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Viel Lärm um nichts?

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ich hab sie immer ein bisschen belächelt, die Stand-up-Paddler. Wie sie eher langsam über den See gleiten, ein Hybrid zwischen Surfen und Rudern, weder Fisch noch Vogel. Eine Freundin von mir ist auf den Trend des Stand-up-Paddlings (SUP) aufgestiegen, war richtig enthusiastisch: «Das musst du unbedingt versuchen, es trainiert den ganzen Körper, vor allem die Tiefenmuskulatur», sagte sie. Ich nickte scheinbar interessiert und dachte: Jaja. Nun stehe ich mit einem Zwölf-Kilo-Brett in einer Hand und einem Paddel in der anderen vor der traumhaften Schwarzsee-Kulisse und soll mich selbst über den See paddeln. Spoiler: Ich sollte schon bald von meinem hohen Ross runterkommen.

Das Eis brechen

Mark Huber führt mich ein in die Wissenschaft des SUP. Er ist in Graubünden geboren und für seine Frau in den Kanton Freiburg gekommen, hat hier den Sportwarenladen Side Cut in Schwarzsee eröffnet. Er ist ein leidenschaftlicher Paddler. «Ich gehe am liebsten jeden Tag mit dem Brett auf den See, am Morgen, am Abend», sagt Mark. Auch mal im Winter: «Um die aufblasbaren Bretter zu testen, habe ich im Schiffenensee Eis aufgebrochen und bin bei Minustemperaturen paddeln gegangen.» Denn Mark Huber und das Side-Cut-Team haben eine eigene Bretter-Marke entwickelt: Panda SUP. So eins trage ich nun unter dem Arm. Es ist braun, schlicht und hat einen Panda drauf. Ich sehe cool aus. Aber nicht mehr lange.

Idealer Schwarzsee

Mark erklärt mir am Ufer, wie ich auf dem Brett stehen muss und was ich tun muss, damit es keine Risse erhält. «Wie hältst du das Paddel?», fragt er mich und ich zeige ihm stolz, wie gut ich das Paddel halten kann. «Falsch», findet er und dreht es um 180 Grad. Und dann geht es los, ich schiebe das Brett ins Wasser, steige drauf und merke zuerst mal, dass meine Beine zittern. Nicht, weil ich nervös bin – sondern, weil es eine echt anstrengende Balancearbeit ist. Meine Muskeln sind angespannt. Ich soll den Arm gerade halten und das Paddel nur aus einer Rumpfbewegung heraus bewegen. Bitte was?

Ich setze mich in Bewegung. Links paddeln, den Arm gerade in die Luft, die Knie leicht gebeugt, rechts paddeln. «Der Schwarzsee ist ideal für diesen Sport. Er ist klein, überschaubar, du bist immer in der Nähe des Ufers. Ausserdem hat es keinen motorisierten Bootsverkehr», ruft der SUP-Lehrer mir über die Schulter zu. Ich nicke und versuche, ihm hinterherzukommen, komme mir vor wie der grösste Amateur, denn irgendwie will mein Rumpf diese Bewegung nicht können, ich mache alles aus dem Oberarm und schon bald brennt mein Bizeps – nach ungefähr drei Minuten.

Trendsetter des SUP-Geschäfts

Mark Huber macht seit 2010 Stand-up-Paddling, vorher hat er Windsurfen praktiziert. Da er in seinem Geschäft gerne dem Trend einen Schritt voraus ist, liess er den Chef von Naish Europa – einem Hersteller von Kitesurfing-, Surf- und SUP-Ausrüstung – ins Sense-Oberland kommen, der ihm zwölf solche Bretter lieferte. «Am Anfang wurden wir belächelt», sagt Mark, und ich bin froh, nicht die Einzige mit Vorurteilen zu sein. 2010 war SUP im ganzen Land noch unbekannt, nun ist es der heisseste Trend: «Man kann dabei das Hirn auslüften und es gibt einem Kraft, mental wie auch physisch. Ich kann hier so richtig abschalten, weg vom Stress, weg von Handy und Bildschirmen.»

Die Kulisse ist auch wirklich schön. Und langsam bin ich stabiler auf dem Brett, mit jeder Minute werde ich schneller, irgendwie besser. «Fitnessmässig ist es ein perfektes Oberkörpertraining, sozusagen als Ergänzung zu Jogging oder Velofahren», sagt Mark. Ich denke: Ja, stimmt, anstrengend ist es schon. «Ausser wenn man so einen Spaziergang macht, wie wir es gerade tun», fügt er an. Das tut weh. Und zu allem Überfluss soll ich auch noch eine 360-Grad-Drehung machen – der bescheuert aussehende Sturz ist vorprogrammiert, denke ich noch, und schon bin ich mit dem Kopf unter Wasser. Bei 30 Grad ist das erträglich. «Das Training wirst du morgen im ganzen Körper spüren», warnt mich Mark. Daran habe ich keine Zweifel – und das Lachen über SUPler ist mir vergangen.

SUP

Neuer Trend mit einer langen Geschichte

Stand-up-Paddling hat eine lange Geschichte: Angefangen damit, auf einem Brett stehend durch Gewässer zu paddeln, haben polynesische Fischer. Dann haben hawaiianische Surflehrer die SUP-Bretter dazu benutzt, schneller zu ihren Schülern zu gelangen. Nach Europa gekommen ist die Trendsportart erst vor wenigen Jahren, noch in den 2000ern waren kaum Leute auf den Seen oder Flüssen am Stand-up-Paddeln.

kf

 

 

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