Tonnen von Stahl und Blachen für 25’000 Besucher

Für das viertägige Festival Stars of Sounds in Murten entsteht auf der Pantschau ein Festivaldorf. Weit über 100 Tonnen an Stahlgerüsten, Zeltblachen und Kabel kommen zum Einsatz.

30 mal 17,5 Meter misst die Stahlrahmenfläche. Sie steht mitten auf der Pantschau-Wiese in Murten und bildet das Grundgerüst für die Bühne des Festivals Stars of Sounds, auf der Zucchero und Co. vom 6. bis 9. Juli rocken werden. Alle zwei Meter ragen Spindeln in die Höhe, in die vertikale Trägerelemente gesteckt und festgeschraubt werden. Drei Männer in knielangen Überhosen und schwarzen T-Shirts justieren eine Spindel um die andere.

Dafür nutzen sie ein Lasergerät, das auf der anderen Seite der Bühne platziert ist und sein Signal unablässig aussendet. Rund 30 Zentimeter an Gefälle, welche die Wiese Richtung See aufweist, gilt es auszugleichen, damit die stählerne Konstruktion am Ende felsenfest auf dem Untergrund ruht.

11 Fussballfelder umrunden

Gesamthaft über 100 Tonnen an Stahlgerüsten werden Helferinnen und Helfer bis am Mittwochabend für das Festival zusammenstecken, vernieten und verschrauben. Hinzu kommen neben diversem anderem Material rund 700 Quadratmeter Zeltblachen, die gespannt und festgezurrt werden, und an die 14 Tonnen Kabel, die kreuz und quer auf der Pantschau verlegt werden. Aneinandergereiht liesse sich mit Letzteren ein Fussballfeld elfmal umrunden.

Am Schluss werden auf der Wiese zwei Bühnen stehen, eine Tribüne, eine VIP-Loge in Form eines Schiffes, 50 Container für Büros, Garderoben und Kassen, 16 Verpflegungsstände, acht Getränkestationen und ein Restaurationschalet. Ein eigenes, kleines Dorf für die Liebhaberinnen und Liebhaber von vielfältiger Musik, freiem Tanz und ausgelassener Sommerstimmung.

Auch Vereine dabei

Zwischen 20’000 und 25’000 von ihnen erwarten die Veranstalter von Donnerstag bis Sonntag, wie Gerhard Steiner, Verantwortlicher für Bau und Infrastruktur von Stars of Sounds, erklärt. Die Erwartungen sind hoch gesteckt verglichen mit den 12’000 Besucherinnen und Besuchern, die letztes Jahr ans Festival kamen. Mit ein Grund dafür ist laut Steiner – neben dem Programm natürlich – die erstmalige Verlängerung des Anlasses um den Sonntag.

Seit letztem Freitag sind die Aufbauarbeiten für das Stars of Sounds in vollem Gang. Zwischen 70 und 80 Personen sind nach Angaben von Steiner damit beschäftigt. Unter anderem greifen den Veranstaltern auch regionale Vereine unter die Arme. So stellen die Hornussergesellschaft Biberen-Ulmiz, der Dorfverein Lurtigen und die Göggimöffezunft Murten Mitglieder, die vorwiegend an den Abenden anpacken. Weiter sind mehrere Gruppen mit Beschäftigten der Deutschfreiburger Stiftung Applico, die Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen geschützte Arbeitsplätze bietet, im Einsatz.

Hohes Tempo

«Wir sind eine bunt gemischte Truppe», betont Gerhard Steiner und verweist auf die «schönen Begegnungen mit den unterschiedlichen Menschen», die sich während den Arbeiten immer wieder ergäben. Arbeiten übrigens, die unter einem gewissen Zeitdruck stehen, wie der Verantwortliche für Bau und Infrastruktur einräumt: «Wir wollen die Pantschau, den schönen Flecken der Murtnerinnen und Murtner, so kurz wie möglich beanspruchen. Deshalb ziehen wir den Aufbau in sechs und den Abbau in drei Tagen durch.»

Das sei im Vergleich mit anderen Festivals zügig. Trotz des hohen Tempos sind gemäss Steiner aber alle Mitwirkenden angehalten, ruhig und sauber zu werken. Denn es sei das oberste Ziel von Stars of Sounds, die umfangreichen Arbeiten ohne Unfälle über die Bühne zu bringen. Eine Maxime, die das Trio mit den Spindeln und dem Lasergerät zu beherzigen scheint. Gelassen und speditiv zugleich arbeiten sich die Männer von Spindel zu Spindel vorwärts.