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Vernetzung des kostbaren Nasses

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Vernetzung des kostbaren Nasses

Ein Süd-Ost-Verbund innerhalb des Seebezirks soll alle Trinkwasserprobleme der Gemeinden lösen

Eine Studie sieht vor, die Gruppenwasserversorgung Cordast in zwei Etappen von vier auf sechzehn Gemeinden zu erweitern. Dadurch sollen die zahlreichen Mängel und
Probleme einzelner Gemeinden mit dem Trinkwasser verschwinden.

Von PATRICK HIRSCHI

«Die Wichtigkeit des Wassers wird einem erst bewusst, wenn es keines mehr hat.» So oder ähnlich liess sich Ueli Minder, Präsident der Gruppenwasserversorgung Cordast und Umgebung (GWV), schon des Öftern zitieren. Weil viele Gemeinden in der Region in letzter Zeit stark gewachsen sind, hat man vor gut einem Jahr eine Studie in Auftrag gegeben. Es sollte überprüft werden, ob und wie künftig die Wasserversorgung gewährleistet ist.

Probleme bei Qualität,
Druck und Reserven

An der Delegiertenversammlung der GWV vom Dienstag stellten die Ingenieurfirmen Ribi AG sowie Magnin und Bruderer AG die Resultate der Studie vor. Die beiden Büros haben festgestellt, dass beinahe jede Gemeinde im Seebezirk irgendein Problem mit dem Trinkwasser hat.

So sei die Wasserqualität von Ried, Gempenach und Lurtigen zu bemängeln, ebenso die die Druckqualität in Gurwolf, Gurmels, Kleinbösingen, Bärfischen, Courtaman, Salvenach, Lurtigen und Gempenach. Für den gesamten Raum der GWV ist die Verbrauchsreserve zu klein, und in Courtepin besteht dasselbe Problem für die Brandreserve. Die Kantonale Gebäudeversicherung (KGV) hat mit dem 31. August 2007 bereits eine Frist gesetzt, in welcher der letztgenannte Mangel zu beheben ist. In der Industriezone von Courtepin sowie Grissach (Cressier) ist zudem der Druck für Sprinkler ebenfalls zu wenig hoch.

Eine durchgehende Versorgung
von Freiburg bis Yverdon

Die Studie empfiehlt, die Gemeindenetze besser miteinander zu verbinden. Hierzu soll die GWV, der bis jetzt Cordast, Courtepin, Gurmels und Jeuss angehören, in einer ersten Etappe um Grissach, Gurwolf, Greng, Kleinbösingen, Ulmiz und Gempenach erweitert werden. In einer zweiten Etappe sollen dann auch Bärfischen, Salvenach, Lurtigen, Büchslen, Ried und Agriswil dazustossen. Mit einem gutem Mischungskonzept könne dabei die Wasserqualität gesichert werden, heisst es in der Studie weiter.

Ausserdem soll dieser neu entstandene Wasserverbund sowohl an das Netz der Industriebetriebe Murten als auch an das Konsortium Freiburg angeschlossen werden. Für die Notwasserversorgung würde somit zwischen Freiburg und Yverdon-les-Bains eine durchgehende Verbindung entstehen, die eine Notwasserversorgung in beide Richtungen gewährleisten würde.

Keine Sorgen muss man sich um die Wassergewinnung im Seebezirk machen. Die rund 11 500 Einwohner der betroffenen Gebiete verbrauchen im Tag durchschnittlich etwa 3100 Kubikmeter Wasser. Aus den Brunnen und Quellen in der Region können täglich etwa 4300 Kubikmeter geschöpft werden. Die Brunnen in Jeuss, Grissach und Froideville bei Gurwolf sowie die Quellen von Gurwolf, Gurmels und Bärfischen sollen daher beibehalten werden.
Handlungsbedarf besteht hingegen bei den Reservoirs. Die Studie sieht zwei Druckstufen vor, eine auf 630 und eine zweite auf 667 Metern über Meer. Hierzu müsste in Gurmels und im Tschernet bei Courtepin ein neues Reservoir gebaut sowie jenes im Bulliardholz bei Cordast umgebaut werden. Insgesamt muss dabei das Fassungsvermögen erhöht werden. Die bestehenden Reservoirs von Liebistorf-Kleinbösingen, Gurwolf sowie das alte von Gurmels würden hingegen nicht mehr benutzt. Wo möglich, sollen die Gemeindenetze direkt an die Reservoirs angeschlossen werden.

