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Unterschiedliche Studien zur Spitalplanung

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Unterschiedliche Studien zur Spitalplanung

Gesundheitsdirektion stellte Expertenbericht über spitalmedizinische Versorgung im Seebezirk vor

Jetzt liegt auch der Bericht des vom Staatsrat beauftragten Expertenbüros vor. Untersucht wurde der Status quo, eine Freiburger und eine Berner Lösung. Die kostengünstigste wäre die innerkantonale Variante.

Von CORINNE AEBERHARD

Klar hielt Gesundheitsdirektorin Ruth Lüthi gestern vor den Medien fest, dass die vorgestellten Varianten bezüglich der spitalmedizinischen Versorgung des Seebezirks «kein Vorschlag des Staatsrates oder der Gesundheitsdirektion ist, sondern der Bericht der Experten». Und sie betonte, dass es sich beim beauftragten Zürcher Büro H Focus um ein «neutrales Büro» handle.

Die von H Focus verfasste Studie kommt zu anderen Resultaten als jene, die der Gemeindeverband des Seebezirks in Auftrag gegeben und im September vorgestellt hatte.
Während der vom Gemeindeverband beauftragte Experte Hans U. Balthasar zum Schluss kam, dass die Schliessung des Akutspitals Merlach der öffentlichen Hand höhere Kosten verursachen würde, sagt der Expertenbericht von H Focus etwas anderes.

Drei Varianten

Geprüft hat das Büro insgesamt drei verschiedene Szenarien: die Beibehaltung des Status quo, eine Freiburger sowie eine Berner Lösung.

Die kostengünstigste Variante wäre gemäss Expertenbericht die Freiburger Lösung. Bei der Berner Lösung wären die Kosten knapp doppelt so hoch und am teuersten käme die Beibehaltung des aktuellen Spitalbetriebes in Merlach.

Kapazitäten im Kanton vorhanden

Die Freiburger Lösung sieht vor, dass die Patienten des Seebezirks in den Spitälern im Kanton behandelt würden. Sei dies im Kantonsspital, im Spital von Tafers und für die Gynäkologie würde ein Leistungsauftrag mit dem Dalerspital abgeschlossen.

Das Spital in Merlach würde in ein Behandlungs- und Rehabilitationszentrum (BRZ) umgewandelt. Hinzu käme eine ambulante deutschsprachige Psychiatrie. Experte Felix Amman vom Büro H Focus betonte, dass die Kapazitäten in den kantonalen Spitälern genügten, um die Patienten aus dem Seebezirk aufzunehmen.

Bereits heute würden sich nur 30 Prozent der Patienten aus dem Seebezirk in Merlach behandeln lassen. Die anderen verfügten über eine Versicherung, bei welcher sie freie Spitalwahl hätten. Viele würden deshalb schon heute nach Bern ins Spital gehen.

Bei der Berner Variante würden auch die anderen Patienten aus dem Seebezirk für eine Behandlung in Richtung Bundeshauptstadt gehen können. Diese Lösung sähe vor, dass für die akutmedizinische Versorgung die Berner Spitalgruppe «Neue Horizonte» oder eine andere Berner Spitalgruppe auf die Spitalliste genommen oder eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen würde.

«Dieses Modell würde bei der Bevölkerung auf bessere Akzeptanz stossen», ist sich Experte Amman bewusst. Sei es wegen der Sprache, aber auch wegen der allgemeinen Ausrichtung der Bevölkerung nach Bern. Es bestünde aber auch die Gefahr, dass Deutschfreiburger aus anderen Bezirken ebenfalls nach Bern ins Spital möchten. Zudem hat diese Lösung erhebliche Mehrkosten zur Folge im Vergleich zur Freiburger Lösung. Die Letztere hätte gemäss den Berechnungen der Experten für die öffentliche Hand im Jahr 2007 ein Defizit von gut 2,6 Millionen Franken zur Folge. Fast doppelt so viel (gut 5 Mio. Franken) würde die Berner Variante kosten. Hält man am aktuellen Spitalbetrieb fest, fallen Kosten in der Höhe von über 8,6 Mio. Franken an.

Gleich wie bei der Freiburger Lösung würde auch bei der bernischen Variante das Spital Merlach in ein BRZ umgewandelt.

Bei beiden Lösungen «verfügt die Bevölkerung des Seebezirks weiterhin über eine adäquate ambulante Grund- und Notfallversorgung», hält der Bericht fest.

Defizit würde steigen

Von den Experten ebenfalls geprüft wurde die Weiterführung des heutigen Spitalbetriebs in Merlach. Errechnet wurden ein so genanntes «Best Case»- und ein «Worst Case»-Modell. Bei beiden Berechnungen erhält man steigende Kosten für die öffentliche Hand. Die Unterdeckung erhöht sich im besseren Fall von 7 Mio Franken im Jahr 2002 auf 8,6 Mio. im Jahr 2007. Im schlechteren Fall rechnet man mit 9,5 Mio. Franken. Die bereits jetzt schon überdurchschnittlich hohen Fallkosten pro Patient von 7400 Franken würden ansteigen.

Angeschaut wurde zudem der Sanierungsbedarf des Spitals, welchen die Experten im Bereich von 20-30 Millionen Franken bezifferten.

Abschliessend kommen die Experten zum Schluss, dass eine Weiterführung des heutigen Leistungsangebots in Merlach «sowohl aus Kosten- wie auch aus Qualitätsgründen nicht empfehlenswert und für die Grundversorgung der Bevölkerung nicht erforderlich ist». Er unterstelle dem Spital damit aber nicht, dass die Qualität schlecht sei. Aber bei einer kleinen Anzahl von Fällen sei es erfahrungsgemäss so, dass die Qualität geringer sei. Die Freiburger Lösung sei zwar die günstigste, aber sie entspreche nicht dem Wunsch der Bevölkerung.

Wie weiter?

Gemäss Ruth Lüthi wird sich der gesamte Staatsrat demnächst mit dem Bericht im Detail befassen. Im Dezember findet eine Aussprache mit beiden Expertenteams statt. Bei den weiteren Diskussionen werden auch die Gemeinden des See- und Sensebezirks einbezogen. «Der Prozess verläuft demokratisch», versicherte Lüthi. Den definitiven Entscheid fällt der Staatsrat nächstes Jahr.

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