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Und das Elternhaus prägt doch . . .

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Und das Elternhaus prägt doch . . .

Laila Sheikh über ihre Arbeit als Diplomatin beim Eda

Ihre Kindheit verbrachte sie in Schmitten. Als junges Mädchen weilte sie in Pakistan und später studierte sie in Freiburg Pädagogik und Islamwissenschaften: Heute ist die 32-jährige Laila Sheikh im diplomatischen Dienst und betreut den Mittleren Osten. Die FN haben sie in Bern besucht.

Von IRMGARD LEHMANN

In Bern, im Bundeshaus West, da ist ihr Arbeitsplatz. Und da bewegt sie sich, als wäre sie schon seit Jahren da: die 32-jährige Laila Sheikh, die in Schmitten aufgewachsen ist, Pädagogik und Islamwissenschaften studiert hat und längere Zeit in Pakistan, Syrien und Ägypten lebte.

Durch die Eingangshalle des Bundeshauses West geht sie seit vergangenem Mai. Hier hängt auch der Stempelkasten. Eine Vorrichtung, die sie immer noch amüsant findet: «Als Jugendliche hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich in diesem Haus arbeiten und Besitzerin einer Stempelkarte sein würde», lacht sie, nimmt die Karte, schiebt sie in die Lücke und weiss, dass ihr Tag im Eidgenössischen Departement des Äussern Eda nun beendet ist.

Gesinnungswandel

Obwohl die Senslerin bereits in jungen Jahren für längere Zeit im Mittleren Osten war, kam sie erst später zur Diplomatie. Vorerst hat sie Pädagogik studiert. «Ich war von der Idee überzeugt, dass man über die Erziehung die Welt verändern kann», sagt sie irgendwann im Gespräch. Im Nebenfach hat sich die einstige Schmittnerin den Islamwissenschaften und der englischen Literatur gewidmet.

Der Anstoss hiefür lag wohl in den familiären Wurzeln. Ihr Vater ist Pakistani und zuhause wurde Englisch gesprochen. Laila ging denn auch bereits als 20-Jährige für mehrere Monate nach Pakistan. «Ich habe dort eine sehr grosse Verwandtschaft. Für mich ist Pakistan auch ein Stück Heimat.»
Während des Studiums verbrachte sie längere Studienaufenthalte in Ägypten und Syrien. Das Interesse an der islamischen Kultur wuchs. Der Schritt in die Diplomatie lag somit auf der Hand.

Nach bestandenem Aufnahmeverfahren absolvierte Laila ein zweijähriges Praktikum: ein Jahr in Bern und ein Jahr in Jordanien.

Seit Mai ist die frisch gebackene Diplomatin nun in der Politischen Abteilung «Afrika/Mittlerer Osten» tätig.

Das Ausland im Visier

Aber meistens haben doch Diplomaten andere Ziele, als in der Bundesstadt zu sitzen? «Die meisten gehen in den diplomatischen Dienst, weil sie gerne ins Ausland gehen», gibt die junge Frau zu. Das sei auch bei ihr nicht anders. Ob sie eine Diplomatenlaufbahn anstrebe? «Nicht um jeden Preis.» Der Beruf sei zwar wichtig, aber es gäbe noch anderes im Leben. Und sie spricht von «Freunden und Familie», denkt an ihren Partner: «Bei einem Auslandposten müsste auch für meinen Mann eine gute Lösung gefunden werden.» Partnerinnen und Partner müssten eben sehr flexibel sein.

«Diplomaten und Diplomatinnen müssen gewillt sein die Interessen der Schweiz zu vertreten», lautet das Credo der jungen Frau. Und das sagt eine Schweizerin, die mit ihrem Aussehen alles andere als typisch schweizerisch wirkt. Ob sie deswegen Ablehnung erfahren habe? «Im Gegenteil, ich hatte bisher Glück», schmunzelt sie, «die Kombination war immer ein Türöffner.» Die Leute würden meistens über den Namen stolpern, was wiederum
erste positive Kontakte schaffe.

Prägendes Elternhaus

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. In keiner Hinsicht. Denn bereits ihre Mutter, die aus Plasselb stammt, ging kaum 20-jährig nach England. Dort lernten sich die Eltern von Laila kennen. «Damals gehörte noch sehr viel Mut dazu, über die Grenzen hinweg zu heiraten, wie meine Eltern es getan haben», kommentiert Laila. Das Paar wohnte vorerst in Freiburg und zog einige Jahre später nach Schmitten. Hier wuchs Laila mit ihren drei Geschwistern auf. Ihr Vater arbeitete im Bankwesen – vorerst in Freiburg, später in Zürich. «Meine Eltern waren sehr gastfreundlich und so verkehrten bei uns Leute aus aller Welt. Das hat wohl meine Neugier für Unbekanntes geweckt.»

Kein Wunder also, dass Sprösslinge von Familien dieser Art mit Leichtigkeit heimatliches Terrain verlassen und sich unbeschwert auf Ungewisses einlassen.
Ein Tag im
Bundeshaus

Seit ein paar Monaten ist Laila Sheikh in der Politischen Abteilung «Afrika/Mittlerer Osten» tätig. In ihren Bereich fallen der Irak, Syrien, Libanon, Jordanien und die Länder der arabischen Halbinsel.

Wie sieht also so ein Tag im Bundeshaus aus? Vorerst habe sie zuhanden der Medien eine Pressemitteilung erstellt, welche die Position der Schweiz in Bezug auf ein Attentat im Nahen Osten darlegt, erklärt die Diplomatin. Weiter habe sie zuhanden der neuen schweizerischen Botschafter in Jordanien und Syrien Fakten zusammengetragen. Daneben habe sie viele Telefongespräche geführt, unter anderem mit dem schweizerischen Verbindungsbüro in Bagdad und diversen Bundesstellen.

Im Dienste der Bundesrätin

Ob sie auch für die Aussenministerin arbeite? «Dies kommt unter anderem dann vor, wenn Bundesrätin Micheline Calmy-Rey ins Ausland reist oder Vertreter anderer Staaten in Bern empfängt», sagt Sheikh. Im Moment sei der Irak so gut wie immer ein Thema, weshalb die Chefin des Eda über die Ereignisse genau im Bild sein müsse.

Laila Sheikh: «Das Zusammentragen der Fakten, die Formulierung der schweizerischen Position und die Vorbereitung der Treffen sind einige der Aufgaben unserer Abteilung.» il

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