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Vom Staub der Vergangenheit befreit

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Vom Staub der Vergangenheit befreit

Heft 15 der Zeitschrift «Freiburger Kulturgüter» ist erschienen

Das Stellwerk im Bahnhof Kerzers, die Ausmalung des Salons im Haus Reyff de Cugy an der Reichengasse 14 in Freiburg, die Umnutzung einer Scheune in Grandvillard: dies sind einige der Themen, denen sich das neueste Heft «Freiburger Kulturgüter» widmet.

Von ANTON JUNGO

«Diese Ausgabe müsste sich an alle wenden, die in den Kulturgütern bloss verstaubte Anhäufungen für Nostalgiker oder Reliquien eines dumpfen Vergangenheitskultes sehen», schreibt Staatsrätin Isabelle Chassot, die Freiburger Erziehungs- und Kulturdirektorin, im Vorwort zur eben erschienenen Zeitschrift «Freiburger Kulturgüter». Sie weist damit auf die inhaltliche Vielfalt der neusten Ausgabe der Zeitschrift hin, aber auch auf den breit gefächerten Aufgabenbereich des kantonalen Amtes für Kulturgüter.

Wie die Staatsrätin bei der gestrigen Präsentation der Zeitschrift betonte, ist auch das kulturelle Erbe Veränderungen unterworfen und muss immer neu gelesen werden. «Wir dürfen sie nicht einäschern, sondern für sie immer wieder eine Flamme der Begeisterung entzünden.»
Das Heft umfasst acht Beiträge, wobei die beiden deutschsprachigen Themen dem See- und Sensezirk gewidmet sind. Alain Robiolio und François Guex beschäftigen sich mit dem Stellwerk im Bahnhof Kerzers, einem Zeugen aus der schweizerischen Eisenbahngeschichte, der mit dem Fahrplanwechsel 2004 ausgedient haben wird.
François Guex behandelt auch das «Sensler» Thema und zeichnet den Besitzerwechsel auf dem Herrschaftssitz Sonnenberg (Ginggenrain) in Rechthalten nach. Dank der Urbare des Klosters Magerau (Verzeichnisse von Gütern, die dem
Kloster zinspflichtig waren), können die Besitzverhältnisse bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden. War das Rodungsgebiet zuerst im Besitz von Kleinbauern und Taglöhnern, ging es später in den Besitz von Freiburger Patriziern über. Seit 1860 ist das Gut Sonnenberg im Besitz der Familie von Niederhäusern, deren Nachkommen es heute noch bewirtschaften.
Der Hauptartikel ist dem Rokoko-Dekor im Salon des Hauses Reyff de Cugy (heute Pfarreisaal von St. Niklaus) an der Reichengasse 14 in Freiburg gewidmet. Dem Historiker Marc-Henri Jordan ist es gelungen aufzuzeigen, an welche Vorlagen sich der Maler Gottfried Locher gehalten hat, um Wände und Decken zu dekorieren. Das Bildprogramm umfasst die fünf Sinne, Künste und Wissenschaften sowie die vier Elemente. Im Hauptbild der Decke ist die allegorische Verbindung zweier alter Patriziergeschlechter dargestellt. Als Vorbild dazu diente ein Titelblatt mit dem allegorischen Porträt des englischen Königs Wilhelm III.
Catherine Waeber weist in ihrem Aufsatz auf die Bedeutung der 17,5 Hektaren umfassenden Parkanlage von Bois Murat bei Freiburg hin. Die Anlage wurde 1910/11 geschaffen und ist bis heute fast vollständig in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Die Autorin erachtet die Anlage als «anspruchsvollsten Park des 20. Jh. auf Freiburger Boden».
Weitere Aufsätze sind den Jugendstilfenstern im Café «A la Viennoise» in Bulle, der Wallfahrtskapelle Montban bei Farvagny sowie der Betonkirche von Orsonnens und ihrer Ausschmückung gewidmet. Marino Maggetti hat dabei die rund zehn verschiedenen Marmorarten, die für den Dekor verwendet wurden, untersucht.

Freiburger Kulturgüter, Heft 15, November 2003. Hrsg. vom Amt für Kulturgüter.

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