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Volkan Oezdemir – das Schweizer Sackmesser unter den Kampfsportlern

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Am Donnerstagabend nahmen rund 20 Sportbegeisterte an einem Openair-Fitness der besonderen Sorte teil. Die Organisatoren, die noch bis zum 1. September täglich unter freiem Himmel verschiedene Fitnesskurse anbieten, konnten mit Volkan Oezdemir nicht irgendjemanden für die Leitung eines schweisstreibenden Freilufttrainings gewinnen, sondern einen der weltbesten MMA-Kämpfer. Die Abkürzung MMA steht für Mixed Martial Arts, das frei übersetzt gemischte Kampfkünste bedeutet und ein Vollkontaktsport ist (siehe Kasten).

Die Chance gepackt

Der 27-jährige Oezdemir hat in der MMA-Szene einen steilen Aufstieg hinter sich. 2015 machte sich der Freiburger auf in die USA, um seinen Plan von der Profi-Karriere umzusetzen. Ziel Oezdemirs ist die UFC (Ultimate Fighting Championship). Diese US-amerikanische Mixed-Martial-Arts-Organisation ist der weltweit grösste MMA-Veranstalter und Marktführer. Die UFC, das ist Big Business. Pay-per-Views, Eintritte und Sponsoring garantieren in Übersee Millionen-Umsätze. Ihre Stars machen das ganz grosse Geld mit den Kämpfen im Ring, der die Form eines Oktagons (Achteck) hat und dessen Kampffläche anstelle von Ringseilen durch einen Maschendrahtzaun begrenzt wird.

Oezdemir schloss sich zunächst einem MMA-Club in Boca Raton, Florida, an. Im Besitz eines für drei Jahre gültigen P-Visums, das in den Vereinigten Staaten an Leistungssportler vergeben wird, stand der als einer der besten Europäer gehandelte Stadtfreiburger Kämpfer zunächst bei kleineren MMA-Organisatoren, erst Bellator, später Legacy Fighting Championship, unter Vertrag – und damit noch weit weg von der grossen Bühne. Um sich finanziell über Wasser zu halten, arbeitete Oezdemir nebenher als Wachmann. Plötzlich aber ging alles ganz schnell. Die UFC bot ihm an, im Februar für einen verletzten Polen einzuspringen und in Houston, Texas, gegen den routinierten Haitianer Ovince Saint Preux in den Oktagon zu steigen. Er habe ohne zu zögern zugesagt, erklärt Oezdemir, auch wenn die kurze Vorbereitungszeit und seine mangelnde Erfahrung ein gewisses Risiko dargestellt hätten. Doch er packte seine Chance, auf die er so hartnäckig gewartet hatte. Oezdemir gewann nach Schiedsrichterentscheid und stieg nach nur einem Kampf in der Gewichtsklasse Light Heavyweight auf Position 5 der Weltrangliste.

Spektakulärer K.o.-Sieg

Lohn für das siegreiche UFC-Debüt war für den 188 Zentimeter grossen und 93 Kilogramm schweren Oezdemir ein zweiter Fight, der am letzten Sonntag stattgefunden hat. In Stockholm knockte er nach nur gerade 28 Sekunden Misha Cirkunow aus. Es war die erste K.o.-Niederlage des Russen, der zuvor seine letzten acht Kämpfe allesamt hatte gewinnen können. «Zum zweiten Mal hatten die Leute an meinen Fähigkeiten gezweifelt», sagt der frühere Amateur-Kickboxer Oezdemir. Zweifel, die ihm selbst fern sind. «Ich habe vorausgesagt, dass ich ihn in der ersten Runde k.o. schlagen werde. Und ich sage so etwas nicht einfach, ich glaube daran.»

