Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Unterwegs mit dem Kaminfeger

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Zeitung in der Orientierungsschule»

Sie lesen einen Sonderbeitrag von Freiburger Orientierungsschülerinnen und Orientierungsschülern. Im Rahmen des Projekts «Zeitung in der Schule» stehen 495 Jugendliche aus sieben Freiburger Orientierungsschulen als Reporterinnen und Reporter für die FN im Einsatz. Das medienpädagogische Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den FN, vier Wirtschaftspartnern und dem Bildungsinstitut Izop aus Aachen.

Heute

Die Klasse 27/37 der OS Tafers hat einen Kaminfeger zum Interview getroffen. jg

Christophe Ferraglia ist von Beruf Kaminfeger und hat der Klasse 27/37 der OS Tafers von seinem Beruf erzählt.

Am 14. November 2023 war die Klasse 27/37 der Orientierungsschule Tafers in Plaffeien zu Besuch bei Christophe Ferraglia. Er ist ein Kaminfeger und hat der Klasse einen Einblick in seinen spannenden Beruf gegeben. Er hat gezeigt, wie er eine Kaminheizung reinigt und wie er Abgasmessungen vornimmt. Zudem durfte die Klasse mit ihm ein Interview durchführen, in dem Christophe Ferraglia von seinem Berufsalltag erzählte und aufgezeigt hat, weshalb ein Kaminfeger oder eine Kaminfegerin tatsächlich Glück bringen kann.

Herr Ferraglia, warum haben Sie diesen Beruf ausgewählt?

Durch Zufall bin ich auf diesen Beruf gestossen. Als 14-jähriger Junge war der Kaminfeger im Dorf unterwegs. Er hatte ein schönes Auto und tolle Kleidung an. Mir war zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, was ein Kaminfeger ist und wie sich seine Arbeit gestaltet. Später bin ich als Kaminfeger schnuppern gegangen. Das hat mir gut gefallen. Auch andere Berufe hatte ich ins Auge gefasst. Diese haben mich schlussendlich jedoch weniger angesprochen, da man entweder viel Zeit im Büro am Computer verbringt oder die Berufe körperlich sehr anstrengend sind. Der Beruf des Kaminfegers blieb mein Lieblingsberuf, und so entschied ich mich dazu, diese Lehre zu beginnen. Seit dem Jahr 1999 arbeite ich nun als Kaminfeger.

Welche Voraussetzungen muss man für diesen Beruf mitbringen?

Die Mathematik ist sicherlich ein wichtiges Fach. Bei Abgasmessungen ist diese zum Beispiel zentral. Da der Umgang mit Kundinnen und Kunden bedeutsam ist, sollte man zudem gerne mit Menschen arbeiten. Man muss ausserdem sehr genau arbeiten. Es dürfen keine Fehler gemacht werden. Ansonsten kann das zu Unfällen wie zum Beispiel Kaminbränden führen.

Üben Sie Ihren Beruf gerne aus und warum?

Obwohl ich nie etwas anderes ausprobiert habe, macht mir mein Beruf immer noch sehr viel Spass. Es gefällt mir, mit Menschen Kontakt zu haben. Ausserdem arbeite ich mit verschiedenen Heizanlagen – von Holz- über Ölanlagen und kleinen Kaminen bis hin zu Fernheizungen. Wir machen sehr unterschiedliche Arbeiten. Aus diesem Grund bin ich immer noch sehr zufrieden mit meinem Beruf. 

Wie sehen Ihre Arbeitszeiten aus?

43 Stunden in der Woche arbeite ich. Hier einberechnet ist die Zeit, die ich zum Duschen brauche. Ich werde also auch für das Duschen bezahlt. Als 14-Jähriger hat mir dies sehr imponiert. Da ich selbstständig arbeite, kann ich mir die Arbeitszeit pro Tag teilweise selbst einteilen.

Christoph Ferraglia zeigt der Klasse, wie er eine Abgasmessung vornimmt.
Bild zvg

Wie sieht der Tagesablauf eines Kaminfegers aus?