Die Idee hinter der Studie ist, dass die Wasserbeschaffung auch weiterhin im Besitz der Gemeinden bleibt – mit Ausnahme des Pumpwerkes in Jeuss, das bereits heute der GWV gehört. Die Gemeinden mit eigenen Quellen und Brunnen liefern das Wasser an die GWV mit der Garantie, dass sie mindestens so viel Wasser liefern können, wie sie für ihren Eigenbedarf von der GWV beziehen.

Der Lieferpreis würde sich auf etwa 60 Rappen pro Kubikmeter belaufen. Dies entspricht in etwa den Betriebskosten für die Pumpstation Jeuss. Eine grobe Schätzung sieht die Kosten allein für die erste Etappe im Bereich von etwa 9 Millionen Franken, Beiträge der KGV nicht mitgerechnet. Grissach würde dabei sein Reservoir aus dem Jahr 2001 an die GWV verkaufen. Die neuen Gemeinden würden eine Beitrittsgebühr an die heutige GWV entrichten, berechnet gemäss den bereits getätigten Investitionen. Hierzu könnten die Gemeinden einen Teil der Anschlussgebühr, die sie von den Abonnenten erhalten, einsetzen.

«Ehrgeiziges, aber wichtiges Projekt»

Gemäss der Studie könnten mit diesem Konzept sämtliche Wasserprobleme der Gemeinden gelöst werden. Ausserdem sei eine Zusammenarbeit weniger teuer. Nicht zuletzt halte man sich so auch an die Richtlinien für eine Notwasserversorgung.

«Es ist ein ehrgeiziges Projekt, aber unbedingt notwendig, wenn man bedenkt, wie sich einige Gemeinden in letzter Zeit vergrössert haben», bemerkte Ueli Minder im Anschluss an die Präsentation. Allerdings gebe es Fragen, die erst noch auf dem politischen Wege gelöst werden müssten, zum Beispiel die Kostenverteilung. Alfons Blanc, Syndic von Gurmels und gleichzeitig Mitarbeiter der Ribi AG, bemerkte, dass einige der vorgeschlagenen Neuerungen bereits jetzt notwendig wären. Er denke allerdings, dass die Umsetzung der Studie etwa fünf bis zehn Jahre dauern könne.

Die Koordination für das weitere Vorgehen liegt nun beim Gemeindeverband. Am 12. November um 20 Uhr wird die Studie im «Weissen Kreuz» in Gurmels allen betroffenen Gemeinden vorgestellt.
Präsident erlangt Stimmrecht zurück

Die Delegiertenversammlung der Gruppenwasserversorgung Cordast und Umgebung hat am Dienstag als einzige Investition für das Jahr 2004 ein Kreditbegehren genehmigt, das für die Sicherung des Brunnenkopfs der Pumpanlage Jeuss vorgesehen ist.

Der bisherige Zugang zum Brunnen allein von oben stelle sowohl Gefahr für die Hygiene als auch für die Sicherheit dar. Im Frühling 2004 soll deshalb mit dem Bau eines Zugangs von der Westseite her begonnen werden.

Das Budget für das kommende Jahr sieht bei einem Aufwand von 382 400 Franken einen Überschuss von 1600 Franken vor. Abgeschafft wurde der Finanzausgleich unter den Gemeinden. Mit der Einführung des Zweistufenpreises in der Tarifordnung ist dieser hinfällig geworden.

Aufgrund der Fusionen in Gurmels und Courtepin ist der Vorstand immer noch daran, die Statuten anzupassen. Für die Übergangsphase hatte man vor einem halben Jahr entschieden, dass Gurmels und Courtepin zwar jeweils zwei Vorstandsmitglieder stellen dürfen, allerdings mit jeweils nur einem Stimmrecht. Die Praxis habe gezeigt, dass dieses System nicht funktioniere, erklärte Ueli Minder. Insbesondere die Tatsache, dass Vorstandspräsident Josef Marchon kein Stimmrecht besass, mache die Situation umso komplizierter, war man sich auch unter den Delegierten einig. Deshalb wurden gestern sämtliche Vorstandsmitglieder nochmals in ihrem Amt bestätigt – diesmal mit vollem Stimmrecht für jede Person. Dies wird so beibehalten, bis die neuen Statuten stehen. hi

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