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«Verkehrsfragen werden polemisch diskutiert»

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Autor: Pascal Jäggi

Thierry Steiert, wie sind Ihre ersten Eindrücke vom Amt des Gemeinderates?

Es ist eine sehr intensive Arbeit. Ich muss mich in viele grosse Dossiers hineinlesen. Aber im Vergleich zu meiner früheren Arbeit als Generalsekretär der Justizdirektion ist der Aufwand nicht grösser.

Macht der Zuwachs um zwei Direktionen nichts aus?

Nein, die Burgergemeinde habe ich ja abgegeben und die Industriellen Betriebe arbeiten sehr autonom. Der Sport fasziniert mich persönlich, dieses Amt habe ich entsprechend gerne übernommen.

Sie haben mit der Mobilität die in letzter Zeit kontroverseste Direktion übernommen. Macht Ihnen das keine Sorgen?

Verkehrsfragen werden in Freiburg polemisch diskutiert. Die Einbahnstrasse an der Bahnhofallee steht dabei unverdient im Zentrum. Ich stehe hinter der Politik des Gemeinderates. Unser Ziel ist, das Stadtzentrum vom Transitverkehr zu entlasten. Da sind wir nicht allein. Alle Städte entlasten ihre Zentren. Vor kurzem habe ich einen Beitrag über Luzern gelesen. Die haben genau dieselben Sorgen wie wir. Die Situation rund um die Einbahnstrasse analysieren wir laufend. Im Herbst wird sich zeigen, ob wir Anpassungen vornehmen sollten.

Für Ihren Vorgänger Charles de Reyff wurde die Einbahnstrasse wohl letztendlich zum grossen Stolperstein.

Charles de Reyff hat nicht parteipolitisch gearbeitet. Er hat das Beste für die Stadt gewollt. Das will ich auch. Ich bin gewählt worden, weil die Linke eine Politik vertritt, welche die sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr fördert. Ich mache mir daher keine Sorgen.

Trotz Einbahnstrasse ist es noch nicht so, dass alle Pendler mit dem Bus kommen. Was läuft falsch?

Eigentlich wäre es heute kein Problem, den Bus oder das Velo zu nehmen. Wir müssen wohl unsere Kommunikation verbessern. Die Park+Ride-Plätze sind zum Beispiel zu schlecht ausgelastet.

Lohnt es sich denn heute tatsächlich immer noch eher, per Auto als mit Bus und Zug in die Stadt zu fahren?

So schlimm kann es ja nicht sein. Trotz aller Klagen kommen viele Pendler weiterhin mit dem Auto. Das sehen wir auch im Burgquartier, wo noch immer zahlreiche Staatsangestellte tagtäglich ihre Autos auf gebührenpflichtigen Parkplätzen abstellen. Dabei ist das viel teurer als ein Park+Ride-Platz.

Mit Imageproblemen hat auch die Ortspolizei zu kämpfen, die vor allem für ihre Parkbussen bekannt ist.

Natürlich ist es ärgerlich, wenn man eine Busse bezahlen muss. Aber wir brauchen klare Regeln. Eine gute Ausrede findet sich immer, da müssen wir hart bleiben. Im Übrigen beinhaltet die Arbeit der Direktion viel mehr als Parkbussen. Über Littering bis zu Lärmfragen haben wir hier einiges zu tun. An der Bolzenfasnacht haben wir etwa Aktionen gegen das öffentliche Urinieren durchgeführt. Das stiess nicht immer auf Verständnis bei den Gebüssten, im Quartier sind die Leute aber froh, wenn nicht alles verdreckt ist.

Spüren Sie die Auswirkungen der 24-Stunden-Gesellschaft?

Sicher. Gerade in Lärmfragen suchen die Bürger öfters den Weg über die Polizei.

Das halten Sie aber nicht für den richtigen Weg?

Es gibt andere Möglichkeiten. Wer sich ständig belästigt fühlt, kann auch selber aktiv werden, etwa eine Beschwerde am Gericht deponieren, um auf zivilem Weg eine Lösung zu finden. Der Staat kann nicht immer alles richten.

Sie haben das Sportamt positiv erwähnt. Was wollen Sie hier erreichen?

Ich bin für eine Förderung des Breitensports, wobei der Spitzensport auch zu berücksichtigen ist. Der Ausbau der Sportstätten St. Leonhard erscheint mir ebenso wichtig wie anständige Fussballplätze für den FC Schönberg, den Verein mit der grössten Juniorenabteilung. Im St. Leonhard sind wir auf gutem Wege mit der Renovierung der Eishalle. Für das lang ersehnte Schwimmbad wäre der Schlachthof ein geeignetes Terrain.

Sie sind der einzige Gemeinderat deutscher Muttersprache. Können Sie sich auf irgendeine Art für die sprachliche Minderheit einsetzen?

Alleine kann ich natürlich nicht alles von heute auf morgen ändern. Aber ich setze mich dafür ein, dass die deutsche Sprache in den amtlichen Publikationen berücksichtigt wird. Allgemein stelle ich eine Besserung fest. So enthalten die wichtigsten Botschaften an den Generalrat auch deutsche Zusammenfassungen.

Wie erleben sie die Zusammenarbeit im Gemeinderat?

Sehr angenehm. Natürlich gibt es politische Unterschiede. Diese werden gemäss den Mehrheitsverhältnissen ausdiskutiert. Man vermeidet aber, systematisch die Dossiers der anderen Gemeinderäte zu hinterfragen.

«Kein Problem, den Bus oder das Velo zu nehmen.»Bild Alain Wicht

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