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Vom Wald ins Murtner Stedtli

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Vom Wald ins Murtner Stedtli

«Goldeberger Waldschrattä» nehmen zum ersten Mal an der Fastnacht teil

Auswärtige Cliquen haben an der Fastnacht Murten Tradition. Mit den Winterthurer «Goldeberger Waldschrattä» nimmt aber zum ersten Mal eine Gruppe teil, die ein überliefertes Urbrauchtum pflegt.

Von PATRICK HIRSCHI

Die «Goldeberger Waldschrattä» versprechen ein spezielles Highlight des diesjährigen Fastnacht-Umzuges zu werden. Diese Truppe wurde im Jahr 2000 in Winterthur gegründet. Ihr Bestreben ist es, Urbrauchtum zu pflegen und zu erhalten.

Käfer am Kleid

Zurzeit besteht die Gruppe aus 17 Aktivmitgliedern (Erwachsene und Kinder) sowie 48 Passivmitgliedern. Man sei aber noch im Wachstum begriffen, heisst es auf dem Informationsblatt der «Schrattä». Das Gewand der Truppe soll an die alte Sagengestalt des Waldschratts erinnern (siehe grosser Kasten). Das Kostüm ist grün und mit allem geschmückt, was der Wald so hergibt. «Früher hatten wir Stofffetzen, jetzt besteht das Kleid aus Tannreisig, Moos, Blättern und sogar Käfern», erklärt die Kommunikationsverantwortliche Manuela Brogli.

Der Waldschratt hat eine schöne und eine furchteinflössende Aufgabe zugleich. Da er die Seele und den Geist des Waldes verkörpert, verbreitet er Frieden und Fröhlichkeit unter jenen, welche mit der Natur zu leben und sie zu respektieren wissen. Dringt aber jemand in einen Wald ein, um ihn zu schänden, dann erhebt sich der Schratt, um die Eindringlinge zu vertreiben.

Aus diesem Grund hat die Holzmaske sowohl eine lachende als auch eine böse Gesichtshälfte. Die Masken werden von einem gelernten Steinmetz und Bildhauer im bündnerischen Thusis hergestellt und sind speziell auf die Waldschratt-Sage abgestimmt.

Die «Waldschrattä» tragen einen Stock mit sich, der die Macht des Wesens verkörpert. Ebenfalls zur Grundausstattung gehört ein so genanntes Schwingbongo, mit dem Lärm erzeugt wird, um den Winter zu vertreiben. Dabei handelt es sich um ein kleines Instrument, das ursprünglich aus Indonesien stammt.

Familiäre Fastnacht bevorzugt

Die Idee, an der Fastnacht von Murten teilzunehmen, sei spontan entstanden, erzählt Manuela Brogli. Mit einer anderen Clique sei sie regelmässig am Karneval von La-Chaux-de-Fonds gewesen. Auf der Rückfahrt durch Murten habe sie sich eines Tages daran erinnert, dass hier ja auch jährlich eine Fastnacht stattfindet. Und weil die Gruppe kleineres, familiäreres Fastnachten vorzieht, habe sie die Fastnachtsgesellschaft Murten (FGM) einfach mal angefragt, ob es möglich sei, mit den «Schratten» teilzunehmen.

Die FGM zeigte sofort Interesse, wie die Präsidentin Helena Fürst bestätigt. Bisher sei in Murten noch nie eine Brauchtumsgruppe dabei gewesen. «Vielleicht laden wir zukünftig regelmässig derartige Vereine ein», erwägt Fürst.

Die Schratte und ihre Ämtli

Die Cliquenmitglieder jedenfalls scheinen sich voll und ganz mit der Sagenfigur zu identifizieren. So hat jede und jeder einen Spitznamen, der auf die jeweilige Vereinsfunktion schliessen lässt. Das Amt des «Oberschratt» ist vakant, weil die Präsidentin aus privaten Gründen zurzeit pausiert. Der Kassier nennt sich «Batzenschratt», der «Hudelschratt» ist für die Kostüme verantwortlich, und der «Stapelschratt» sorgt dafür, dass das Material in die Autos ein- und ausgeladen wird.

