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Villars-Vert zwischen alten Vorurteilen und grenzenlosen Möglichkeiten

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Das Quartier Villars-Vert in Villars-sur-Glâne kämpft gegen negative Konnotationen. Rund 95 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner sind Immigrierende. Der Vereinspräsident sagt: «Die Schweiz kann von uns lernen.»

Wenn mehrere farbenfrohe Gebäudekomplexe einem in die Augen fallen, könnte man in Villars-Vert sein. Das Quartier in Villars-sur-Glâne ist mit mehr als 1800 Einwohnerinnen und Einwohnern sehr multikulturell geprägt. Die Gebäude in allen Farben des Regenbogens stehen sinnbildlich für die Vielfalt und die über 50 Nationen, die sich in diesem Quartier zusammenfinden, sagt Terrel Abeysinghe. Der Präsident des Quartiervereins wohnt seit 13 Jahren in Villars-Vert und ist damals von Sri Lanka in die Schweiz geflohen. «Hier wohnen sehr viele Immigrantinnen und Immigranten», sagt Abeysinghe, der in seiner Heimat als Journalist tätig war.

Terrel Abeysinghe ist Quartiervereinspräsident von Villars-Vert. 
Yannic Neuhaus

Nur rund fünf Prozent der Bewohnenden seien Schweizerinnen und Schweizer, was es schwieriger mache, sich mit der Schweizer Kultur zu verbinden und Kontakte mit Einheimischen zu schaffen. «Die Schweizerinnen und Schweizer hatten früher ein negatives Bild von Villars-Vert und meinten, dass es sich hierbei um ein schlechtes Quartier handelt», sagt Abeysinghe. Die Wahrnehmung war eher negativ, da die Menschen Vorurteile gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern hatten. Zu unrecht findet Abeysinghe. «Das Quartier ist ruhig und schön.»

Verbesserte Infrastrukturen

Inzwischen hat sich die Wahrnehmung in der Bevölkerung verbessert. Das habe sicherlich auch mit den vielen neuen Infrastrukturen zu tun. «Die Bewohnerinnen und Bewohner haben unter anderem um einen Fussballplatz und um die Brücke über die Schnellstrasse gekämpft», so der Vereinspräsident. Der Quartierverein spiele in Villars-Vert und in der Verbesserung der Infrastruktur eine wichtige Rolle. «Viele können hier nicht abstimmen», weiss Abeysinghe. Da kommt der Quartierverein zum Zuge: «Der Verein hat es mir ermöglicht, politisch Einfluss zu nehmen», sagt der Präsident. 

Die Brücke führt über die Strasse, die zum Jumbo-Kreisel führt, und ist ein Projekt, wofür sich der Quartierverein einsetzte.  
Yannic Neuhaus

Wechselseitiges Profitieren

Villars-Vert sei einzigartig und ein Ort, wo eine neue Lebensweise kreiert werden könne. «Das Quartier ist ein Laboratorium», so Abeysinghe. Eine neue Kultur könne durch die von der Globalisierung minimierten Distanzen zwischen Personen und den Kontakt von verschiedenen Kulturen, wie es in Villars-Vert der Fall ist, entstehen. «In Villars-Vert leben wir zusammen, und wir sind ein Ort, wo man neue Dialoge führen und etwas Neues schaffen kann», sagt Abeysinghe.

Mit dem Reichtum an Kulturen könne ein neuer Wert entstehen, der auf nationaler Ebene auch die Integration verändern könnte. «Viele verstehen Integration als eine Annäherung an die Schweizer Kultur, aber wie die Immigrierenden kann auch die Schweiz von uns und von anderen Kulturen profitieren», so Abeysinghe. Der Individualismus sei beispielsweise ein grosses Problem, was zu Depression und Suizid führen könne. 

Wir sollten als Gesellschaft zusammenhalten, Menschen zusammenführen. Wir sollten uns nicht als Individuen isolieren.

Blickwinkel einer Schweizerin

Jaqueline Oberson lebt seit 52 Jahren in Villars-Vert und hat die Entwicklung des Quartiers miterlebt: «Früher war es nicht schlecht, aber heute ist es schön», so die Schweizerin. Auch wenn nicht alle Französisch sprechen würden: «Man verständigt sich, wie man kann.» Die Rentnerin ist der gleichen Meinung wie Abeysinghe: «Das Quartier ist ruhig. Es gibt hier keine Gewalt.»

Auch die Bewohnerinnen und Bewohner seien sehr nett und zuvorkommend. Mehrmals wiederholt sie ihre Sympathie gegenüber den Nachbarinnen und Nachbarn. «Einige Kinder, vielleicht 14 oder 15 Jahre alt, fragen immer, wenn ich die Strasse überquere, ob sie helfen können», sagt Oberson. Die Kinder würden ihre Gewohnheiten kennen und sie zu einer Sitzbank oder zu ihrem Stammtisch im Quartiercafé führen. «Die Menschen müssen leben können.» In Villars-Vert sei dies möglich.

Dieser Fisch mit mehreren Flaggen als Schuppen lässt sich unweit vom «Marché de Villars-Vert» finden.
Yannic Neuhaus

Gewürze aus aller Welt

Qinraj Gnanathayala lebt zwar nicht in Villars-Vert, aber erfährt dennoch die Eigenheiten und die Natur des Quartiers. Er lebt seit gut einem Jahr in Villars-sur-Glâne und betreibt den kleinen Supermarkt «Marché de Villars-Vert» im Zentrum des Quartiers mit dem dazugehörenden Café. Gewürze, Getränke und Lebensmittel aus aller Welt sind hier erhältlich, was sich mit der multikulturellen Natur des Quartiers deckt. «Dieses Quartier habe ich sehr gerne», so der Verkäufer. Viele kämen jeden Tag in den Laden. «Jeder und jede sind unverbesserlich», so Gnanathayala lächelnd.

Qinraj Gnanathayala und Jaqueline Oberson im Supermarkt in Villars-Vert. 
Yannic Neuhaus

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