Um 6.45 Uhr komme ich im Betrieb an. Das ist manchmal ein wenig anstrengend. Danach ziehen wir unsere schwarze Kleidung an und fahren direkt zum ersten Kunden. Zu Beginn arbeiten wir häufig während etwa zwei Stunden mit einer Holzzentralheizung. Anschliessend folgen Ölfeuerungen und die Arbeit an Schwedenöfen. Später muss der nächste Tag organisiert werden. Zurück in der Werkstatt bildet das Duschen den Abschluss des Arbeitstages. Ich habe auch während sieben Tagen pro Woche und 24 Stunden pro Tag Notfalldienst. Es kann also sein, dass ich zu Hause gemütlich mit meiner Familie beim Abendessen sitze und plötzlich das Telefon klingelt. Wenn es einen Kaminbrand gibt, dann muss ich augenblicklich los. Das gefällt mir weniger an meinem Beruf. Früher ist dies häufiger vorgekommen. Da musste ich zwei- bis dreimal jährlich notfallmässig ausrücken. Wenn man die Kamine regelmässig kontrolliert, dann passieren diese Notfälle seltener. Im letzten Jahr gab es zum Glück keinen Notfall.

Welche Materialien und Arbeitsgeräte verwenden Sie?

Die häufigsten Arbeitsgeräte sind Staubsauger, Messgeräte, Wassersauger, Wasserpumpen, verschiedene Bürsten und der Computer.

Wie oft muss ein Kamin pro Jahr gereinigt werden?

Ein Schwedenofen muss einmal im Jahr gereinigt werden. Wenn er selten verwendet wird, kann er auch weniger häufig geputzt werden. Wir melden uns jeweils bei den Kundinnen und Kunden, wenn ein Besuch notwendig ist.

Arbeitet man im Sommer gleich viel wie im Winter?

Im Sommer habe ich viel Arbeit. Ich arbeite zum Beispiel oft in Ferienhäusern im Schwarzsee. Auch bei vielen Alphütten gehe ich im Sommer vorbei. Das finde ich toll, inmitten der wunderschönen Natur arbeiten zu können.

Aus wie vielen Personen setzt sich Ihr Team zusammen?

Insgesamt sind wir fünf Personen – zwei Frauen und drei Männer. Zudem sind wir ein zweisprachiges Team.

Wie viele Jugendliche haben Sie bereits ausgebildet?

Ich habe bereits vier Lernende ausgebildet. Im nächsten Jahr werde ich eine Lehrtochter haben. Das erste Lehrjahr ist meiner Meinung nach das wichtigste. Hier merkt man, ob der Beruf wirklich das Richtige für einen ist. Anschliessend ist es wichtig, dass die Lernenden ihre Lehre bis zum Schluss durchziehen.

Wie viele Frauen arbeiten im Durchschnitt als Kaminfegerin?

Im Kanton Freiburg gibt es nicht viele Kaminfegerinnen. Im Kanton Bern ist der Frauenanteil hingegen deutlich höher. In Schwarzenburg sind zum Beispiel fünf Frauen und ein Mann im Team. Bei mir fängt bald eine neue Lehrtochter an, die eine Mitarbeiterin von mir auf diesen Beruf aufmerksam gemacht hat. Kaminfegerinnen können also eine Vorbildfunktion für andere Frauen einnehmen.

Hat es während der 20 Jahre, die Sie als Kaminfeger arbeiten, viele Veränderungen im Beruf gegeben?

Ja, Veränderungen hat es einige gegeben. Während man früher oft zweimal jährlich zu einem Kunden oder einer Kundin gegangen ist, findet das heute seltener statt. Auch die Technologie hat in den letzten Jahren mehr Raum eingenommen. Heute arbeite ich oft mit dem Computer. Jedes Jahr besuche ich Weiterbildungen, um auf dem aktuellen Wissensstand zu bleiben.

Zum Schluss brannte der Klasse 27/37 noch eine Frage auf der Zunge: Woher kommt denn nun eigentlich der Spruch, dass Kaminfeger und Kaminfegerinnen Glück bringen? Laut Christophe Ferraglia erzählte man sich früher, dass es nach dem Besuch des Kaminfegers im Dorf keine Brände mehr gab. Er brachte den Menschen Schutz vor Brandkatastrophen und damit einhergehend Glück ins Haus. Hinter diesem alten Aberglauben steckt also eine zentrale Funktion eines Kaminfegers oder einer Kaminfegerin, die auch heute noch von grosser Bedeutung ist.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema