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Viel Geld für Anwälte eingesetzt

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Viel Geld für Anwälte eingesetzt

Quartierverein Jura-Torry-Miséricorde

Der Quartierverein Jura-Torry-Miséricorde hat im Jahr 2004 Einspruch gegen die Einbahn-Bahnhofstrasse und deren Begleitmassnahmen, gegen ein Moslem-Internat im Quartier und gegen die Postschliessung gemacht sowie Unterschriften gegen Lärm beim Chandolan-Busdepot gesammelt.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

«Wir machen nicht systematisch Opposition», sagte Präsident André Schoenenweid an der GV vom Mittwoch, «sondern nur, wenn die Lebensqualität der Quartierbewohner bedroht ist.» Keine Einsprache habe man gemacht gegen eine Handy-Antenne im Quartier, die nicht unmittelbar die Bewohner betreffe. Von einem Teil des Geldes, das die Stadt für diese Antenne erhalte, werde der Spielplatz am Chemin des Roches erneuert. Das bringe dem Quartier wieder etwas zurück.

Dem Vorstand geht durch die offensive Einsprachepolitik die Arbeit nicht aus. Diese Dossiers gelte es nun weiterzuverfolgen, sagte Schoenenweid. Die Einsprachen wirkten sich im Vorjahr auch auf die Finanzen aus – 3000 Franken mussten für Anwaltskosten eingesetzt werden. So ergab sich ein Verlust von fast 2000 Franken. Der Quartierverein organisiert aber auch jährlich einen Altersausflug, ein Weihnachtsapéro sowie ein Minigolfturnier für die Kinder. Diese erhalten zudem eine St.-Nikolaus-Überraschung. Der Quartierverein Jura-Torry-Miséricorde ist mit über 640 Mitgliedern wohl der grösste der Stadt.

Verkehr ein Dauerthema

Nicht umsonst hatten Verkehrs- und Stadtpolizei-Direktor Charles de Reyff und sein Dienstchef Jean-Charles Bossens den Weg ins Jura gemacht. Sie wurden mit Fragen und Befürchtungen rund um den Verkehr bombardiert. Die Vuille-Kreuzung sei hässlich, Gottéron-Village werde Mehrverkehr fürs Quartier bringen, die Ampeln beim Minigolf seien unnötig und warum denn nicht gleich Tempo 30 auf der Jurastrasse?

Ja, sagte Bossens, die Vuille-Kreuzung sei nicht nur hässlich, sondern funktioniere auch schlecht. Längst hätte sie in einen Kreisel umgewandelt werden sollen. Dies wäre aber wegen der Elektrifizierung der TPF-Busse extrem teuer. Für Gottéron-Village rechne man mit 8000 bis 10 000 zusätzlichen Autofahrten pro Tag. Da sei es mehr als wahrscheinlich, dass die Stadt dies auch spüre. Aber die Zufahrt über die Champs-de-Fontaines sei nur für Busse vorgesehen.

Einführung einer Parkvignette?

Zone 30 auf Hauptachsen sei nicht realistisch, sagte Gemeinderat de Reyff. Aber Tempo 30 sei auf den Quartierwegen links und rechts der Jurastrasse vorgesehen. Dies sei aber Sache des Kantons.

Als bald letztes Quartier prüft auch Jura die Einführung einer Einwohner-Parkiervignette. Momentan läuft eine Befragung der Bevölkerung. «Im Schnitt sind rund um die Uhr 57,3 Prozent der 193 Parkplätze in eurem Quartier von Pendlern belegt», sagte Jean-Charles Bossens. Eine Vignette würde Pendler und Dauerparkierer auf die Park-and-Ride-Parkplätze zwingen. Aber es seien einzig die Quartierbewohner, die das beantragen könnten, sagte Bossens.

Jura-Post bleibt vorläufig

Bekanntlich soll die Jura-Post schliessen und eine Zusammenarbeit mit Givisiez angestrebt werden, indem die dortige Post näher an die Stadt rückt. Offenbar ist es aber rund um den Marché Biolley schwierig, freie Räumlichkeiten zu finden. «Die Post hat mir bestätigt, dass sie das Büro im Jura nicht schliesst, wenn es keine Lösung mit Givisiez gibt», sagte Präsident Schoenenweid. Er rief die Bevölkerung auf, so oft wie möglich die Quartierpost zu benützen – vor allem für Einzahlungen.

Polizei-Adjutant Frédéric Pilloud erklärte den 55 anwesenden Mitgliedern die bürgernahe Polizei. Sie sei schon fast ein Jahr erfolgreich im Einsatz. Nach zwei Jahren gebe es einen Zwischenbericht und man wolle sehen, ob und wie es weitergehe.
Gegen
Moslem-Internat

Der Quartierverein Jura hat Einsprache erhoben gegen ein «Schülerwohnheim mit Gebetsräumen» durch den «Verband der islamischen Kulturzentren» mit Sitz in Zürich. Diese haben das Gebäude der Bäckerei Sturny neben dem Café du Jura gekauft und wollen darin ein Internat mit elf unabhängigen Zimmern, zwei Gebets-Vorbereitungsräumen, zwei nach Geschlechtern getrennten Gebetsräumen und zwei Unterrichtsräumen einrichten.

Der Quartierverein bemängelte, dass im Baubewilligungsverfahren nie ausdrücklich genannt worden sei, wer hinter dem Projekt stehe und der Ausdruck «Gebetsräume» im französischen Amtsblatt-Text nicht vorgekommen sei. Ausserdem entspreche eine Internat-Nutzung in diesem Gebäude nicht den Bauzonen der Stadt. Und die Nähe zu Wohngebieten könnte Spannungen auslösen, die fürs Quartier sehr schlecht wären, hiess es in der Einsprache.

Am Weihnachtsapéro habe sich eine klare Mehrheit für eine solche Einsprache ausgesprochen, sagte Präsident André Schoenenweid. Die Opposition sei keine Frage der Religion, sondern der ungenügenden Baueingabe. Ein Mitglied des Quartiervereins wollte gleich eine kantonale Initiative für ein Verschleierungsverbot hinterherschicken. Andere Mitglieder plädierten für mehr Offenheit. chs

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