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Vom Metzger zum Unistudenten?

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Vom Metzger zum Unistudenten?

In der Bildungslandschaft Schweiz wird künftig die Durchlässigkeit gross geschrieben

Mit einer Berufsmatura an die Uni und mit einer eidgenössischen Matura an die Fachhochschule: Ab sofort soll dies möglich sein, wie Fritz Winkelmann, Direktor des Amtes für Berufsbildung, anlässlich der Jahresversammlung der CVP-Frauen am Mittwoch sagte.

Von IRMGARD LEHMANN

Karin F. hat im Herbst eine vierjährige Lehre als Laborantin begonnen. Gleichzeitig will sie die Berufsmatura machen. Wenn alles wie geplant verläuft, kann sie im Jahre 2008 ihre berufliche Grundausbildung abschliessen und allenfalls an der Fachhochschule weiterstudieren.

Ab diesem Jahr sind ihr aber noch andere Türen offen. Sie kann sich an der Universität einschreiben und ein Medizin-, ein Recht- oder ein Theologiestudium aufnehmen. Dies insofern sie das Übertrittsexamen besteht.

Durchlässiger wird das System aber auch für Frauen und Männer mit einer eidgenössischen Matura: Ab diesem Jahr können sie nach dem Gymnasium in eine Fachhochschule eintreten. Voraussetzung hierfür ist ein einjähriges Praktikum.

Keine Altersgrenzen

Der neue Bildungsweg ist auf Grund des neuen Berufsbildungsgesetzes möglich, das am 1. Januar 2004 gesamtschweizerisch in Kraft getreten ist. Die Kantone haben nun fünf Jahre Zeit das Einführungsgesetz festzulegen. «Nebst einigen Einschränkungen gibt es keine Altersgrenzen», sagt Fritz Winkelmann, Direktor des Amtes für Berufsbildung, anlässlich seines Referates am Mittwochabend in Freiburg.

Soziales Netz spielt
eine Rolle

Im Anschluss an die Jahresversammlung der CVP-Frauen Freiburg (Präsidentin Catherine Keller-Studer) informierte ebenfalls Marc Chassot, Chef des Amtes für Berufsberatung und Erwachsenenbildung. Wie er ausführte, haben letztes Jahr im Kanton Freiburg rund 1500 Jugendliche (47 Prozent) eine Lehre angefangen und rund 1150 (36 Prozent) weiterstudiert.

Hotline und Coaching

300 Jugendliche hingegen hatten am Ende der obligatorischen Schulzeit im Sommer 2004 noch keine Lehrstelle gefunden. Das Fehlen an Beweglichkeit und Disziplin wie auch das Festhalten an irrealen Vorstellungen seien mitunter die Gründe. «Bei der Suche nach der Lehrstelle spielt aber auch das soziale Netz eine grosse Rolle», bemerkt Chassot. Ausländer hätten diesbezüglich besonders Schwierigkeiten.

Bei ihrer Suche nach einer Lehrstelle werden die Jugendlichen vom Amt für Berufsberatung und Erwachsenenbildung unterstützt: Die dritten OS-Klassen werden regelmässig kontaktiert. Letztes Jahr wurde den Jugendlichen ebenfalls ein individuelles Coaching und Sommerpraktikum angeboten. Das Amt stellte ebenfalls eine telefonische Hotline zur Verfügung.

Das Amt ist sehr bemüht, für jeden Schulabgänger eine Lösung zu finden: «Jemand, der keinen Beruf lernt, riskiert auf eine falsche Bahn zu geraten», meint Marc Chassot.

Motivationskurse

Jugendliche, die trotzdem durch die Maschen des Netzes fallen, können sich beim Amt für den Arbeitsmarkt für einen so genannten Motivationskurs einschreiben. In den Werkstätten (Foyer St-Etienne Grolley, Intervalle Freiburg, Déclic Villars-sur-Glâne, Werkstätte Payerne) haben sie die Möglichkeit ein Praktikum zu absolvieren (Schreinerei, Malerei . . . ) Haben sie sich für eine Richtung entschlossen, so wird nach einer Praktikumsstelle gesucht mit dem Ziel Lehrvertrag. Wie Alain Challand vom Amt für den Arbeitsmarkt sagt, haben von den stellenlosen 300 Jugendlichen, 30 eine Lehrstelle gefunden, andere wiederum hätten sich für ein 10. Schuljahr entschlossen. «Rund 30 Jugendliche haben aber jegliche Vorschläge abgelehnt.»

Um in das Programm «Motivationskurse» aufgenommen zu werden, müssen sich die Jugendlichen als arbeitslos melden. Sie erhalten somit Arbeitslosengelder, was allerdings nicht unbedingt motiviert, nach einer Lehrstelle zu suchen.

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