Autor: Yannick Schaller
Nach der Matura oder dem Mittelschulabschluss entscheiden sich immer mehr Absolventen für ein Zwischenjahr. Ein solches Zwischenjahr bietet viele Vorteile und Möglichkeiten, ist jedoch auch mit Gefahren und Nachteilen behaftet. Hier einige Hinweise und Tipps für eine sinnvolle Unterbrechung.
Ab ins Ausland
Ein Auslandaufenthalt ist eine der beliebtesten Möglichkeiten, ein Zwischenjahr zu gestalten. Dabei bieten sich viele verschiedene Varianten an, die jeweils verschiedene Vorteile mit sich bringen. Über Austauschprogramme kann man Sprachkurse, Praktika, Volontariate oder Sozialeinsätze weltweit absolvieren. Bei diesen Arbeitseinsätzen geht es primär darum, Erfahrungen zu sammeln und in fremde Kulturen einzutauchen. Geld verdienen steht im Hintergrund. Oft werden Kost und Logis bezahlt, einen hohen Lohn kann man nicht erwarten.
Obwohl die Bezeichnung Austausch es vermuten lässt, ist man nicht verpflichtet, einen anderen Jugendlichen im Gegenzug bei sich aufzunehmen. Einen Überblick über die verschiedenen Austauschprogramme bietet www.intermundo.ch.
Weit teurer ist es, die Welt auf eigene Faust zu entdecken. Wie jede Auslanderfahrung bringt das Reisen eine grössere Selbstständigkeit, Fremdsprachenkenntnisse und Verständnis für fremde Kulturen mit sich. Das sind Eigenschaften, die auch im Berufsleben gefragt sind. Eine Weltreise sollte also im Lebenslauf nicht verschwiegen werden.
An die Arbeit
Eine Möglichkeit, Geld zu verdienen und dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln, bietet das Praktikum. Fachhochschulen machen ein Praktikum sogar zur Voraussetzung. Lohn und Einstiegschancen variieren je nach Branche. Mit einem Praktikum investiert man in seine Zukunft, denn man kann wertvolle Kontakte knüpfen und Erfahrungen vorweisen, die bei der späteren Jobsuche entscheidende Vorteile sind.
Wenn das Militär ruft
Die Wehrpflicht zwingt vielfach zu einem Zwischenjahr. Die Rekrutenschule lässt sich mit 21 Wochen nicht zwischen Mittelschulabschluss und Studienbeginn einfügen, es sei denn, man entscheidet sich, sie in zwei Teilen zu absolvieren. Seitens der Hochschulen und des Militärs wird jedoch das Durchdienermodell empfohlen. Wer sich dafür entscheidet, leistet als Soldat 300 Tage Militärdienst. Die jährlichen Wiederholungskurse, die sich für Studenten als besonders lästig erweisen, müssen somit nicht mehr gemacht werden. Auch für Zivildienstleistende gibt es ein ähnliches Modell, allerdings dauert dies ein ganzes Jahr.
Wo man aufpassen muss
Ein Zwischenjahr bringt jedoch nicht nur Vorteile. Denn die Rückkehr in den Alltag, hin zum Hochschulstress, kann schwerfallen. Viele Universitäten und Fachhochschulen bieten daher Auffrischungskurse an. Es besteht zudem die Gefahr, dass das Zwischenjahr schlecht geplant wird und ein weiteres – unfreiwilliges – nachgeschoben werden muss. Wenn man sich jedoch über Anmeldefristen und Voraussetzungen für die geplante Laufbahn rechtzeitig informiert, steht einem erfolgreichen Zwischenjahr nichts im Weg.
Weitere Informationen über das Zwischenjahr auf: http://berufsberatung.ch/dyn/1293.aspx