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«ùmmi und schommi»

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Überraschendes Senslerdeutsch

Heute geht es um ùmmi «wieder» und schommi «schon wieder». umhi, ùmmi, umi kommt vom alten Wort umbe-hin. Das deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm erklärt: Mittelhochdeutsch umbehin hiess «um etwas herum; (wieder) «zurück». Schon früh existierte es räumlich wie zeitlich – Schweizerdeutsch meist ohne -b- als ume. Bei uns im Südwesten wurde unterschieden in räumlich ùma und zeitlich ùmmi.

Aus der Unterbedeutung «zurück» (z. B. chomm baud umbhi «komm bald zurück») entwickelte sich die neuere Bedeutung «wieder». Diese gab es noch im 19. Jahrhundert fast in der ganzen Deutschschweiz. Die Form ùmmi ist dann seltener geworden, aber die Sensler halten die Flamme am Leben. Ihre jüngere Generation hat sie gar von ùmhi/ùmmi zu ùmi verkürzt.

Noch kurioseres Senslerdeutsch ist schommi: Itz het er schommi dräckigi Chliider aa! Da spitzen Nicht-Sensler ihre Ohren. Ist dies eine spezielle Art von Dreck an den Kleidern der Einheimischen? Schwierig ist es für Auswärtige darum, weil hier Wortgrenzen aufgehoben wurden: scho ùmmi «schon wieder» sind mit der Zeit zu schommi verschmolzen, wie Pfroue «die Frauen», chenteter «könn­ten Sie» oder tuuff «tu auf».

Ein toller Beispielssatz dazu ist: schommi sy mù di pääggùhäärigschte Mente ùf de Zùnga gglääge! Da bleibt schommi nichts anderes, als möglichst rasch wegzurennen.

chs

Christian Schmutz, Autor des senslerdeutschen Wörterbuchs hat vor kurzem sein neues Buch «Gang ga ggùgge» herausgegeben. In einer FN-Serie erklärt er Überraschungen im Wortschatz der Sensler.

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