur noch die Möglichkeit gegeben mit Bomben zu kämpfen. Doch die Opfer aus Politik und Gesellschaft wussten sich alsbald zu schützen und so griff man zu noch radikaleren Methoden, räumte Hottinger ein. Der Selbstmordanschlag war die Konsequenz. Denn Gruppen von Zivilisten können sich kaum abschirmen.

«Jedesmal, wenn sich die Grundfrage stellte, ob man weitermachen oder aufgeben solle, gab es eine Mehrheit, die resignierte, und eine Minderheit, welche den Kampf fortsetzen wollte», sagte der Publizist. So seien die Minderheiten immer kleiner, jedoch radikaler geworden.

«Bush sorgt für mehr Terroristen»

Als Pflanzbeet für radikale Islamisten nannte Hottinger den heutigen Irak. Millionen von Muslimen seien gezwungen unter unhaltbaren Zuständen zu leben. Ausserdem verfüge das Land dank der Vorsorge Saddam Husseins über schier unerschöpfliche Vorräte an Sprengstoff und Munition. «Alles gute Voraussetzungen für einen zunehmend erfolgreichen Bomben- und Guerrillakrieg», meinte der Nahostspezialist. Man könne sich kaum eine Aktion vorstellen, welche den radikalen Islamismus besser voranbringe, als den von Bush im Irak eingepflanzten «Krieg gegen den Terrorismus», dem ein beträchtliches Ausmass an Dummheit zugrunde liege. «Bush sorgt für ein weiteres Wachstum der Terroristen», bemerkte der Referent.

«Ideologisierung der Religion
führt zu Terror»

In seinem Referat blendete Hottinger ebenfalls zurück und wies auf die Anfänge der Radikalisierung im Islam hin. «Der Zusammenstoss mit den eigenen Regierungen hat viel zur Radikalisierung der Ideologie und ihrer Anhänger beigetragen.»

Anhand von Beispielen skizzierte der 79-Jährige die Entwicklung in Ägypten, Syrien, Pakistan, Afghanistan und Palästina.
Gemäss Hottinger führte vorab die Ideologisierung der islamistischen Religion zu terroristischen Aktionen: «Die Vordenker der Terroristen berufen sich auf einen Islam, den sie als einzigen Weg zum politischen Heil (Macht, Erfolg, Ansehen und Grösse) der Gemeinschaft der Muslime darstellen.

Dr. Arnold Hottinger ist 1926 in Basel geboren und war von 1961 bis 1968 Nahost-Korrespondent der NZZ in Beirut. Von 1982 bis 1991 lebte er in Nikosia und berichtete über die Arabische Welt und den Iran. Seit 1992 ist Hottinger pensioniert und wohnt in Madrid. Als Orientalist und Arabist hat er zahlreiche Bücher geschrieben.

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