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Unsichtbares sichtbar machen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Vully erzählt man sich eine Legende über den Findling Agassiz: Der ­Riese Gargantua soll diesen grossen Stein vor die Höhle des Teufels geworfen haben. Er tat dies aus Rache. Denn der Teufel hatte ihm kurz zuvor, als er schlief, sein Essen gestohlen. Noch heute versperrt der Stein den Ausgang der Höhle. Nur bei Vollmond rollt der schwere Stein beiseite und gibt den Blick frei ins Innere, wo der Teufel lebte.

Verwendung an Tatorten

Mit dieser Legende setzen sich die Künstler Bertrand Kurzo und Maëlle Schaller am Murtner Lichtfestival, das am 16. Januar beginnt (siehe Kasten), auseinander. Die aus dem Jura stammende Illustratorin und Comic-Zeichnerin Maëlle Schaller wird während des Festivals die Geschichte Bild für Bild auf ein Dutzend mit weisser Dispersionsfarbe bestrichene Holztafeln malen. Doch ­ohne Hilfsmittel kann das menschliche Auge ihre Zeichnungen nicht sehen. Sie malt nämlich mit einem Stift, der Luminol enthält. Diese Flüssigkeit ist aus der Kriminalistik bekannt, wo sie an Tatorten unsichtbare Spuren sichtbar macht. Erst im Lichtkegel einer UV-Taschenlampe können die Besucherinnen und Besucher des Festivals Schallers Zeichnungen entdecken.

Sie müsse mit dem flüssigen Luminol vorsichtig umgehen, sagt die Illustratorin beim Gespräch in Bertrand Kurzos Atelier in der Freiburger Unterstadt. «Ich hatte mir aus Versehen ein bisschen davon über die Hände geschüttet. Noch eine Woche später leuchteten sie im UV-Licht bläulich.»

Mysteriös und überraschend

Schallers und Kurzos Arteplage heisst «Post Tenebras Lux». Dieser lateinische Ausdruck bedeutet übersetzt «Licht nach der Dunkelheit». Der Freiburger Autor und Strassenputzer Michel Simonet habe ihm den Titel vorgeschlagen, sagt Kurzo. Der Name solle neugierig machen. Schaller ergänzt, dass der lateinische Titel gut passe, weil er wie die Arteplage etwas mysteriös und überraschend sei.

Da in der Legende eine Höhle vorkomme, sei es sinnvoll, dass die Arteplage an der Murtner Hauptgasse im Keller eines Schmuckgeschäfts zu sehen sein werde, sagt die Künstlerin und fügt rasch mit einem Lächeln hinzu: «Und im Keller ist es geheizt.»

Der Freiburger Skulpturbauer Kurzo – der die Rahmen für die Bilder gestaltet und mit kleinen Metallfiguren dekoriert hat – ist dafür bekannt, gefundene und gebrauchte Objekte für seine Kunstwerke zu verwenden. «Auch mit dieser Arteplage kann ich zeigen, dass alles wiederverwertbar ist», sagt er. Seine 1,2  Meter hohe Teufelstatue bestehe vollständig aus Altmetall. Die Holzplatten, auf die Schaller malen wird, seien vorher in Fastnachtswagen verbaut gewesen. Einzig die UV-Taschenlampen habe er für das Lichtfestival gekauft; das Luminol habe er von einem Kollegen erhalten.

Zweite Festivalteilnahme

Schaller und Kurzo kannten sich schon vor der Zusammenarbeit für das Lichtfestival. Beide leiten Ateliers an der Freiburger École des p’tits artistes für Kinder der Klassen 1H bis 8H. Schaller gibt Kurse im Zeichnen und Malen; Kurzo zeigt den Kindern das Gestalten von Skulpturen.

Während Schaller zum ersten Mal am Lichtfestival teilnimmt, ist es für Kurzo die zweite Ausgabe. Im Januar 2018 zeigte er fluoreszierende Skorpione im Murtner Museum. Auch damals war seine Arteplage in eine Geschichte eingebettet: Forscher, die in der marokkanischen Wüste arbeiteten, hätten die leuchtenden Skorpione abends in die Disco mitgebracht.

Die Besucherinnen und Besucher des Lichtfestivals werden jeden Abend ab etwa 19  Uhr in der Hauptgasse zuschauen können, wie Maëlle Schaller die Bilder zur Vully-Legende zeichnet.

Zahlen und Fakten

In 12 Tagen startet das Lichtfestival

Vom 16. bis am 27. Januar findet zum vierten Mal das Murtner Lichtfestival statt. Beginn ist jeweils um 18  Uhr. Die über 20 Arteplages werden bis 22  Uhr vorgeführt. Der Eintritt kostet pro Abend fünf Franken, für Kinder bis 16  Jahre ist das Lichtfestival gratis. Wer mehrmals kommen will, kann für 15  Franken einen Festivalpass erwerben. Ein Besuch des Spektakels «Poesie» in der Deutschen Kirche kostet für Erwachsene zusätzlich zehn Franken.

jmw

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