Natürlich hat auch Manuela Brogli ein Pseudonym. Als Kontaktperson für Behörden, Fastnachtsorganisationen und Medien hört sie auf den wohlklingenden Namen «Schwafelschratt».
Die Sage vom Goldeberger Waldschratt

Es war einmal – oder war es nicht?

Der Wald im Goldenberg, ein Name, der viel verheissen kann, ist auf den ersten Blick gleich wie alle anderen. Dennoch hat sich dort etwas zugetragen, woran man ewig denken mag.

Der Morgennebel wich den ersten Sonnenstrahlen des anbrechenden Tages, die fingerartig durch das dichte Laubdach brachen. Der Tau glitzerte im Morgenlicht und die Vögel zwitscherten fröhlich. Das Leben erwachte. Eine Gruppe Rehe labte sich am frischen Wasser eines murmelnden Baches.

Ein Axthieb spaltete die Ruhe! Die rohe Gestalt – ein Holzfäller – schlug unaufhörlich auf die uralte Eiche in der Mitte des Waldes ein. Deren gequälter Schrei durchdrang unbeachtet von ihrem Peiniger die Erde.

Das darauf folgende leichte Grollen liess nichts Gutes erahnen. Eine unheimliche Stille breitete sich über den Wald aus. Wind kam auf. Der Himmel verdunkelte sich.

Unbeirrt, die Warnung der Natur missachtend, schlug der Holzfäller weiter zu. Ein mächtiges Beben erschütterte die Erde, auf der er stand. Unter Ächzen, Stöhnen und Bersten erhob sich die düstere, furchteinflössende Gestalt des Schrattes. Mit stechenden, strafenden Augen starrte der Wald den Holzfäller an. Sämtliche Farbe wich aus dessen Gesicht. Sein Herz stand still. Er war erstarrt.

In diesem Augenblick erkannte er, was er getan hatte – Schändung! Er spürte, dass er den ganzen Zorn der Natur auf sich gezogen hatte. Langsam liess er die Axt sinken und machte ein paar zögerliche Schritte rückwärts. Er stolperte über eine Wurzel und fiel schwerfällig der Länge nach hin. Panik ergriff ihn. Hastig versuchte er auf die Beine zu kommen, um das Weite zu suchen.

Der Zorn des Waldschrattes entlud sich in seiner ganzen Vielfalt. Der erdige Geruch verstärkte sich. Das Knarren der Bäume und das Rauschen der Blätter, das aufgebrachte Schreien der Tiere wurden zum Tosen. Der Wald trieb den Holzfäller vor sich her.

Kaum hatte der Eindringling den Waldrand hinter sich gelassen, verstummte das Geschrei der Tiere augenblicklich. Die Natur fing sich an zu beruhigen. Es wurde wieder hell. Ein breites Grinsen liess die spitzen Zähne des Waldschrattes in der Sonne aufblitzen. In seinen Augen lachte der Schalk. Die Harmonie im Wald war wiederhergestellt und somit seine Aufgabe erfüllt. Zufrieden zog sich das Wesen zurück. Eing.
4 Tage durchfeiern gefällig? – Bitte sehr!

Auch die diesjährige Murtner Fastnacht verspricht ein breit gefächertes Programm. Obwohl der Samstag stets als erster offizieller Fastnachtstag gilt, kann man sich bereits am Freitagabend unterhalten. Wer allerdings für den Gastro-Abend noch keinen Tisch reserviert hat, muss sich sputen. Sonst bleibt noch der Narrentempel vor dem Berntor, der seine Türen ebenfalls am Freitagabend öffnet. Am Samstagnachmittag stehen der Kinderkostümball sowie der Kinderumzug auf dem Programm. Am Sonntag folgt der traditionelle Umzug. Anschliessend kann das Publikum die beste auswärtige Gugge erküren. Am Montag geht es dann dem «Füdlibürger» an den Kragen.

Informationen: www.fgm.ch

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