K.o.-Siege sind spektakulär und damit genau das, was die UFC ausmacht. Dementsprechend hohe Wellen warf der zweite Triumph des Freiburgers bei den Zuschauern und den Organisatoren. «Das Echo war wirklich gross», bestätigt Oezdemir. «Die Leute sagten, dass Cirkunow das Potenzial zum nächsten Champion hat. Ich schlug ihn klar, obwohl ich Aussenseiter gewesen bin und wie gewohnt aus dem Nichts kam.» Der Auftritt Oezdemirs, nunmehr die Weltnummer 4, liess auch die UFC aufhorchen. «Die Organisatoren wissen, dass ich viel riskiere und bereit bin, die härtesten Kämpfe zu bestreiten.» In einschlägigen US-Medien wurde bereits vermeldet, dass der nächste Kampf von Oezedmir fix sei. Der Gegner hiesse am 29. Juli Jimi Manuwa. «Wir stehen noch in Verhandlungen, es ist noch nichts offiziell», wiegelt der Freiburger ab. «Das Gerücht wurde von einem Journalisten auf seinem Blog lanciert. Die Leute waren so interessiert, dass die UFC sich verpflichtet sah, darüber zu informieren. Ich sehe das als eine Form der Anerkennung.»

Alles begann mit Bruce Lee

Oezdemir weiss, dass er mit jedem Triumph den Honigtöpfen der UFC näher kommt. Sein Manager ist daran, einen grossen Vertrag auszuhandeln. Für die ersten zwei Kämpfe erhielt Oezdemir rund 30 000 Dollar. Damit gibt er sich nicht mehr zufrieden. Er will den amerikanischen Traum realisieren und vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen. Dank dem Kampfsport.

Die Faszination für das Duell Mann gegen Mann begann bei Oezdemir im frühen Kindesalter. Er bewundere TV-Helden wie Jean-Claude van Damme, Bruce Lee oder Jackie Chan. «Zunächst betrieb ich Karate, später Judo und Kickboxen. Ich wollte so viele Kampfsportarten wie möglich beherrschen. Im Kampf fehlte dann aber immer etwas. Dann sah ich im TV erstmals einen UFC-Kampf, und ich wusste sofort, dass ich das machen will.» Es gebe kaum härtere Sportarten als MMA. «Ausdauersportarten wie ein Marathon oder Radrennen sind ebenfalls sehr anspruchsvoll, aber kommen nicht an die Intensität eines Kampfes im Oktagon heran.»

«Ja, wir boxen uns»

Während die einen die UFC feiern, sehen andere sie kritisch und stören sich an der Brutalität des Sports. «Ja, wir boxen uns und es gibt harte Kontakte», ist sich Oezdemir dieser Polarisierung durchaus bewusst. «Aber zwischen den Kontrahenten herrschen keine Animositäten. Es ist ein Kampf zwischen zwei Personen, die es freiwillig tun.»

Mixed Martial Arts

Vieles, aber nicht alles ist im Ring erlaubt

MMA ist eine Vollkontaktsportart, bei der unterschiedliche Kampfsportarten angewendet werden. Dazu gehören Schlag- und Tritttechniken, wie sie beim Boxen, Kickboxen, Taekwondo oder beim Karate zu finden sind, sowie Bodenkampf- und Ringtechniken des Ringens und Judo. Verboten sind unter anderem Schläge in den Nacken, gegen die Wirbelsäule und unter die Gürtellinie. Zumeist gehen die Kämpfe über drei Runden à fünf Minuten. Ziel des MMA ist es, den Gegner u besiegen, bis er durch Abklopfen aufgibt, k.o. geht oder der Schiedsrichter den Kampf abbricht.

Populär ist MMA insbesondere in den USA, wo 1993 die UFC (Ulimate Fighting Championship) gegründet wurde. Der weltweit grösste MMA-Organisator wurde im letzten Sommer von William Morris Agency – einer US-amerikanischen Künstleragentur, die Künstler aus allen Teilen der Unterhaltungsindustrie vertritt – für vier Milliarden Franken gekauft.

Rund 500 Kämpfer stehen bei der UFC unter Vertrag. Die Kämpfe der Besten sorgen im Pay-per-View-Fernsehen für Millionenumsätze. Aushängeschild der Szene ist aktuell Conor McGregor. Der Ire dürfte demnächst aber ausserhalb des Oktagons den ultimativen Reibach machen. Für einen möglichen Boxkampf gegen Legende Floyd Mayweather könnte er eine Börse von gegen 75 Millionen Dollar einstreichen.

fs

 

«Ich schlug ihn klar, obwohl ich der Aussenseiter gewesen bin und wie gewohnt aus dem Nichts kam.»

«Zwischen den Kontrahenten herrschen keine Animositäten. Es ist ein Kampf zwischen zwei Personen, die es freiwillig tun.»

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