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Verliert die Uni ihre Unschuld?

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Verliert die Uni ihre Unschuld?

Zur Anpassung an den Markt und zur Neuausrichtung des Journalistik-Studiums

Das Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaften wird sein Ausbildungsangebot vermehrt der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt anpassen. Öffentlichkeitsarbeit und Online-Journalismus werden im Angebot sein, Sponsoren werden verstärkt die praktischen Kurse finanzieren. Professor Louis Bosshart äussert sich im Gespräch mit der FN zu den Gründen, die ihn dazu bewogen haben, das Journalistik-Studium umzukrempeln.

FN: Seit dem Herbst 99 kann man Journalistik und Medienwissenschaften nicht mehr als Diplomlehrgang, sondern nur noch als Lizentiat-Studium im Fachbereich Gesellschafts-Wissenschaften absolvieren. Warum?
Louis Bosshart: Der Arbeitsmarkt fordert klar immer besser ausgebildete Berufsleute. Wir müssen deshalb unsere Ausbildung im Sinne einer Anpassung an die Entwicklung im Arbeitsmarkt verändern. Heute schon arbeiten in der Westschweiz zu 80% Leute in den Medien, die ein Lizentiat haben.

Gibt es auch negative Folgen dieser Neuausrichtung?

Es gibt negative Folgen für die Leute, die als Quereinsteiger in den Studienlehrgang gekommen sind. Zum Beispiel Berufsleute ohne Matura, die über 30-jährigen, die im Prinzip mit guten Leistungen durch die Ausbildung gegangen sind, fallen unter diese Guillotine.

Wollen Sie diese Studenten nicht mehr?

Doch, sicher – wir bieten diesen Interessenten ein neues Angebot an: Sie können ein komplettes Lizentiats-Studium absolvieren, das allerdings 4 Jahre dauert. Ursprünglich war unser Diplom als Nachdiplom nach einem Lizentiat gedacht, wurde aber immer häufiger von Umsteigern gewählt, die auf diesem Weg zu einem Universitätsdiplom kommen wollten, ohne in einem anderen Fach abgeschlossen zu haben.

Erhofften Sie sich mit der Neuausrichtung eine Verminderung der Studentenzahlen?

Wir rechneten damit, sind aber im Moment nominell wieder genauso hoch. Die Neuzuzüge aus dem Lizentiat ersetzen die Abgänge aus dem Diplom zahlenmässig.

Freiburg war bis anhin attraktiv für Journalistik-Studenten, auch, weil ein Teil praxisbezogene Ausbildung drin war. Fällt dieses Angebot weg?

Im Gegenteil. Freiburg behält seine Vorteile. Zur Zeit der Diplomlehrgänge musste man von drei angebotenen Praxisfächern eines auswählen. Jetzt sind alle Verpflichtung: Pressepraxis, Radiokurse, Videohandwerk. Daneben bleiben selbstverständlich Medienrecht und Mediengeschichte Bestandteile der Ausbildung.

Wo setzen Sie neue Schwerpunkte in der Ausbildung?

In naher Zukunft werden die Bereiche PR und Online-Journalismus ins Programm integriert. Ich finde es nur fair, wenn wir uns auch um die berufsvorbereitende Ausbildung kümmern.

Wie werden Sie das alles finanzieren?

In näherer Zukunft müssen sicher Mittel an der Universität umverteilt werden. Wir haben jetzt schon doppelt bis dreimal so viele Studenten wie die Theologie, aber nur 10% der Professorenschaft.

Lehnen Sie Sponsoring an der Universität ab?

Nein. Bis im letzten Jahr wurden Workshops von Ringier gesponsert. Novartis wird sich demnächst beteiligen und wir sind mit weiteren Firmen in Verhandlung.

Elisabeth Schwab-Salzmann

Der Weg
zum Lizentiat

Im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften (FGW) wird ein Lizentiatsstudiengang angeboten. Dieses Projekt vereint 7 Lehrstühle, die der Philosophischen und der Sozialwissenschaftlichen Fakultät angehören.

Im Rahmen des BENEFRI-
Abkommens kann auch ein Stu-dienprogramm zusammen mit
dem Institut für Soziologie der
Uni Neuenburg angeboten wer-den.

Dauer des Studiums bis zum Lizentiat: 4 Jahre, zweisprachiges Lizentiat ist möglich. Das Studium besteht aus einem Haupt- und zwei Nebenfächern sowie weiteren Fächern aus dem gemeinsamen Lehrangebot des FGW. Das Studienfach Gesellschaftswissenschaften hat folgende Optionen: Ethnologie, Religionswissenschaften, Soziologie sozialer Probleme, Medien-und Kommunikationswissenschaft, Journalistik, Wirtschaftssoziologie (NE) und Sociologie générale et thématique.

Weitere Auskünfte erteilt das Sekretariat des Instituts für Journalistik und Kommunikationswissenschaft, Büro 4067, Miséricorde,1700 Freiburg.

e-mail:annemarie.carrel@unifr.ch
Was meinen die
Studierenden?

Die FN haben sich auch mit Studierenden unterhalten, welche den Lehrgang in Angriff genommen haben.

FN: Welche Vorteile siehst du in der Neuausrichtung des Studiums zum Lizentiat hin, weg vom reinen Diplom?

Anja: Ich glaube, dass ich nach der Ausbildung mit einem Lizentiat mehr Möglichkeiten habe in der Berufswahl. Mit Ethnologie zusammen werde ich hoffentlich gute Chancen haben, etwas Tolles zu finden. Die Medienwissenschaft finde ich schon etwas trocken, extrem theoretisch halt. Die Organisation am Institut dünkt mich recht chaotisch.

FN: Findest du das Studium
attraktiv?

Markus: Von mir aus könnte es noch viel stärker praxisorientiert sein. Ich sähe gerne noch viel mehr Studentenradio und Studentenfernsehen.

Christian: Im ersten Jahr finde ich es recht theoretisch, wir haben im Vergleich zu anderen Studienrichtungen wenig Stunden. Das Angebot finde ich super, die Kommunikation im Institut für Kommunikation dürfte klar transparenter sein.

FN: Habt ihr euch gut in den Stundenplan eingelebt?

Jan und René: Wir sind beide neu hier und wissen noch wenig; so brauchten wir lange, um uns zurechtzufinden. Das System ist neu, wir glauben, die Institutsleitung selber ist auch noch am Experimentieren. ess

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