Jacques Thévoz, einer der bedeutenden Freiburger Fotografen des 20. Jahrhunderts, ist vor dreissig Jahren verstorben. Trotzdem ist sein Werk gerade dieses Jahr lebendig–dank des Vereins der Freunde Thévoz’. Dieser hat Fotografien und Filme von Thévoz aus dem Archiv geholt und präsentiert sie einem breiten Publikum in Form von Filmvorführungen und einer Ausstellung im Espace Nuithonie in Villars-sur-Glâne.

Die Anlässe markieren den Startschuss des Projektes «Archiv der vollendeten Zukunft», wie der Verein in einer Medienmitteilung schreibt. Damit wollen die Mitglieder den immensen Bestand an Fotografien, Filmen und Texten von Thévoz bewahren, inventarisieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Um die Bilder von Thévoz überhaupt am Leben zu erhalten, ist teilweise eine Restauration der Filmrollen notwendig. Denn einige von diesen reichen zurück bis 1938, als der junge Thévoz zu fotografieren begann. Er lernte das Fotografieren unter anderem im Studio von Jean Mülhauser, fotografierte daraufhin für Werbekampagnen und machte zahlreiche Fotoreportagen. Dies auch im Ausland: Thévoz unternahm ausgedehnte Reisen durch Europa, Asien und Afrika. Daneben arbeitete er beim Radio und Fernsehen und realisierte ungefähr 20 Filme, unter anderem über das Au-Quartier in Freiburg, wo er zeitlebens wohnte.

Auch den Menschen hinter den Bildern will das «Archiv der vollendeten Zukunft» beleuchten und die künstlerischen Aspekte seiner Arbeit betonen. Das Projekt wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Jacques Thévoz hat 1980 der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg 80 000 Fotos vermacht. Diese gilt es zu sichten und zu ordnen. Nicht zuletzt sollen sie in Form von Ausstellungen dem Publikum präsentiert werden.