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Viele lange Gesichter

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Viele lange Gesichter

Nationalratswahlen: 54 Kandidierende gingen leer aus

Zu Wahlen gehören jeweils auch Nicht-Gewählte. Einige haben nur kandidiert, weil es Spass machte; andere, weil sie den Linken helfen wollten, und wieder andere, weil sie sich Chancen ausrechneten. Diese waren am meisten enttäuscht.

Von CHRISTIAN SCHMUTZ

Liliane Chappuis hat den Kanton vier Jahre lang in Bern vertreten. Nun ist sie von Christian Levrat überflügelt worden. Der junge Greyerzer hat rund 4000 Stimmen mehr erreicht als die Nationalrätin aus dem Saane-Land. «Ich habe das erwartet», sagte Chappuis am Sonntagabend. «Die Zeitungen haben ja seit neun Monaten vorausgesagt, dass es so kommt.» Sie wollte ihre Nichtwahl dann aber schon nicht den Medien in die Schuhe schieben und hob die Trümpfe von SP-Konkurrent Levrat hervor. «Er ist als Gewerkschaftspräsident sehr bekannt und oft am Fernseher.»

Viel wichtiger sei aber, dass die Partei den zweiten Sitz relativ locker behalten konnte. «Ich bin nicht konsterniert. Mit meinen politischen Taten war ich zufrieden. Ich bedaure zwar, dass ich die guten Erfahrungen dieser vier Jahre nicht weiterführen kann, aber jetzt werde ich endlich ein Leben haben, wie ich es schon lange nicht mehr gekannt habe», sagte Chappuis. Und schliesslich kamen doch noch zwei bedauernswerte Punkte zum Vorschein: der verlorene Frauensitz im Parlament und dass bald nur noch 100-Prozent-Politiker in Bern sitzen.

Enttäuscht über Chappuis’ Abgang

Ihr SP-Kollege Jean-François Steiert bedauerte den Abgang von Liliane Chappuis. Er selbst wollte Vierter auf der Liste werden und hat sein Ziel erreicht.

Anna Petrig , Spitzenkandidatin der Jungsozialisten, hatte noch ein anderes Problem. Sie sei noch im Festtaumel, da sie gestern ihr Lizentiat abgeschlossen habe, gestand sie den FN. Sie fand das Wahlergebnis von Alain Berset sehr positiv und dass die Juso noch besser abgeschlossen haben, als vor vier Jahren.

Die Frage nach den Frauen stellte sich auch Antje Burri-Escher . Ansonsten zeigte sie sich zufrieden mit ihrem Ergebnis. «Ich wollte mithelfen, den Sitz von Hugo Fasel zu sichern. Und dabei habe ich und meine Familie auch eine interessante, lehrreiche Zeit erlebt.» Bedenklich fand sie das «Protestwahl-Ergebnis» der SVP.

SVP-Ergebnis oft thematisiert

Die SVP selbst sah dies natürlich anders. «Mein Ziel war es, dass sich gesamtschweizerisch etwas ändert», sagte der Sensler Kandidat Josef Binz . «Jetzt können wir endlich Sachpolitik statt Parteipolitik betreiben. Und im Kanton Freiburg sind wir die drittstärkste Partei.» Persönlich habe er für die Partei Wasser aus dem Sensebezirk aufgebracht. Er habe schon gewusst, dass es im Sensebezirk schwer werde, da der schon zwei Nationalräte habe.

«Wir haben einen enormen Effort betrieben mit einer sehr guten, ausgeglichenen Liste», begründete die Seebezirkler Kandidatin Elisabeth Leu-Lehmann den SVP-Erfolg. Selbst sei sie immer von 50-zu-50-Prozent-Chancen gegen Jean-François Rime ausgegangen. Nun sei sie nicht enttäuscht, sondern habe ein gutes Ergebnis erreicht, das es zu akzeptieren gelte. «Denn der Wähler entscheidet immer richtig», sagte Leu.
Das sagte auch der CVP-Vertreter Josef Fasel , der einen aufwändigen Wahlkampf betrieben hatte. «Ich ging davon aus, dass ich eine Chance hätte, wenn wir den dritten Sitz zurückgewinnen könnten», sagte Fasel. Nun sei er vom persönlichen Ergebnis nicht enttäuscht, wohl aber von demjenigen der Kantonal- und der Bundespartei. «In Zukunft wird wohl noch mehr polemisiert», fürchtete Fasel.

Linke Allianz half mit

Die Grünen waren sehr zufrieden mit ihrem Ergebnis von rund vier Prozent. «Das ist ausgezeichnet», freute sich Christa Mutter , «das ist die oberste unserer Erwartungen, weil wir ja letztes Mal keine Liste eingereicht hatten. Wir haben mit beschränkten Mitteln einen guten Wahlkampf geführt und auch inhaltlich einiges beigetragen.»

Auch David Bossart , Sensler Kandidat der Grünen, zeigte sich erfreut über das Ergebnis der Partei und der linken Listenverbindung. Da habe er helfen wollen. «2500 Personen haben für mich gestimmt. Es ist auch schön zu sehen, dass so viele Leute wollen, dass ich nach Bern gehe», sagte Bossart.

Stimmen zu dieser Listenverbindung hat auch die EVP beigetragen. Ihr bestklassierter Kandidat Daniel de Roche holte über 1500 Stimmen. «Ich hatte mir 1000 vorgenommen. Das habe ich bei weitem übertroffen. Das ist eine schöne Genugtuung», sagte de Roche. «Der Wahlkampf hat sehr viel Spass gemacht und ist ein bereicherndes Erlebnis gewesen.»

Es habe sich für die Partei gelohnt, erstmals teilzunehmen, sagte auch Michael Rüfenacht .

Eine CVP-Kandidatin hatte schliesslich auch der Seebezirk: Catherine Keller habe den Tag als leidenschaftlich und als gute Erfahrung erlebt. Sie habe viel Unterstützung gespürt.

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