Die Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF haben gestern ihren neuen Verkaufsschalter am Bahnhof Freiburg eröffnet. Die Verkaufsstelle, die sich vor dem Eingang des Busbahnhofes befindet, besteht seit 15 Jahren und ist nun zum ersten Mal renoviert worden. Neu ist die offene Gestaltung: Durch eine Schiebetür gelangen die Kunden in einen hellen Verkaufsraum, wo sich die Schalter befinden. Die Glasscheibe, die früher das TPF-Personal von den Kunden trennte, ist weg. Neu steht den Kunden auch ein zusätzlicher Schalter zur Verfügung: Anstatt wie früher zwei befinden sich nun drei Schalter in der Verkaufsstelle. Die offene Neugestaltung der Schalter mit hellem Holz und rollstuhlgängigem Zugang hat Konzept bei den TPF: Nach Bulle und Estavayer-le-Lac ist Freiburg bereits der dritte Standort, der nach diesem Vorbild gestaltet worden ist.

 «Wir sind uns bewusst, dass heute viele Kunden ihre Fahrscheine am Automaten oder direkt im Internet kaufen», sagte der Verantwortliche für den Verkauf bei den TPF, Helmut Eichhorn, gestern vor Medien- und Gemeindevertretern. Trotz der zahlreichen Möglichkeiten, selbstständig Billette zu erwerben, sei es wichtig, dass die TPF einen Schalter betrieben. Denn gemäss Raoul Ruffieux, Verantwortlicher für die Kundenbeziehungen bei den TPF, nutzten jeden Tag noch immer rund 1000 Personen den TPF-Schalter am Bahnhof Freiburg. Es sei also ein Bedürfnis vorhanden für eine Verkaufsstelle. «Vor allem zu Stosszeiten oder an Samstagen ist der Andrang am Schalter gross», sagte Ruffieux. Ein Grund dafür sei, dass die TPF nicht nur Billette für den Freiburger Tarifverbund verkauften, sondern auch Fahrscheine für nationale und internationale Verbindungen. Auch der Verkauf von Abonnementen zu Beginn des Schuljahres falle jeweils ins Gewicht. Die rege Nutzung der Schalter fiel auch gestern während der offiziellen Eröffnung auf: Ständig schlängelten sich Kunden durch die anwesenden Journalisten und Gemeinderäte.

Doch nicht nur der Verkauf von Zug- und Busbilletten sei wichtig für die TPF-Schalter, auch andere Dienstleistungen seien gefragt, wie Ruffieux sagte–zum Beispiel die Möglichkeit, kurze und längere Ausflüge zu buchen. Hierfür war ein Entscheid der Schweizerischen Bundesbahnen für die TPF von Bedeutung: Nachdem sich die SBB Ende 2015 aus dem Reisebürogeschäft zurückgezogen haben, übernehmen die TPF nun den Angebotskatalog von Frantour-Railtour. Die Nachfrage für die Angebote des Reiseveranstalters ist gemäss Ruffieux im Kanton Freiburg gross. 

 Neben den Verkaufsaktivitäten setzen die Freiburger Verkehrsbetriebe auf Beratungen. «Die Schalter der TPF sind zu einer Hälfte Verkaufsstelle, zur anderen Hälfte Auskunfts- und Beratungsstelle», sagte der Direktor der TPF, Vincent Ducrot.

Die Bauarbeiten für die neue Verkaufsstelle dauerten sechs Wochen. Es war den TPF laut eigenen Angaben wichtig, dass der Umbau möglichst zügig vorankam, um den Komfort der Kunden und Mitarbeiter nicht zu lange zu beeinträchtigen. Dafür setzte sich der Direktor persönlich ein. «Die Renovierungsfirma veranschlagte drei Monate für den Umbau. Ich gab ihnen sechs Wochen», sagte Ducrot in seiner Ansprache.

 Während des Umbaus, der 350 000 Franken gekostet hat, stand den Kundinnen und Kunden ein provisorischer Schalter am Quai 17 des Busbahnhofes zur Verfügung.