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Unkorrekte Behauptung

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Brief an die FN

Unkorrekte Behauptung

Nicht nur Wirtschaft, Dienstleistungs- und Finanzbereich, sondern auch der Detailhandel weist steigenden Umsatz, Gewinn und Managereinkommen aus. Gut so!Gemäss FN vom 27. September 2006 fällt nun die Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG DHS) trotzdem erneut über die anders gelagerte Landwirtschaft her. Warum wohl? Mit Blick auf die 2007 bevorstehende Behandlung der Agrar-Politik 08-11 im Parlament besteht die Strategie der IG nun offenbar darin, die Landwirtschaft diesmal vorzeitig als Sündenbock für zu hohe Konsumentenpreise verantwortlich zu machen und die Politik in Bern durch Lobbing negativ zu beeinflussen. Sie tut dies mit der Behauptung, die Konsumenten bezahlten in der Schweiz 23 Prozent mehr als im benachbarten Ausland.Gemäss Vergleich der Bank UBS sind unsere Agrar-Produkte im Verhältnis zum Ausland, gemessen an verglichener Kaufkraft, Qualität und unterschiedlichen Produktionsbedingungen jedoch kaum teurer. Wie soll sich denn die Landwirtschaft erhalten sowie Wachstum und Bruttosozialprodukt generieren, wenn die Resultate von Restrukturierung und Rationalisierung, er-höhter Produktivität und Qualität vorweg durch weitere Preissen- kungen und andere Kürzungen des Einkommens zunichte gemacht werden?Mit ihrer Kampagne wollen die Grossverteiler davon ablenken, dass von einem Franken Ausgaben der Konsumenten für Nahrungsmittel weniger als 20 Rappen zu den Bauern gelangen; dass Erstere für Verarbeitung, Konfektionierung, Handel, Innovation, Transport, Marketing usw. ganze 80 Prozent beanspruchen. Die IG verheimlicht tunlichst, dass die Konsumentenpreise seit 1990 um 15 Prozent gestiegen sind, obwohl die Preise für die landw. Rohstoffe in der gleichen Zeit um 25 Prozent gesunken sind. Wo blieb wohl die Differenz?Es soll nun ein für allemal festgehalten sein, dass nicht die Preise für Agrargüter für die vermeintlich zu hohen Nahrungsmittelpreise, sondern die überhöhten Margen der Grossverteiler dafür verantwortlich sind. Sie missbrauchen ihre «monopolnahe» Stellung rücksichtslos sowohl zu Ungunsten der Kunden wie auch der Produzenten der Rohstoffe. Nicht die Bauern, sondern die Grossverteiler sind endlich in die Pflicht zu nehmen, haben Erklärungs- und Preissenkungsbedarf, ohne erneuten Rückgriff auf unsere verdiente, laufend bedrängte Landwirtschaft.Dass die Studie der IG DHS unausgewogen und interessenbezogen einseitig ist, überrascht nicht. Sie lässt es an staatspolitischer Verantwortung fehlen, an einer gesamt-volkswirtschaftlichen Betrachtungsweise also. Schliesslich sind so- wohl der Werkplatz, die Dienst- leistungs-, Pharma- und Finanz-berei-che der Schweiz sowie ihr Tourismus von der sie ergänzenden, mit qualitativ hochstehenden Produk-ten versehenden Nahrungsgrundlage abhängig. Dasselbe gilt für den Erhalt eines zuhanden aller ihrer Arbeitnehmer und Arbeitgeber gepflegten Landschafts- und Erholungsraumes. Hans E. Brülhart, Freiburg

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