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Trost in schweren Stunden

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Trost in schweren Stunden

Frauenchor Bösingen feiert Jubiläum

Seit 25 Jahren singt der Frauenchor Bösingen an Beerdigungen. Manchen Trauernden konnte er ein wenig Trost spenden. Am Samstag feierten sie in einem Gottesdienst ihr Jubiläum und gaben ihre schönsten Stücke zum Besten.

Von ILONA STÄMPFLI

«Wir versuchen mit dem Frauenchor eine Beerdigung würdig zu gestalten», sagt Marcel Crottet, Dirigent des Chores. Es sei manchmal schon etwas deprimierend, an Trauergottesdiensten zu singen, meint er weiter. Es war Pfarrer Paul Fasel, der vor 25 Jahren die Idee hatte, Beerdigungen mit Gesang zu begleiten. Heute sind es 25 bis 30 Frauen, die jeweils am Dienstagnachmittag ihr Liedrepertoire einüben. Mittlerweile müssten es rund 40 Lieder und Motetten sein, rechnet Marcel Crottet. Darunter sind klassische und weltliche Lieder und einige Volkslieder.

Zu süsse, kitschige Stücke seien aber keine dabei, betont der Dirigent. Die Lieder sollten auch jene Menschen ansprechen, die sonst keine Beziehung zur Kirche haben. Der Frauenchor habe mit seinem Gesang schon vielen Menschen ein wenig Trost in schweren Stunden gespendet, sagte ein Kirchgemeindemitglied zum Jubiläum des Chores.

Zita Clerc gründete den Chor vor 25 Jahren. Marianne Neururer war fast 20 Jahre, nämlich von 1979 bis 1998, Chorleiterin. Sie habe den Chor mit viel Einfühlsamkeit und Geduld ehrenamtlich geleitet, heisst es im Pfarrblatt. Marianne Neururer komponierte sogar eigens für den Frauenchor eine Messe und ein Ave Maria. Als Nachfolgerin leitete Ursula Brügger zwei Jahre lang den Chor, bis Marcel Crottet den Taktstock übernahm. Er ist nun seit vier Jahren Dirigent und fühlt sich sichtlich wohl beim Frauenchor. Nur den «Dirigentenarm» spüre er dann und wann, schmunzelt er.

Spontane Einsätze

Das Repertoire des Chors muss immer «à jour» sein, denn Beerdigungen können nicht schon einen Monat im Voraus geplant werden. «Die Frauen kommen ohne Aufgebot. Sie schauen selber in der Zeitung, wann eine Beerdigung stattfindet und treffen dreiviertel Stunde vorher in der Kirche für das Einsingen ein», hält Crottet fest. Manchmal gibt es monatelang keine Beerdigungen, manchmal zwei bis drei pro Woche. Pro Jahr sind es 15 bis 20 Einsätze. Der kirchliche Dienst des Frauenchors ist heute in Bösingen nicht mehr wegzudenken. Zweimal im Jahr singt der Chor auch an Gemeindegottesdiensten.

Frauen unter 60 Jahren gibt es im Frauenchor praktisch keine. Nach Marcel Crottet ist dies kein Grund zur Besorgnis. Ganz junge Frauen passten sowieso nicht unbedingt in einen Beerdigungschor, meint er. So sind es meistens frisch pensionierte Frauen, die flexibel genug sind und Zeit haben, im Chor zu singen.

Verwirklichung der Ökumene

Im Chor kann grundsätzlich jede Frau mitmachen. Ein Vorsingen ist nicht nötig, damit jemand aufgenommen wird. «Es ist aber sicher von Vorteil, wenn man schon vorher Musik gemacht oder gesungen hat», betont Crottet. Neben dem Singen hat für die Chormitglieder auch das Zusammensein einen hohen Stellenwert. Der Chor erhält eine jährliche finanzielle Unterstützung von der Pfarrei Bösingen. Meistens spenden auch die Angehörigen der Verstorbenen einen Batzen ins Kässeli. Dies ermöglicht es den Frauen, ab und zu einen Ausflug zu machen oder eine Theateraufführung zu besuchen und dabei die Gemeinschaft zu pflegen.

Noch singt der Frauenchor Bösingen nur an katholischen Trauergottesdiensten, doch die Verwirklichung der Ökumene wird angestrebt und ist ein Ziel. Der Chor würde auch gerne reformierte Beerdigungen musikalisch begleiten. «Wir sind offen für eine Zusammenarbeit mit der reformierten Kirche», sagt der Dirigent hierzu.

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