Naturschutzgebiet offenbart seine Geheimnisse
Im Auried kommen regelmässig acht verschiedene Amphibienarten vor. Häufige und verbreitete Arten wie der Grünfrosch, der Grasfrosch, die Erdkröte, der Bergmolch, der Fadenmolch, aber auch gefährdete Arten wie der Kammmolch, die Gelbbauchunke und vor allem der Laubfrosch. Mit bis zu 450 Männchen ist die Laubfroschpopulation des Aurieds eine der grössten der Schweiz. Das Auried ist aber nicht nur ein wichtiger Amphibienlaichplatz, es dient auch Vögeln als Brut- und Raststätte. Bis heute wurden 189 verschiedene Vogelarten beobachtet, wovon rund 60 Brutvögel sind. Wer in den nächsten Tagen das Gebiet aufsucht, kann mit etwas Glück junge Kiebitze beobachten oder dem Gesang der Nachtigall lauschen.
Natur und Mensch im Einklang
Die ehemalige Kiesgrube Auried wurde 1981 von Pro Natura gekauft und steht heute unter Naturschutz. Pro Natura hat es verstanden, den Menschen aus diesem Gebiet nicht auszuschliessen. Mehrere Flächen des Naturschutzgebietes werden von Landwirten der Umgebung als ökologische Ausgleichsflächen bewirtschaftet. Andere Flächen werden zur Bekämpfung der Verbuschung mit Schottischen Hochlandrindern beweidet. Insbesondere Besucher und Besucherinnen sind im Auried willkommen.
Ein gut ausgestatteter Weg führt sie durch die verschiedenen Lebensräume der ehemaligen Kiesgrube. Der Weg endet bei einem Aussichtshügel, von dem aus das ganze Gebiet überblickt werden kann. Von hier aus lassen sich im Frühling und Herbst die rastenden Zugvögel sehr gut beobachten. Die Beobachtungsmöglichkeiten werden nicht nur von Ornithologen, sondern auch von gewöhnlichen Spaziergängern geschätzt.
Geführte Exkursionen
und Besucherbetreuung im Mai
Pro Natura möchte den Besuchern und Besucherinnen des Auriedes einmalige Naturerlebnisse vermitteln und sie für die Schönheiten des Gebietes sensibilisieren. Zu diesem Zweck bietet die Umweltorganisation für Gruppen und Schulklassen geführte Exkursionen an. Weiter wird das Auried während der Laichzeit der Laubfrösche im Mai am Freitag- und Samstagabend und am Sonntagnachmittag von einer Fachperson betreut. Diese Person hilft den Besuchern das Gebiet zu entdecken und stellt ihnen die typischen Bewohner vor, die sie sonst nicht zu Gesicht bekommen würden.
Auriedbetreuung: 6. Mai bis 3. Juni 2000: Freitag- und Samstagabend 20.00 bis 23.00 Uhr, Sonntagnachmittag 13.00 bis 16.00 Uhr. Auskunft: Jacques Studer, Tel. 026/422 22 08.