Untertitel: Professor Fritz Oser erhält den Hans-Aebli-Anerkennungspreis
Autor: Von IRMGARD LEHMANN
Würdigungen und Ehrungen als Alterserscheinung? Auf den Gedanken muss man jedenfalls kommen angesichts der Ehre, die dem 67-jährigen Professor Fritz Oser in letzter Zeit zugekommen ist: Im Juli 2003 erhielt er von der «Amerikanischen Vereinigung für moralische Erziehung» einen Preis. Anfangs Jahr hat die Universität Helsinki beschlossen, dem Freiburger Professor für seine religionspsychologischen Arbeiten die Ehrendoktorwürde zu überreichen, und jetzt der Hans-Aebli-Preis.
Ein Preis, den der gebürtige Solothurner und einstige Primarlehrer besonders freut: «Damit hat meine Arbeit auch in der Schweiz Anerkennung gefunden», meint er sichtlich gerührt. Und dass Preise erst «im reifen Alter» vergeben werden, habe tatsächlich etwas Zwiespältiges.
Anerkennungspreis für Verdienste in der Lehrerbildung
Der Hans-Aebli-Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die mit «hervorragenden wissenschaftlichen und bildungsrelevanten Leistungen» zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung Wesentliches beigetragen haben.
Er und sein Kollege Jürgen Oelkers, Professor an der Universität Zürich, seien vorab für das gemeinsam herausgegebene Buch «Die Wirksamkeit der Lehrerbildungssysteme» geehrt worden, bemerkt Oser.
Und von Seiten der Aebli-Näf-Stiftung heisst es: «Fritz Oser wird für seine Leistungen zur Erforschung und Verbesserung der ethisch-moralischen Qualität von Schule und Erziehung ausgezeichnet.» Von seinem Lehrstuhl für Pädagogik und Pädagogische Psychologie an die Universität Freiburg seien zahlreiche und vielseitige Impulse zu Theorie und Praxis der Lehrerbildung und zu erziehungswissenschaftlichen Forschungen ausgegangen, sagt Kurt Reusser, Ordinarius für Pädagogik, am Dienstag anlässlich der Preisverleihung an der Universität Zürich. «Das Werk Fritz Osers geniesst nicht nur in der Schweiz, sondern auch international höchste Wertschätzung.»
Nebst Oser und Oelkers (57) wurde ebenfalls Heinz Wyss aus Biel für seine publizistische Tätigkeit zur Förderung der Lehrerbildung ausgezeichnet. Der mit 15000 Franken dotierte Preis ging zu gleichen Teilen an die drei Geehrten.
