Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Vier Fachhochschulen unter einem Dach

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Freiburger Fachhochschulen sind ein junges Gebilde in der Freiburger Bildungslandschaft. Sie alle gibt es in ihrer jetzigen Struktur noch nicht länger als 20 Jah- re. Dennoch haben sie be- reits eine wichtige Position eingenommen. Die Fachhochschulen für Wirtschaft, für Technik und Architektur, für Gesundheit und für Soziale Arbeit bilden zusam- men mehr als 2000 Studenten aus, beschäftigen 500 Mitarbeiter, darunter 200 Professoren, und ihre Budgets erreichen ein Total von rund 80 Millionen Franken.

Nun erhalten die vier Fachhochschulen einen gemeinsamen gesetzlichen Rahmen, welcher ihrer Bedeutung gerecht wird. Der Grosse Rat hat gestern einen Gesetzesentwurf über die Fachhochschule Westschweiz/Freiburg (HES-SO/FR) mit 75 Artikeln durchgearbeitet und diese im Wesentlichen genehmigt. Heute Freitag erfolgen die zweite Lesung und die Endabstimmung zum Gesetz.

Bereits haben die sieben Westschweizer Kantone eine gemeinsame Fachhochschul-Organisation mit 27 Schulen, 31 Standorten und 50 Ausbildungsgängen aufgebaut. Es ist deshalb nur folgerichtig, dass auch die vier Freiburger Schulen sich vereinen.

Mit dem neuen Gesetz werden die vier Fachhochschulen zu einer autonomen öffentlich-rechtlichen Anstalt mit eigener Rechtspersönlichkeit. In drei Jahren werden sie sich auch geografisch auf der Perolles-Ebene in nächster Nähe befinden: Der Bau für ein neues Gebäude für die Hochschulen für Gesundheit und Sozia- le Arbeit auf dem Zeughaus-Areal beginnt nächstens.

Das neue Gesetz sieht für die Freiburger Fachhochschulen eine übergeordnete Generaldirektion (7,5 Stellen) und gemeinsame zentrale Dienste (27 Stellen) wie Informatik, Finanzen oder Personalwesen vor. Jede Schule wird aber ihre eigene Direktion behalten.

«Die Freiburger Fachhochschulen können sich durch die gemeinsame Struktur national wie international besser positionieren», zeigte sich Grossrätin Solange Berset (SP, Belfaux) als Sprecherin der Gesetzeskommission überzeugt. Staatsrat Beat Vonlanthen (CVP) betonte die Wichtigkeit der Fachhochschulen als Ergänzung zur Berufsbildung. Wie er erwähnte, hätten rund zwei Drittel der Absolventen von Fachhochschulen vorgängig eine Berufslehre gemacht.

Unter einer Direktion

Eine wesentliche Änderungim Zusammenhang mit der Bil dung der HES-SO/FR ist, dass die vier Fachhochschulen neu der Volkswirtschaftsdirektion unterstellt sein werden. Bisher gehörten die Hochschule für Gesundheit und die Fachhochschule (neu: Hochschule) für Soziale Arbeit zur Erziehungsdirektion. Solange Berset betonte, dass die Zuteilung der Fachhochschulen zu einer Direktion Sache des Staatsrats sei, und die Kommission dies auch so bestätigt habe. Das Gesetz besage, dass die HES-SO/FR unter der Oberaufsicht des Staatsrats stehe, und dieser die Aufsicht durch jene Direktion ausübe, welche für die Ausbildung auf Fachhochschulstufe verantwortlich sei. Andere Direktionen könnten beigezogen werden.

