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Vier Kandidierende kreuzen die Klingen an Oberamtswahldebatte 

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An der Wahldebatte in Murten zeigten sich die Kandidatin und die drei Kandidaten motiviert, sich beim Kanton für den Seebezirk stark zu machen. Wie gross der Einfluss der Parteifarbe sein kann, ist umstritten. 

Im Schulhaus Längmatt sind am Freitagabend die Kandidatin Julia Senti (SP) sowie die drei Kandidaten Christoph Wieland (FDP), Jean-Claude Goldschmid (SVP) und Marcel Burkhardt (GLP) auf die Bühne getreten. Sie alle wollen bei den Wahlen im November den Sitz im Oberamt des Seebezirks ergattern. Christoph Nussbaumer, Chefredaktor der Freiburger Nachrichten AG, führte durch die Diskussion. Die Ränge waren gefüllt.

In der einleitenden Vorstellungsrunde bezeichnete sich Christoph Wieland – bezogen auf seine vielfältigen beruflichen Tätigkeiten – als «sehr gerne aktiv». Mit dem Oberamtmann sei er das erste Mal als Polizist in Kontakt gekommen. Das Amt habe viel zu bieten: «Es gibt kein anderes Amt, welches eine so grosse Fülle von Aufgaben vereint», sagte der 37-jährige Unternehmer und Jurist. 

«Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten», sagte Jean-Claude Goldschmid, «ob als Journalist, Versicherungsberater oder auch in der Politik.» Die Tätigkeit als Journalist habe in ihm das Interesse an der Politik geweckt. Das Oberamt des Seebezirks ist seit über 50 Jahren in den Händen der FDP: «Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern eine Alternative bieten», sagte der 45-Jährige, der aktuell im Generalsekretariat der SVP tätig ist.  

Sie habe sich lange Gedanken gemacht rund um die Kandidatur, ob sie den Schritt wagen wolle, sagte die Juristin Julia Senti. Sie sei zum Entschluss gekommen, dass diese Aufgabe das Richtige sei für sie. Sie hätten bereits am Familientisch viel über Politik diskutiert, sagte die 32-Jährige, die sich auch für den Murtner Gemeinderat zur Verfügung stellt. «Ich weiss, dass ich mich engagieren möchte, und das Oberamt hat sicher Priorität.»

«Ich hatte viel Kontakt mit dem Oberamt als Gemeinderat von Ulmiz und erachte es als erstrebenswert, dieses Amt auszufüllen», sagte der 57-jährige Marcel Burkhardt, der als Coach Menschen beratend zur Seite steht, die ein Handicap haben. 

Die Sandwichposition

Auf die Frage der Doppelrolle der Oberamtsperson angesprochen, weil diese zwar vom Volk gewählt ist, aber den Kanton vertritt, sagte Marcel Burkhardt, dass die Vermittlung der entscheidende Punkt sei. Es gehe darum zu schauen, dass der interkommunale Austausch stattfindet. Für Jean-Claude Goldschmid ist es tatsächlich ein Klinsch, in dem sich der Oberamtmann befindet. Er müsse beides sein: Vertreter des Staatsrats und Wortführer des Volks. Für Julia Senti vertritt die Oberamtsperson die Interessen des Bezirks und die Bedürfnisse des Volkes. «Ich denke, dass man das gut kombinieren kann gegenüber dem Kanton.» Für Christoph Wieland ist klar: «Die Oberamtsperson sollte ganz klar die Interessen des Volkes vertreten.»

Auch in der Frage, wie stark die Partei in dem Amt zum tragen kommen kann, sind die Meinungen unterschiedlich: «Ich finde, dass die Partei eine Rolle spielt», sagte Marcel Burkhardt, gerade wenn es um den Klimawandel gehe. «Die Zeichen stehen auf Rot und ich möchte einen Beitrag leisten.» Er wolle seine politische Rolle in das Amt einbringen. Er sei überzeugt, mit der eigenen Grundhaltung etwas bewirken zu können. Für Julia Senti ist die Partei zweitrangig. «Die Oberamtsperson muss alle vertreten», sagte sie. Jedoch könne eine Oberamtsperson das Gespräch suchen mit der Legislative, um so etwas zu bewirken, betonte die Grossrätin. Jean-Claude Goldschmid ist ebenfalls der Ansicht, dass der Oberamtmann für alle da sein müsse, «die Parteifarbe ist nur ein Element vom Profil.» Er sehe relativ wenig Spielraum, «das Oberamt muss sich an die gesetzlichen Vorgaben halten». Für Christoph Wieland ist die Partei zweitrangig: «Der grösste Teil ist gesetzlich geregelt. Es sind oft verwaltungsrechtliche Akten, die der Oberamtmann behandelt.» Er könne seine Ansichten nur in wenigen Dossiers einbringen. 

«In manchen Fragen hätte der Seebezirk sicher lauter sein dürfen», sagte Christoph Wieland zur Frage, ob der Seebezirk zu kurz kommt im Kanton. Für Marcel Burkhardt ist der Seebezirk gut integriert im Kanton und hat grosse Trümpfe in der Hand mit dem Tourismus und dem Gemüsegarten der Schweiz. Julia Senti machte im Kantonsparlament gute Erfahrungen als Seebezirklerin: «Wir sind der einzige zweisprachige Bezirk, und was wir eingebracht hatten, wurde auch gehört.» Jean-Claude Goldschmid bezeichnete den Seebezirk als Aschenputtel des Kantons. «Vielleicht sind wir nicht ganz unschuldig an der Situation, weil wir uns zu wenig als Einheit konstituieren.»

Zahlen und Fakten

Wahlen im November

Seit 1976 wird die Oberamtsperson, die früher vom Staatsrat bestimmt wurde, vom Volk an die Spitze seines Bezirks gewählt. Im Seebezirk gehörte Fritz Goetschi (FDP) noch zur Generation von Oberamtmännern, die nicht vom Volk gewählt, sondern vom Staatsrat ernannt wurden. Erst später wurde er vom Volk in seinem Amt bestätigt. Fritz Goetschi trat sein Amt 1970 an und hatte es bis Ende 1996 inne. Auf ihn folgte Daniel Lehmann, ebenfalls FDP, der in diesem Jahr nicht mehr zu den Wahlen antritt. Der erste Wahlgang der Oberamtswahlen ist auf den 7. November angesetzt, der zweite auf den 28. November. Mit der Kandidatin und den drei Kandidaten aus vier Parteien verspricht die Wahl spannend zu werden. emu

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