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Unabhängigkeiten schaffen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Versorgung mit Gütern aller Art ist in den letzten Monaten schwierig geworden. Produkte, Rohstoffe etc. fehlen an allen Ecken und Enden. In den letzten Tagen wurde publik, dass Grundstoffe für die Herstellung von Antibiotika und anderen Medikamenten fehlen, vor ein paar Monaten waren es etwa Holz und elektronische Bauteile. Die Liste der fehlenden Produkte ist lang und wird länger.

Diese Versorgungsengpässe haben vielen Unternehmerinnen und Unternehmern die Augen geöffnet. Sie beginnen nach Jahren fast exzessiven Outsourcings in Tieflohnländer wieder vermehrt, Produkte lokal herzustellen. Damit wird die Versorgung gesichert beziehungsweise Abhängigkeiten werden vermindert. Nach «billig» ist nun «günstig» angesagt, was bedeutet, dass Unternehmen die Versorgungssicherheit vor den Preis stellen und die Beschaffung von Gütern möglichst wieder in die Schweiz, aber zumindest nach Europa zurückholen.

Dies wird aber nicht mit der gewünschten Geschwindigkeit vonstattengehen, da die Produktionskapazitäten vielerorts abgebaut wurden oder anderweitig verwendet werden. Überdies ist über die Jahre das fertigungsspezifische Know-how verloren gegangen. Der Wiederaufbau dieses Spezialwissens ist zum einen nicht kurzfristig zu erreichen; zum anderen herrscht akuter Fachkräftemangel, was die Unternehmen schon jetzt vor beinahe unlösbare Probleme stellt.

Abhängigkeiten werden indes weiter bestehen – beispielsweise von Rohstoffen wie seltenen Metallen, die nicht oder nur in sehr kleinen Mengen kontinental beschafft werden können. Es ist evident, dass sich nicht nur die verarbeitende Industrie, sondern die gesamte Gesellschaft in naher Zukunft ernstlich mit der Idee der zirkulären Wirtschaft auseinanderzusetzen hat. Zunächst könnten Produkte an ihrem Lebensende den Herstellern zurückgeführt werden. Damit könnten Materialengpässe reduziert werden, sofern die Komponenten wiederaufbereitet und Rohstoffe wiederverwendet werden.

Das Schweizer Unternehmen Kyburz, ein Hersteller von Elektrofahrzeugen, hat dieses Geschäftsmodell bereits mit Erfolg umgesetzt. Vorausdenkende beziehungsweise agile Unternehmen stellen sich der Herausforderung, Produkte zu entwickeln und herzustellen, die repariert, erweitert respektive erneuert werden können. In anderen Worten bedeutet das, Produkte, die heute entwickelt werden, kreislauffähig zu gestalten, sodass sie die vorgenannten Kriterien erfüllen. Unternehmen stellen dadurch eine langfristige Versorgung mit wichtigen Gütern und Rohstoffen sicher. Man denkt vom Ende her zu Ende.

Vermehrt setzt sich nunmehr – und endlich, ist man geneigt zu sagen – die Schweizer Politik mit den Themen Versorgungssicherheit und Kreislaufwirtschaft auseinander. Im National- und Ständerat etwa sind aktuell über 110 Geschäfte, welche die Kreislaufwirtschaft betreffen, in Diskussion oder in Diskussionsvorbereitung. Das scheint auf den ersten Blick viel. Nichtsdestoweniger liegt die Schweiz gegenüber der Europäischen Union eher im Hintertreffen. So verabschiedete die EU-Kommission Ende März 2022 den Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft. Unter anderem zielt er darauf ab, dass Nachhaltigkeit gewissermassen normativ wird und neue Produkte derart zu konzipieren sind, dass sie über eine längere Lebensdauer verfügen, leichter wiederverwendet, repariert und recycelt werden können und endlich einen grösstmöglichen Anteil recycelter Materialien statt Primärrohstoffe enthalten. Daneben soll die Verwendung von Einwegprodukten massiv eingeschränkt werden. Diese Forderungen sollten sich alle Unternehmen, auch die hiesigen, zu eigen machen, um Unabhängigkeiten zu schaffen und letztlich ihr eigenes nachhaltiges Bestehen zu gewährleisten.

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