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Verbrecherjagd per Mausklick

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es sieht aus wie in einem Raum für Tüftler: Kabel, Sticks, Kopfhörer, Bildschirme und Laufwerke. Im Kommandogebäude der Kantonspolizei arbeitet eine Zelle von Informatikspezialisten. Diese ist der Finanzbrigade angeschlossen, bietet aber auch Unterstützung für andere Abteilungen wie der Bekämpfung der Banden- oder Drogenkriminalität.

2,5 Stellen sind durch diese Informatiker belegt, aber Jean-Pascal Tercier, Chef des Kriminalkommissariats, sagt: «Mit diesem Bestand haben wir Mühe, der Entwicklung zu folgen.» Umso wichtiger ist für die Kantonspolizei, dass der Grosse Rat gestern Morgen nicht nur eine Erhöhung des Polizeibestandes genehmigt hat, sondern im Rahmen dessen auch die Anstellung von zivilen Spezialisten bewilligte (siehe Text unten). Sie sollen Arbeiten ausführen, die über den Arbeitsbereich eines «klassischen» Polizisten hinausgehen.

Firmen betroffen

«Wir haben fast jede Woche im Kanton einen Fall, bei dem Unbekannte über das Internet versuchen, Firmen um eine halbe bis eine Million Franken zu betrügen», so Tercier. Vor einigen Monaten war ein Fall aus dem Süden des Kantons bekannt geworden, wo eine Firma auf diese Art um eine Million Franken bestohlen wurde.

Gemäss Tercier hat sich das Feld der Cyberkriminalität stark verändert. Während bis vor Kurzem vor allem Einzelpersonen zu Opfern wurden, etwa durch Erpressung mit sexuellen Inhalten, seien zuletzt auch vermehrt Unternehmen betroffen.

Deshalb hat die Einheit zur Cyberkriminalität nun auch den Fokus etwas geändert. Bisher versuchte es die Freiburger Polizei vor allem über Präventionskampagnen. Dies auch, weil neun von zehn Tätern aus dem Ausland agierten. «Nun wollen wir etwas aggressiver werden. Wir versuchen, auf die Relais-Stationen in der Schweiz zuzugreifen. Und wir haben dabei auch schon Erfolge erzielt», so Tercier.

«Wir brauchen acht Spezialisten mit ziviler Ausbildung: zwei für den Bereich Finanzen und sechs für die IT», sagt Polizeikommandant Pierre Schuwey (siehe Kasten). Tercier präzisiert, dass die IT-Spezialisten in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kämen. Nebst der reinen Cyberkriminalität spielen Informatikmittel in anderen Bereichen immer häufiger eine Rolle. Bei Drogen- oder Bandenkriminalität oder einem Tötungsdelikt sind für die Polizei nicht nur die Fingerabdrücke, sondern auch digitale Spuren immer häufiger ein wichtiges Beweismittel. Smartphones oder Computer würden beschlagnahmt und zu den IT-Spezialisten der Polizei gebracht, welche diese Geräte dann mittels leistungsfähiger Spezialsoftware durchleuchten.

Wenn beispielsweise eine Firma Ziel eines Betrugsversuchs ist, geht der IT-Spezialist mit auf Platz, um die Sicherstellung der notwendigen Daten am betroffenen Computer vorzunehmen. Die Fachleute kommen gemäss Tercier also in zwei Bereichen zum Einsatz: bei der Untersuchung im Bereich der Cyberkriminalität oder als Support im Bereich der Analyse.

Wenn nun ein halbes Dutzend zusätzliche Spezialisten angestellt werden sollen, entspricht dies gemäss Tercier der exponentiellen Entwicklung der Fälle seit 2010.

Pierre Schuwey: «Jetzt haben wir wieder Handlungsspielraum»

P ierre Schuwey, der Kommandant der Kantonspolizei Freiburg, hat die gestrige Grossratsdebatte über die Erhöhung des Personalbestandes (siehe Text unten) auf der Ratstribüne verfolgt. Und er zeigte sich anschliessend gerührt vom Vertrauen und Wohlwollen der Politiker zur Polizei. Mit dem bisherigen Bestand von 527 Einheiten sei die Polizei blockiert gewesen, zu der bewilligten Aufstockung auf 570 Einheiten sagt der Kommandant: «Jetzt haben wir wieder einen gewissen Handlungsspielraum.»

«Die zusätzlichen Stellen haben wir nicht einfach aus dem leeren Raum gegriffen», so Schuwey. Er spricht von sechs bis acht höheren Unteroffizieren zur Führung der mobilen Einheiten oder den zwei Finanz- und sechs IT-Spezialisten. Die Bereiche Cyber-, Banden- und Finanzkriminalität seien ein relativ neues Phänomen, das die Polizei zusammen mit der Staatsanwaltschaft in der neuen Kriminalpolitik definiert habe. 43 neue Stellen will Schuwey im Verlauf von vier bis fünf Jahren in das Korps integrieren: mit 30 Aspiranten bei rund 20 Abgängen jährlich. Die acht zivilen Spezialisten sollen in zwei bis drei Jahren eingegliedert sein. uh

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