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Voller Einsatz für ein fernes Ziel

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Autor: Matthias Fasel

Auf dem Papier ist eine Momentaufnahme des Schweizer Frauenvolleyballs ernüchternd. Die Schweizerinnen stehen in der Weltrangliste auf Position 111. Anders ausgedrückt: Auf dem letzten Rang. Dies auch deshalb, weil sie erst vor einem Jahr wieder damit begonnen haben, Ernstkämpfe zu bestreiten.

Diese Rolle in den tiefsten Niederungen des internationalen Volleyballs will die Schweiz nun jedoch abstreifen. In zwei Jahren finden die Europameisterschaften in der Schweiz und Deutschland statt. 2013 möchte die Nationalmannschaft im Zürcher Hallenstadion gegen die besten Teams Europas bestehen können. Damit dieses ambitionierte Ziel nicht gänzlich eine Utopie bleibt, bietet der Verband dem Frauenteam ein Programm und ein Umfeld, «das sich auf Augenhöhe mit denjenigen der besten Teams befindet», wie Christian Bigler, der Direktor des Schweizer Verbandes, sagt.

0:3-Niederlagen bei Standortbestimmung

Der Verband hat deshalb 16 Spielerinnen nominiert, die in den nächsten beiden Jahren fast ausschliesslich auf Volleyball setzen. Dazu gehören nebst der Greyerzerin Sandra Stocker und der Seeländerin Patricia Schauss auch die beiden jungen Düdinger Passeusen Kristel Marbach (22) und Stéphanie Bannwart (20). Wie bereits letzten Sommer arbeitet das Team unter der Leitung von Trainerin Svetlana Ilic – die im Winter jeweils auch Meister Voléro Zürich trainiert – bereits seit Mitte Mai zweimal täglich daran, konkurrenzfähiger zu werden.

Gestern und vorgestern fanden die ersten Standortbestimmungen statt. Am Rande des «Volley Masters» in Montreux traf die Schweiz auf Vize-Olympiasieger USA und Europameister Italien. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass die Schweiz beide Spiele 0:3 verloren hat. «Die Resultate sind zweitrangig. Es geht vielmehr darum, zu zeigen, was wir gelernt haben, und zu schauen, wo wir stehen», sagt Stéphanie Bannwart, die zweite Passeuse hinter Marbach ist und in den Spielen gegen die USA und Italien nicht zum Einsatz kam.

«Schneller, höher, kräftiger»

Nun, wo stehen die Schweizerinnen denn? «Schneller, höher und kräftiger» sind die Adjektive, die Kristel Marbach in den Sinn kommen, wenn sie die Unterschiede zwischen dem Spiel der Schweiz und demjenigen des ersten Gegners USA beschreiben will. «Alles läuft etwa viermal so schnell ab wie in der Schweizer Liga. Alle Spielerinnen waren uns überlegen. Wir sind noch im Aufbau und wurden diese Woche schon ein bisschen ins kalte Wasser geworfen. Aber es ist natürlich eine super Erfahrung und vielleicht eine einmalige Chance. Wer weiss schon, wie oft man im Leben gegen solche Teams antreten kann», so Marbach, die nicht verheimlicht, dass sie vor dem ersten Auftritt in Montreux ziemlich nervös war.

Einen der Unterschiede zu den Topteams erkannte Stéphanie Bannwart bereits am Dienstag, dem Tag vor dem Spiel gegen die USA. «Wir stiegen aus dem Bus, als die Amerikanerinnen plötzlich vor uns standen. Die Athletik war schon beeindruckend, alle waren etwa einen Kopf grösser als wir.»

«Wir werden besser sein»

Das klingt alles nach Klassenunterschied. Ist es möglich, diesen Rückstand in zwei Jahren entscheidend zu verringern? «Wir werden sicher besser sein als jetzt. Schliesslich sind wir nun viele, die voll auf die Karte Volleyball setzen. Aber klar, vergleicht man uns zum Beispiel mit den USA, haben wir schlicht nicht dieselben Mittel, da diese schon von klein auf viel mehr gedrillt werden. Wir werden das mit anderen Stärken kompensieren müssen, zum Beispiel dem Teamspirit», so Marbach.

Bannwart glaubt daran, dass die Schweiz 2013 eine schlagkräftige Truppe beisammenhaben wird. «Ja, natürlich, wir geben alles und investieren viel dafür. Es macht Spass und man spürt, dass hier ein Team zusammenwächst.»

Beide sehen in ihrem persönlichen Spiel noch einiges an Verbesserungspotenzial. «Wenn ich das Spiel gegen die USA gesehen habe, weiss ich, dass ich noch überall Verbesserungspotenzial habe», sagt Marbach. «Ich muss sicher physisch stärker und schneller werden, mich aber auch technisch und taktisch verbessern.» Bannwart sieht ihre Stärken vor allem in der Offensive. «Das Defensivspiel hat noch viel Potenzial. Zudem muss ich meine Präsenz auf dem Spielfeld erhöhen. Kurz gesagt: Mehr herumkommandieren», sagt sie schmunzelnd.

Noch bis Ende Juli zusammen

Daran arbeitet die Schweiz auch in den kommenden Wochen. Noch bis Ende Juli sind die Spielerinnen beisammen. Heute spielen sie in Montreux gegen Deutschland, bevor es für zwei Spiele gegen die Britinnen nach England geht. Nach zwei Testspielen gegen Kroatien folgt dann noch ein Trainingslager in Deutschland mit ebenfalls mehreren Testspielen. Für 2012 schliesslich hofft dann der Verband auf eine Wildcard für die European League. Die Rahmenbedingungen stimmen also. Es wird nun spannend sein zu beobachten, was die Spielerinnen daraus machen. Eines jedenfalls scheint klar. 2013 wird die Schweiz nicht mehr die Nummer 111 der Weltrangliste sein.

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