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Theater ist Theater ist Theater

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Theater ist Theater ist Theater

Freiburger Gymnasiasten interpretieren Ludwig Tieck auf eigenwillige Weise

Keine Angst vor schwierigen Stücken: Mit Ludwig Tiecks «Gestiefeltem Kater» hat sich die Theatergruppe der drei Freiburger Kollegien keine leichte Aufgabe gestellt – und setzt doch mit eigenen Ideen noch eins drauf.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Die Theatergruppe der Kollegien St. Michael, Heilig Kreuz und Gambach besteht aus neun Schülerinnen und Schülern der drei Gymnasien. In Ludwig Tiecks Version des «Gestiefelten Katers» treten über 30 Personen auf – den Tierpark vom Löwen bis zum Rebhuhn noch nicht eingerechnet.

Die eigentliche Schwierigkeit des Stücks besteht aber darin, dass Tieck in seiner Komödie nicht einfach ein Märchen nacherzählt. Vielmehr macht er aus der Grimm-Vorlage ein metafiktionales Drama, eine Dichtung also über die Dichtung selbst, gespickt mit viel romantischer Ironie und Satire.

Da diskutiert das Publikum über das, was ihm da auf der Bühne geboten wird. Da tritt der arme Dichter des Stücks auf und muss sich gnadenlos auspfeifen lassen. Da fallen die Schauspieler aus ihren Rollen, und der Hofnarr aus dem Stück muss dem Publikum erklären, was denn nun zum Stück gehöre und was nicht.

Wer ist hier das Publikum?

Auf dem Höhepunkt der Verwirrung führen der Hofgelehrte und der Hofnarr eine Disputation über jenes eben geschriebene Stück «Der gestiefelte Kater», welches Ersterer «vorzüglich» findet, Letzterer hingegen gar nicht. «Das Publikum ist gut gezeichnet», meint der Gelehrte. «Ein Publikum hat nie einen Charakter», entgegnet der Narr. Und das Publikum selbst – zumindest das von Schauspielern (vier Ehemalige der Theatergruppe) gespielte – beginnt sich zu wundern, ob es denn jetzt überhaupt vorkomme.

Kreative Ergänzungen

Als wäre das alles noch nicht kompliziert genug, haben sich die Gymnasiasten für ihr Stück «Hinz und Kunz» selbst noch so Einiges einfallen lassen. Zwar halten sie sich bewusst Wort für Wort an den Originaltext, erlauben sich aber dennoch die eine oder andere Ergänzung. So wird etwa ganz nebenbei ein mysteriöser Kunstraub aufgeklärt.

Nicht ganz einfach umzusetzen ist der Einfall, dass alle männlichen Rollen von Frauen gespielt werden und alle weiblichen Rollen von Männern. Wenn die Prinzessin in wallendem rosarotem Kleid, rosa Plüschpantoffeln und flammendroter Lockenperücke auch noch von einem jungen Mann verkörpert wird, wähnt man sich manchmal eher in einer Travestie-Persiflage als in einem Drama der Romantik.

Lehrstunde Geschlechtertausch

Auf den Geschlechtertausch angesprochen, müssen die drei jungen Schauspieler Rachel Müller, Karin Kurzmeyer und Pascal Lottaz spontan lachen. Schwierig seis auf jeden Fall, aber auch lehrreich. Man habe sich gegenseitig beim Einstudieren geholfen und einander gezeigt, wie man sich als Mann respektive als Frau zu bewegen und zu verhalten habe. «Auf diese Weise haben wir auch gelernt, uns besser zu verstehen.»

Auf Dauer tauschen möchte aber niemand: «Das wäre schrecklich anstrengend!»

Das Stück hat die kleine Truppe unter der Leitung von Marianne Rohrer im Laufe des Schuljahres im Rahmen eines Freifachs einstudiert. Die Schülerinnen und Schüler haben dafür auch ihre Sportferien und mehrere Wochenenden investiert. Herausgekommen ist ein Stück, das «man wirklich im Theaterkalender beschreiben sollte», so einer der Zwischenrufe aus dem «Publikum». Im Theaterkalender – oder in der Zeitung.

«Hinz und Kunz» in der Aula des Lyzeums St. Michael: Do., 10. März, Fr., 11. März, und Sa., 12. März, jeweils 20.15 Uhr; So., 13. März, 17 Uhr.

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