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Voller Kunst mit Ecken und Kanten

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Ein Überflug vom Nord- zum Südpol Deutschfreiburgs

Autor: Von Silvia ZEHNDER-JÖRG*

Ein «Musée imaginaire», ein virtuelles Museum, eine Ausstellung, die im Kopf existiert: Dazu letztendlich soll ein Bildband oder ein solcher Zeitungsartikel anregen. Der von André Malraux (1901-1976) geprägte Begriff bietet eine andere Ordnung als in gerichtetem Schauen und Gelegenheit zu interessanten Gegenüberstellungen. Ein Dialog, der in realen Ausstellungen wie denjenigen in Murten und Tafers (siehe unten) physisch erlebt wird. Was haben die beiden 80 Jahre auseinanderliegenden Selbstporträts von Hiram Brülhart und Franz Brülhart gemeinsam? – Es folgt eine kleine «Schwarz-Weiss-Malerei», die auch als solche angeschaut werden muss.

Landschaft oder Farbhaut?

Eine idyllische Murtner Ansicht ohne Spuren der Industriegesellschaft, gemalt vom Graveur und Vedutenmaler Johannes von Känel am Ende des 19. Jahrhunderts, findet eine Entsprechung in einer heutigen Berglandschaft von Alois Lichtsteiner. Nur dass diese sich beim genaueren Hinsehen als abstrakte Malerei, als Farbhaut einer Leinwand entlarvt. In der Gattung Skulptur/Plastik treten die klassische Standfigur «Jeremias Gotthelf» (1958) vom Murtner Willy Burla und die Plastik «Alarmanlage» (2000) des queren «Leonardo da Vinci» Michel Gremaud gegeneinander an. Die einfache Holzkiste mit Hämmerchen bietet als rettenden Ausweg im Innern ein kleines Papierflugzeug – eine Besinnung auf das Immaterielle. Dass auch junge Künstler wie Noah Bischof noch heute traditionelle Büsten, zum Beispiel von Roger Federer, modellieren, dürfte manchen erstaunen.Auch wenn die Glasmaler Kirsch&Fleckner am Ende des 19. Jahrhunderts vom Jugendstil beeinflusst und damit en vogue waren, was hätten sie wohl zum Lichtbildschirm aus Glasscherben des Wahlkerzersers Peter Barth gesagt? Der Fotograf Jean Mülhauser sen. liefert mit dem Porträt einer Sensler Strohflechterin (um 1958) ein eindringliches Beispiel der Porträtkunst, während Michel Roggo das Fotografieren unterwassertauglich gemacht hat und für seine Naturaufnahmen schweizweit bekannt wurde. In der Druckgrafik überrascht der Zauberer der Schwarzen Kunst, Ingbert Kolly, durch seine «psychedelischen» radierten oder lithografischen Monotypien.

«Kunstvoller» Alltag

So wie die beiden Vertreter des Nouveau Réalisme, Jean Tinguely und Daniel Spoerri – er verbrachte neun Jahre in Überstorf – Alltagsobjekte in ihre Werke übernehmen, vernäht MariAN Martin diverse Fundmaterialien zu «Albwunschtraumkissen». Hans Schöpfer bearbeitet Fundstücke zu skurrilen Plastiken. Peter Aerschmann wiederum hält banale Momente in Zeitlupe fest und mixt sie zu ungewöhnlichen Video-Sequenzen. Und all dies wird «voll zu Kunst».* Die Kunsthistorikerin Silvia Zehnder-Jörg ist die Autorin des Buches «KunstVoll», das soeben als 71. Band der Deutschfreiburger Beiträge zur Heimatkunde erschienen ist.

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