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Viel Freude und ein paar Sorgen

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Gemeinderat Louis-Marc Perroud (SP), Schatzmeister von Villars-sur-Glâne, muss sich für seine Präsentationen der Gemeinderechnung vor dem Generalrat seit einigen Jahren nicht viel Neues einfallen lassen. Der Tenor ist immer der gleiche: Die Finanzen der Gemeinde sind im Lot, das Ergebnis trotz budgetiertem Defizit positiv, die Schuldenlast verringert–und das Ganze dank einer strengen Ausgabenkontrolle und dank der Steuern der grossen Unternehmen.

Komfortables Plus

In Zahlen bedeutet dies für das Jahr 2012: einen Ertragsüberschuss von 290 200 Franken bei Gesamteinnahmen von 67,6 Millionen Franken statt des budgetierten Minus von 324 500 Franken; 1,36 Millionen Franken für Reserven; 500 000 Franken zusätzliche Abschreibungen auf Immobilien; und eine Reduktion der Pro-Kopf-Verschuldung von 3160 auf 2760 Franken–der tiefste Stand seit 1998.

Ähnlich wie in den vergangenen Jahren lesen sich auch die Zahlen bei den Steuereinnahmen: Mit 19,7 Millionen Franken Einkommens- und 1,8 Millionen Franken Vermögenssteuern blieben die Steuererträge bei den natürlichen Personen unter den Erwartungen. Dies machten die juristischen Personen wett: Sie zahlten 2012 16,6 Millionen Franken Gewinn- und 2,7 Millionen Franken Kapitalsteuern an die Gemeinde, deutlich mehr als budgetiert.

Sorgen über die Steuern

Die 46 versammelten Generalrätinnen und Generalräte genehmigten die Rechnung am Dienstagabend einstimmig, und der Gemeinderat erhielt für das erfreuliche Ergebnis viel Lob von der Finanzkommission und den Fraktionen. Gleichzeitig äusserten die Sprecher aber auch ihre Besorgnis, besonders über die Situation bei den Steuern. «Unsere Unternehmen bestreiten 37 Prozent des Steuerertrags», rechnete Olivier Carrel (FDP), Präsident der Finanzkommission, vor. Diese Situation sei zugleich erfreulich und besorgniserregend.

Auch FDP-Sprecher Eric Guggiari warnte vor der Abhängigkeit von den in der Gemeinde ansässigen Grossunternehmen: Diese Steuerquelle sei unsicher. Darum gelte es, den Hebel bei den natürlichen Personen anzusetzen und mehr gute Steuerzahler in die Gemeinde zu locken. Die SP machte sich ebenfalls Sorgen über die Steuerkraft der Einwohner von Villars-sur-Glâne: «Dass die Menschen immer weniger Steuern zahlen, obwohl die Bevölkerung wächst, ist beunruhigend und schwer zu erklären», sagte SP-Sprecher Giovanni-Antonio Colombo. Die Steuersenkungen des Kantons könnten ebenso eine Rolle spielen wie die Tatsache, dass die Leute im Durchschnitt weniger verdienten.

Gemeinderat Louis-Marc Perroud sagte, das Phänomen der rückläufigen Steuereinnahmen bei den natürlichen Personen treffe viele Gemeinden. Oft gebe es gerade unter den Neuzuzügern überdurchschnittlich viele Menschen, die wenig oder keine Steuern zahlten. Ein Beispiel aus Villars-sur-Glâne, das am Dienstag mehrfach erwähnt wurde, ist das Quartier Cormanon-Ost, das die Erwartungen der Gemeinde bezüglich Steuereinnahmen nie erfüllen konnte.

Neue Heizung

Der Generalrat beschäftigte sich am Dienstag auch mit dem Gebäude der technischen Dienste und der Feuerwehr: Mit 40 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und fünf Enthaltungen sprach er 420 000 Franken für die Erneuerung der Heizung sowie für die Anpassung der Lagerräume an die Sicherheitsvorschriften der Suva. Die Ausgabe war unbestritten: Die gasbetriebenen Heizstrahler machen schon länger Probleme und müssen komplett ersetzt werden.

Postulat eingeführt

Einstimmig hiess der Generalrat einen Entwurf für ein neues Generalratsreglement gut, welches das bestehende aus dem Jahr 1998 ersetzt. Das neue Reglement enthält Anpassungen an kantonale Gesetze und diverse Präzisierungen. Unter anderem hält es genau fest, welche Interventionsmöglichkeiten die Generalräte haben. Neu ist das Mittel des Postulats, mit dem ein Generalrat vom Gemeinderat einen Bericht zu einem bestimmten Thema verlangen kann.

Wahlen: Francine Defferrard ist Präsidentin

D ie CVP-Frau Francine Defferrard ist die neue Präsidentin des Generalrats von Villars-sur-Glâne. Die bisherige Vizepräsidentin löst turnusgemäss Marc’Aurelio Andina (SP) ab. Ihre Wahl zur Vizepräsidentin vor einem Jahr war noch getrübt gewesen: Die SP unterstützte sie nicht, weil sie erst seit 2008 im Gemeindeparlament sitzt. Am Dienstag nun wollten die Sozialdemokraten beweisen, dass sie nie persönliche Vorbehalte gegen Defferrard hatten, wie Sprecherin Pascale Spicher sagte. Die SP verhalf der neuen Präsidentin zur glanzvollen Wahl mit 43 von 46 Stimmen. Sie freue sich auf ihre neuen Aufgaben in der Gemeinde, in der sie aufgewachsen sei und mit der sie seit frühester Kindheit schöne Erinnerungen verbinde, sagte die 46-jährige Anwältin.

Mit 35 Stimmen wählte der Generalrat den Grünen Adrian Etter zum neuen Vizepräsidenten. Der Finanzbeamte wurde 1971 in Gampel (VS) geboren und lebt seit 1998 in Villars-sur-Glâne. Mit ihm nehmen die Grünen, die sich 2011 erstmals an den Gemeindewahlen präsentierten, zum ersten Mal am Präsidententisch Platz. cs

Austausch: Polen zu Gast im Generalrat

D er Generalrat von Villars-sur-Glâne hatte am Dienstag aussergewöhnlichen Besuch: Eine Delegation aus der polnischen Kleinstadt Zagorz war anwesend, um sich ein Bild vom Funktionieren eines Schweizer Gemeindeparlaments zu machen. Die Gruppe aus Polen informiert sich während ihres Aufenthalts in Villars-sur-Glâne auch über Themen wie die Feuerwehr, die Schulen oder die Abfallentsorgung. Der Besuch ist Teil eines Austauschprojekts der Schweiz und der EU. Im Herbst werden Vertreter von Villars-sur-Glâne zum Gegenbesuch nach Zagorz reisen. cs

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