Dennoch stellte Grossrat Benoît Rey (CSP, Freiburg) einen Antrag, die Oberaufsicht der Erziehungsdirektion zuzutragen. Unterstützung erhielt Rey von der SP. Grossrätin Andrea Burgener Woeffray (SP, Freiburg) äusserte die Ansicht, dass die Freiburger Fachhochschulen auf nationaler Ebene durch den Erziehungsdirektor vertreten sein müssten. Sie erwähnte, dass im schweizerischen Hochschulförderungsgesetz eine Hochschulkonferenz vorgesehen ist. Freiburg habe dort als Universitätskanton im Hochschulrat einen zugesicherten Sitz–für den Erziehungsdirektor. Diese privilegierte Lage dürfe nicht dadurch geschwächt werden, dass dieser die Belange der Fachhochschulen nur aus zweiter Hand kenne. Die ehemalige Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot habe als Präsidentin der Erziehungsdirektorenkonferenz Freiburg vorteilhaft positioniert. Diese Poleposition dürfe man nicht aufgeben. Bernadette Hänni (SP, Murten) sagte: «In der Erziehungsdirektorenkonferenz werden die Bildungsentscheide getroffen.» Marie Christine Baechler (SP, Bulle) ergänzte, dass in allen anderen Westschweizer Kantonen Erziehungsdirektoren die Fachhochschulen vertreten.

Logische Zuteilung

Für Jean-Daniel Wicht (FDP, Givisiez) ist die Zuteilung zur Volkswirtschaftsdirektion logisch. «Die Berufsbildung gehört zur Volkswirtschaftsdirektion, deshalb gehören auch die Fachhochschulen dort hin. Genauso wie die Gymnasien und entsprechend auch die Universität zur Erziehungsdirektion gehören.» Jean-Pierre Doutaz (CVP, Epagny) sagte: «Die Nähe von Berufsbildung und Fachhochschulen ist ein Vorteil: Sie stärkt deren Identität.»

Staatsrat Beat Vonlanthen sagte: «Die Berufsbildung gehört in Freiburg seit Jahrzehnten zur Volkswirtschaftsdirektion. Freiburg ist somit ein Sonderfall. Aber wir haben damit gute Erfolge.» Er sagte, dass der Austausch mit der Erziehungsdirektion gewährleistet sei; die entsprechenden Sitzungen seien für dieses Jahr bereits fixiert.

Mit 63 gegen 35 Stimmen liess sich der Grosse Rat da- von überzeugen: Er belässt die Kompetenz beim Staatsrat, und somit die Oberaufsicht bei der Volkswirtschaftsdirektion.

Fachhochschulen: Autonomie bleibt erhalten

A uch wenn die vier Freiburger Fachhochschulen eine gemeinsame Struktur erhalten, so ging aus dem Grossen Rat hervor, dass die Schulen eine starke Autonomie behalten sollen. So scheiterte ein Antrag von Benoît Rey (CSP, Freiburg), welcher im Gesetz ein Direktionskomitee verankern wollte. Es blieb so beim ursprünglichen Vorschlag, wonach jede Schule eigene Organe und eigene Reglemente schafft, welche vom Staatsrat genehmigt werden. «Zwänge sind immer auch ein Risiko», sagte Staatsrat Beat Vonlanthen.

Eine Diskussion drehte sich um die angewandte Forschung. Das Gesetz besagt, dass die Professoren in der Regel ein Fünftel ihres Pensums dieser Forschung widmen sollen. Grossrat Didier Castella (FDP, Pringy) schlug vor, es soll «im Minimum» ein Fünftel sein. Ihm entgegnete Staatsrat Vonlanthen, dass die Forschung im Moment 8 bis 16 Prozent ausmache. Verlange man 20 Prozent, so müssten für das Budget 2015 4,5 Millionen Franken gefunden werden.

Hingegen fand ein Antrag von Bernadette Hänni (SP, Murten) Zustimmung. Sie stellte fest, dass vergessen worden war, die Titel der Fachhochschulen zu schützen. Dank ihrer Intervention darf in Zukunft niemand sich mit einem falschen Freiburger Bachelor schmücken. uh

Meistgelesen

Mehr zum Thema