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Unermüdlicher Wanderer an der Peripherie der Schweiz

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Für sein neues Buch hat es sich Joseph Deiss zum Ziel gemacht, die vier Extrempunkte der Schweiz zu Fuss miteinander zu verbinden. Im Gespräch mit den FN erklärt er, warum sein Buch trotzdem alles andere als ein Wanderführer ist.

«Klar, man könnte mit meinem Buch schon wandern gehen, aber wahrscheinlich würde man sich verlaufen», sagt Joseph Deiss und lacht. Die Rede ist von seinem neu erschienenen Buch mit dem Titel «In alle Himmelsrichtungen». Obwohl sich darin alles um Wanderungen in der Schweiz dreht, sind die Wanderwege an sich nicht das, was den ehemaligen Bundespräsidenten so faszinieren. 

«Mich interessiert schon das Geografische, aber eben auch das Historische und vor allem die Begegnungen», erklärt er. Auf den 1700 Kilometern, die er für das Buch zurücklegt, trifft Deiss allerhand Leute und weiss deswegen viele Anekdoten zu erzählen. «So entsteht eine Art Sammelsurium von dieser Reise», sagt Deiss. 

Vier Extrempunkte

Aber auch die Route an sich verfolgt ein gewisses Ziel: Es geht darum, die vier geografischen Extrempunkte der Schweiz zu Fuss miteinander zu verbinden. Dazu startet Deiss, und mit ihm seine Leserinnen und Leser, am westlichsten Punkt der Schweiz, in Chancy im Kanton Genf, und verbindet ihn mit dem nördlichsten Punkt, der im Kanton Schaffhausen liegt. Die Reise geht weiter zum östlichsten und schliesslich zum südlichsten Punkt. Das Buch ist in 25 mehrtägige Etappen gegliedert, in denen sich Deiss an der Peripherie des Landes bewegt.

Um sich für die 1700 Kilometer Fussmarsch in Form zu halten, verfolgt der 78-Jährige eine emsige Routine. Jeden Morgen um fünf Uhr beginnt er mit seinem Turnprogramm, pünktlich um sechs Uhr geht er dann auf seine morgendliche Runde. Wind und Wetter spielen dabei keine Rolle. Deiss sagt:

Meine Frau fragt mich immer, ob ich spazieren gehe. Dann sage ich: ‹Nein, ich gehe marschieren!›

Joseph Deiss
Autor von «In alle Himmelsrichtungen»

Neben der Physis versuche er seine Vorbereitungen aber auf einem Minimum zu halten. Und das nicht ohne Grund: «Ich will möglichst viel dem Zufall überlassen und mich einfach in dieses Bad hineinfallen lassen», sagt Deiss.

Aufbruch ins Ungewisse

Ausser der Reservation eines Zimmers für sein Nachtlager und der ungefähren Berechnung der Etappendistanz bricht Deiss also ins Ungewisse auf. «So sehe ich viele Dinge, die unerwartet sind. Ich verpasse zwar auch viel, aber das macht nichts», sagt er. 

Kleinigkeiten, die ihm unterwegs begegnen – seien es sehenswürdige Viadukte und Inschriften, schöne Landschaften oder lustige Erlebnisse –, hält er auf seinem Smartphone fest. «Pro Tag entstehen etwa 200 bis 300 Fotos», so Deiss. Dazu mache er sich Notizen. 

Am Ende des Tages lasse er die Erlebnisse noch einmal Revue passieren. «Ich frage mich dann, wie ich den Tag beschreiben würde, wenn ich dazu nur ein bis zwei Sätze zur Verfügung hätte. Diese schicke ich per Mail an mich selbst», erklärt er. Wenn Deiss dann von seinen mehrtägigen Exkursionen zurückkehrt, hat er bereits alles Material bei sich zu Hause auf dem Computer, wo er sich ans Schreiben des Textes machen kann. 

In «In alle Himmelsrichtungen» erzählt Joseph Deiss allerhand Anekdoten, die er auf den 1700 Kilometern durch die Schweiz erlebt hat.
Cover: zvg

Immer wieder Neues lernen

«Ich bin ein glücklicher Mensch. In dem Sinn, dass ich mit dieser Leidenschaft sowohl etwas für meine Beine als auch etwas für meinen Kopf tun kann», so Deiss. Deswegen fehle ihm auch seine politische Vergangenheit nicht. «Ich bin froh, dass ich nicht zu lange gewartet habe, um mich jetzt mit anderen Dingen zu beschäftigen», sagt er.

Denn auch jetzt lerne er immer wieder etwas Neues. So zum Beispiel, als er in Appenzell einen Abendspaziergang machte und per Zufall eine Schaufensterausstellung über den Lyriker und Essayisten Philippe Jaccottet entdeckte. «Obwohl Jaccottet ein Westschweizer war, hat man in der Westschweiz nie viel aus ihm gemacht», so Deiss. Ganz anders sei das unerwarteterweise in Appenzell. Da habe er sich schon gedacht: 

Heiliger Bimbam, jetzt müsst ihr eure Meinung über die Appenzeller aber revidieren.

Joseph Deiss
Autor «In alle Himmelsrichtungen»

Diese und andere Anekdoten sind es, von denen Deiss in «In alle Himmelsrichtungen» berichtet. Doch auch an neuen Ideen mangelt es ihm nicht. Momentan beschäftigt er sich mit einem Projekt, das den Titel «Vom Moléson auf den Säntis» tragen könnte, wie er verrät. «Das ist quasi das Gegenteil von dem Buch, das jetzt erschienen ist. Es geht um etwas, das ich ‹Binnenschweiz› nenne, das heisst, um alle Kantone, die keinen Berührungspunkt mit anderen Ländern haben», so Deiss. Die Leserinnen und Leser dürfen also gespannt sein. 

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